Physik Journal 1 / 2017

Cover

Mit dem BASE-Experiment am Antiproton Decelerator des CERN lassen sich Eigenschaften wie die Ladungs-zu-Masse-Verhältnisse von Antiprotonen und Protonen hochpräzise bestimmen. (S. Sellner / BASE, vgl. S. 31)

Grußwort

Physik überwindet GrenzenRolf-Dieter Heuer1/2017Seite 3

Physik überwindet Grenzen

Die vielfältigen Programme und Aktivitäten der DPG richten sich nicht nur an die eigenen Mitglieder, sondern kommen beispielsweise auch Flüchtlingskindern zugute.

Inhaltsverzeichnis

Januar 20171/2017Seite 1

Januar 2017

Mit dem BASE-Experiment am Antiproton Decelerator des CERN lassen sich Eigenschaften wie die Ladungs-zu-Masse-Verhältnisse von Antiprotonen und Protonen hochpräzise bestimmen. (S. Sellner / BASE, vgl. S. 31)

Aktuell

Maike Pfalz1/2017Seite 6

Tiefenbohrung in ein Riesengebirge

Alexander Pawlak1/2017Seite 7

SwissFEL: Röntgenblitze im Wald

Alexander Pawlak1/2017Seite 8

Sag mir, wie die Sterne heißen

Kerstin Sonnabend1/2017Seite 8

Helmholtz-Gemeinschaft: Vernetzt in die Zukunft

1/2017Seite 10

Neue SFBs

Kerstin Sonnabend1/2017Seite 10

KIT: Materialforschung im Duett

Alexander Pawlak1/2017Seite 11

Bescherung für Europas Weltraumpläne

Maike Pfalz1/2017Seite 12

Damit es CLIC macht

Kerstin Sonnabend1/2017Seite 13

ITER: Fusion im Zeitplan

Matthias Delbrück1/2017Seite 13

Exotische Kerne in Calvados

Matthias Delbrück1/2017Seite 14

Brexit: Austritt mit ungewissen Folgen

Anja Hauck1/2017Seite 15

Advanced LIGO: Nach den Wellen ist vor den Wellen

Rainer Scharf1/2017Seite 15

USA

Wissenschaft unter Trump?/Umstrittene Kernenergie/Abgereichertes anreichern

Leserbriefe

Martin Hundhausen; Klaus Stierstadt1/2017Seite 17

Sind alternative Energie­formen eine Alternative?

Zu: Leserbrief von Konrad Kleinknecht, November 2016, S. 17, mit Erwiderung von Konrad Kleinknecht

High-Tech

Michael Vogel1/2017Seite 18

Einblicke in LawinenBreitbandig ausgebeutetFunkstrecke für LichtEmpfindlicher mit Graphen

Im Brennpunkt

Selten schwerer NachweisStephan Fritzsche und Randolf Beerwerth1/2017Seite 20

Selten schwerer Nachweis

Resonante Laserspektroskopie ermöglichte es, erstmals einen atomaren Übergang im superschweren Element Nobelium zu messen.

Spirale SpinflüssigkeitenSimon Trebst1/2017Seite 22

Spirale Spinflüssigkeiten

Streuexperimente mit Neutronen erlauben es, eine theoretisch vorhergesagte Spinflüssigkeit in geometrisch frustrierten Spinell-Materialien nachzuweisen.

Vom Fußball zum RugbyballMarcus Scheck1/2017Seite 24

Vom Fußball zum Rugbyball

Zirkoniumisotope verändern ihre Gestalt durch Anregung und mit wachsender Neutronenzahl.

Bildung - Beruf

Auf Dauer befristetLilith C. Paul, Julia Syurik und Kathrin Valerius1/2017Seite 26

Auf Dauer befristet

Viele Nachwuchswissenschaftler hangeln sich von Stelle zu Stelle – Frauen trifft das häufiger.

Die Meldungen aus Bundes- und Landesministerien stimmen posi­tiv: Nie gab es mehr Jobs in Forschung und Entwicklung. Mit der Exzellenzstrategie werden tausend neu eingerichtete Tenure-Track-Professuren kommen. Und im Professorinnenprogramm wurde die 500. Frau berufen. Dürfen sich Nachwuchswissenschaft­lerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Deutschland somit auf eine rosige Zukunft freuen?

Ein Blick in die deutsche Hochschulstatistik zeigt ein differenziertes Bild zur Personalstruktur: Tatsächlich erreichte die Zahl der im akademischen Bereich Beschäftigten 2014 einen neuen Höchststand.1) Mit 64 Prozent den deutlichsten Anstieg gab es im vorangegangenen Jahrzehnt bei den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitern mit zeitlich befristeten Verträgen. Sie machten 2014 mit knapp 75 000 Personen über die Hälfte des wissen­schaftlichen Personals an Hochschulen aus. Bei ihnen handelt es sich überwiegend um Doktoranden und Postdoktoranden (Post-Docs), also um Mitarbeiter, die noch nicht auf der höchsten Sprosse ihrer Karriere­leiter angekommen sind. Diese Gruppe wächst überproportional, wodurch die Chancen auf eine Professur sinken. Trotz der rund 700 Professorenstellen, die jährlich neu eingerichtet werden, wechseln immer mehr hochgebildete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von einer befristeten Stelle zur nächsten und finden sich nach Jahren der Unsicherheit auf einem Arbeitsmarkt wieder, für den sie oft überqualifiziert oder mit 35 bis 45 Jahren schlicht zu alt sind.

Indes steigt der Bedarf der Wirt­schaft an Forschern im Vergleich zum Hochschul- oder Staatssektor langsamer [1]. Der Bundesbericht „Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013“ zeigte zudem, dass in der Wirtschaft acht von zehn Forschern im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt sind, darunter häufig in den Bereichen Kraftfahrzeuge, Elektronik, Optik oder Maschinenbau [2]. Doch was wird aus den Übrigen? Was bringt ihnen der Doktortitel? Verglichen mit nicht-promovierten Hochschulabsolventen ihrer Altersgruppe sinkt die Chance auf eine unbefristete Stelle ebenso wie auf eine Leitungsfunk­tion in der Privatwirtschaft [2]. ...

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Überblick

In die Falle gegangenKlaus Blaum, Sven Sturm und Stefan Ulmer1/2017Seite 31

In die Falle gegangen

Hochpräzise Experimente mit Penning-Fallen tragen dazu bei, das Standardmodell der Teilchenphysik besser zu verstehen.

Experimente mit Penning-Fallen ermöglichen es, die Eigenschaften einzelner Teilchen mit höchster Präzi­sion zu bestimmen. So tragen sie wesentlich zu unserem Verständnis fundamentaler physikalischer Prozesse bei. Mit Penning-Fallen lassen sich die Eigenschaften von Protonen und Antiprotonen vergleichen, die Massen stabiler und instabiler Isotope messen und der Wert von Fundamentalkonstanten bestimmen.

Zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze erlauben es, die Vorhersagen des Standardmodells der Teilchenphysik zu überprüfen und mögliche Abweichungen zu entdecken: Experimente bei hohen Energien und hoher Luminosität und – im Gegensatz dazu – Experimente bei niedrigsten Energien und höchster Präzision. Beide Ansätze basieren auf der Struktur relativistischer Quantenfeldtheorien: Jede fundamentale Wechselwirkung, ob bereits im Standardmodell enthalten oder nicht, entsteht durch den Austausch von Wechselwirkungsquanten, die mit effektiven Konstanten an die Interaktionspartner koppeln. Der Hochenergieansatz nutzt die direkte Produktion und den Nachweis dieser Austauschquanten. Die Philosophie des Niedrig­energieansatzes besteht darin, innerhalb des Standardmodells extrem genau verstandene Systeme mit höchster Präzision zu vermessen. Abweichungen der experimentellen Resultate von den Vorhersagen des Standardmodells ließen sich bisher nicht direkt entdeckten Quantenfeldern und ihren Austauschquanten zuschreiben, wobei die Stärke der Kopplung zu bestimmen ist. Während der Hoch­energieansatz klare Fakten liefert, arbeitet der Niedrig­energieansatz indirekt. Aber je nach Kopplung ist er potenziell empfindlicher auf Austauschquanten mit Ruhemassen, die weit oberhalb der Energieskalen liegen, die heutige Beschleuniger erreichen, sodass beide Ansätze komplementär sind. 

In den letzten Jahren stellten sich Experimente an einzelnen gespeicherten geladenen Teilchen als besonders attraktiv heraus, um den Niedrigenergieansatz zu verfolgen: Fundamentalkonstanten wie die Elektronenmasse me und die Feinstrukturkonstante αem werden ermittelt, und die CPT-Invarianz lässt sich durch den Vergleich der Eigenschaften von Teilchen und Anti­teilchen testen. Wie exakt dafür die Massen der Teilchen zu bestimmen sind, hängt von den Frage­stellungen aus Kern-, Atom-, Astro-, Neutrino- und Teilchenphysik ab. Die Genauigkeiten reichen von δm/m ≈ 10–7 für Radionuklide und das Überprüfen von Kernmodellen bis hin zu 10–11 und besser zur Bestimmung von Fundamentalkonstanten. ...

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An der Schwelle zum LaserMarc Aßmann1/2017Seite 37

An der Schwelle zum Laser

Genaue Messungen der Photonenstatistik erlauben es, eine Lichtquelle zu charakterisieren.

In den letzten Jahrzehnten haben Laser solch eine weite Verbreitung gefunden, dass man annehmen sollte, die Unterscheidung von Laserlicht und anderen Lichtquellen sei inzwischen ein triviales Standardproblem. Doch die ultrakurzen Zeitskalen, auf denen sich die Laserprozesse in modernen Halbleiterlasern abspielen, benötigen Detektivarbeit und modernste experimentelle Techniken, um das Lasen erfolgreich nachweisen zu können.

Ob im Laserdrucker, Blu-ray-Player oder als Element in der Glasfaserkommunikation: Halbleiterlichtquellen auf Basis von Heterostrukturen haben längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Die weitreichende Bedeutung dieser Bauteile für die moderne Optoelektronik lässt sich auch an den Nobelpreisen ablesen, die es für Entwicklungen in diesem Bereich gab: Zhores Ivanovich Alferov und Herbert Krömer haben ihn für ihre bahnbrechenden Arbeiten zu Halbleiterheterostrukturen erhalten, Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Entwicklung blauer Leuchtdioden.

ie Anforderungen an moderne Halbleiterlichtquellen sind vielfältig: Schnell modulierbar sollen sie sein, wenig Energie verbrauchen und möglichst klein sein, ein gutes Strahlprofil und gute Kohärenzeigenschaften aufweisen. Im Idealfall sollten sich viele Bauelemente parallel auf einem Wafer prozessieren und testen lassen, um Geld zu sparen. Speziell so genannte VCSEL (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser) mit Quantenpunkten als aktivem Medium eignen sich als oberflächenemittierende Laserdioden hervorragend für praktische Anwendungen [1]. In der Tat geht bei solchen Laserdioden geringer Energieverbrauch mit einer miniaturisierten Bauweise einher. Mittlerweile sind hocheffiziente Halbleiterdioden eine Größenordnung dünner als ein menschliches Haar.

Das Design einer optimalen Laserstruktur ist aller­dings ein Balanceakt. Neben offensichtlichen Eigenschaften wie der Laserwellenlänge müssen auch Energieverbrauch, Strahlprofil und Kohärenzeigenschaften zum jeweiligen Verwendungszweck passen. Für ein möglichst effizientes Design wird ein Laser oft knapp über der Laserschwelle betrieben. Die Effizienz lässt sich mit Hilfe einer einfachen Kenngröße, dem so genannten β-Faktor, quantifizieren. Er gibt an, wie groß unterhalb der Laserschwelle die spontane Emission in die Lasermode im Vergleich zur Summe aller Rekombinationsmöglichkeiten ist [2], also welcher Teil der erzeugten Anregungen tatsächlich zum Start des Laservorgangs beiträgt. Für den schwellenlosen Laser gilt: β = 1. ...

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Physik im Alltag

Rundherum statt nur frontalMichael Vogel1/2017Seite 44

Rundherum statt nur frontal

360°-Kameras arbeiten mit mehreren Objektiven und zeigen das gesamte Umfeld einer Kamera. Die spezielle Art der Fotografie gibt es nun auch für den kleinen Geldbeutel.

Menschen

1/2017Seite 46

Personalien

Beatrice Bucker, Hajo Leschke, Holger Lyre, Emmanuel A. Paschos und Joachim Stolze1/2017Seite 49

Nachruf auf Allen Hirshfeld

Kerstin Sonnabend1/2017Seite 50

„Ein Fluxkompensator hilft, Parkinson zu verstehen.“

Interview mit Leif Schröder

DPG

1/2017Seite 29

Leading for Tomorrow

1/2017Seite 30

Überflieger – Studentenexperimente auf der ISS

1/2017Seite 43

WEH-Förderprogramm – Ausschreibung 2017

1/2017Seite 51

Ein Tag vor Ort – Laborbesichtigungs­programm

Physik-Preise 20171/2017Seite 52

Physik-Preise 2017

Laudationes auf die Preisträgerinnen und Preisträger der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Deutschen Vakuum-Gesellschaft

1/2017Seite 62

Es lebe die Physik!

1/2017Seite 62

Von der Doktorarbeit zum eigenen Unternehmen

1/2017Seite 66

Einladung zur Mitgliederversammlung

1/2017Seite 67

Kurzprotokoll zur Vorstandsratssitzung

Bernhard Nunner1/2017Seite 67

Mitgliedsbeiträge 2017

1/2017Seite 67

Haushaltsplan der DPG für das Jahr 2017

J. Kurths, U. Woggon, H. T. Grahn, K. Horn1/2017Seite 69

Mitgliederversammlung der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin

1/2017Seite 69

Vorläufige Tagesordnung der Sitzung des Vorstandsrats

Bücher/Software

Andreas Wipf1/2017Seite 64

J. Schwichtenberg: Physics from Symmetry

Matthias Hahn1/2017Seite 64

P. Gagnon: Who Cares about Particle Physics? Making Sense of the Higgs Boson, the Large Hadron Collider and CERN

Gerhard Samulat1/2017Seite 65

B. Mackowiak: Die Erforschung der Exoplaneten – Auf der Suche nach den Schwes­terwelten des Sonnensystems

Tagungen

Milada M. Mühlleitner, Thomas Müller und Markus Schumacher1/2017Seite 70

The High-Energy LHC – Interplay between Precision Measurements and Searches for New Physics

625. WE-Heraeus-Seminar

Javier Virto, Tobias Huber und Thomas Mannel1/2017Seite 70

Future Challenges in Non-Leptonic B Decays: Theory and Experiment

610. WE-Heraeus-Seminar

Joachim Ankerhold, Simone Montangero und Jürgen Stockburger1/2017Seite 70

Simulating Quantum Processes and Devices

624. WE-Heraeus-Seminar

Jochen Wambach und Anna Watts1/2017Seite 71

Neutron Stars: A Cosmic Laboratory for Matter under Extreme Conditions

626. WE-Heraeus-Seminar

Arthur Hebecker, Olaf Lechtenfeld, Ivo Sachs, Stefan Theisen und Andreas Wipf1/2017Seite 71

Foundations and New Methods in Theoretical Physics

WE-Heraeus-Sommerschule und 22. Doktorandenschule „Saalburg“

Ralf Bausinger1/2017Seite 71

Jenaer Physikpraktika im Fokus

Nikolas Schnellbächer und Dmitrij Stehl1/2017Seite 72

Self-assembly in soft matter and biosystems

Bad Honnef Physics School

Margit Walter und Sylvia Zinser1/2017Seite 72

Licht, Bild und Farbe

DPG-Lehrerfortbildung

Weitere Rubriken

1/2017Seite 69

Notizen

Neue Produkte

1/2017Seite 79

Firmenporträt COMSOL: Multiphysikalisch simuliert

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