Das Herzstück einer Apparatur zur kollinearen Laserspektroskopie ist die Nachweiskammer für die Fluoreszenzphotonen (vgl. S. 33).
Physik Journal 5 / 2018
Grußwort
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Leserbriefe
High-Tech
Im Brennpunkt
Mit Elektrolyse und Bakterien zum Treibstoff
Auf dem Weg zur nachhaltigen Herstellung von Grundstoffen für die Chemie ist Forschern ein wichtiger Schritt gelungen.
String-Zustände aus Magnonen
In Strontiumkobaltvanadat ist es zum ersten Mal gelungen, die schon von Hans Bethe für eindimensionale Quantenmagnete vorhergesagten String-Zustände experimentell nachzuweisen.
DPG
Am Ruder der DPG
Am 9. April fand in Berlin die feierliche Amtsübergabe des DPG-Präsidenten statt.
DPG-Arbeitstagung „Forschung – Entwicklung – Innovation XLIII: Künstliche Intelligenz
Lehre
Einfache Stromkreise mit Potenzial
Ein neues Unterrichtskonzept zeigt, wie fachdidaktische Entwicklungsforschung arbeitet.
Ein wichtiges Teilgebiet der physikdidaktischen Forschung ist die Entwicklungsforschung. Ausgehend von bekannten Schülervorstellungen und Erfolgen bzw. Misserfolgen bisheriger Unterrichtsansätze geht es darum, neue Konzepte und Materialien für den Unterricht zu erarbeiten. Qualitative und quantitative Methoden dienen dazu, im realen Unterricht zu untersuchen, ob das neue Konzept zu einem höheren Lernerfolg führt. Das Beispiel des Elektronengasmodells soll zeigen, wie es damit gelungen ist, Lernenden ein deutlich besseres Verständnis einfacher Stromkreise zu vermitteln.
Die physikdidaktische Forschung ist heute breit aufgestellt und hat sowohl inhaltlich als auch methodisch ein sehr hohes Niveau erreicht. Nichtsdestotrotz kritisieren Lehrkräfte immer wieder, dass fachdidaktische Forschungsergebnisse einen zu geringen Einfluss auf die Unterrichtspraxis hätten. Ein Teilgebiet der Physikdidaktik, das explizit zum Ziel hat, diesen oft beklagten „Research-Practice-Gap“ zu überwinden, stellt die fachdidaktische Entwicklungsforschung dar – auch Design-Based-Research (DBR) genannt. Im Gegensatz zu reinen Entwicklungen, zum Beispiel von neuen Experimenten, und zu rein empirischer Forschung hat Design-Based-Research – ähnlich den Ingenieurwissenschaften – den Anspruch, Forschung zum „Zwecke der Innovation“ zu betreiben [1]. Innovation bedeutet hier nicht die alleinige Existenz neuer Unterrichtsmaterialien, sondern dass diese auch nachweislich zu einem höheren Lernerfolg führen und in der Praxis als signifikante Verbesserung wahrgenommen werden. Zudem geht es darum, eine Theorie des Lehrens und Lernens des entsprechenden Themengebietes weiterzuentwickeln.
Da didaktische Interventionen bei Design-Based-Research meist einen umfassenden Charakter haben, also beispielsweise ein ganzes Unterrichtskonzept inklusive neuer Sachstruktur, Visualisierungen und Experimenten umfassen, hat dieser Forschungsansatz keinen Anspruch auf vollständige Variablenkontrolle. Statt verallgemeinerbare Ursache-Wirkungs-Beziehungen aufklären zu wollen, besteht das Ziel von DBR vielmehr darin, eine hohe externe Validität, d. h. Verallgemeinerbarkeit der Studienergebnisse gewährleisten zu können. Dieser Ansatz ähnelt dem Vorgehen eines Arztes, der auf Basis des aktuellen medizinischen und pharmazeutischen Wissens dem Patienten zur Heilung einer Krankheit ein Medikament verschreibt, dessen Wirksamkeit zwar wissenschaftlich belegt ist, aber dessen genaue physiologische und pharmazeutische Wechselwirkungen noch unbekannt sind [2]. (...)
Überblick
Schnelle Ionen im Laserlicht
Wilfried Nörtershäuser
Aus der Hyperfeinstruktur atomarer optischer Spektren lassen sich die Ladungsradien und elektromagnetischen Momente der Atomkerne bestimmen. Laserspektroskopische Methoden sind auch für kurzlebige exotische Isotope mit sehr geringen Produktionsraten ausreichend empfindlich. Die Daten dienen als wichtige Richtgrößen für den Test und die Weiterentwicklung theoretischer Kernmodelle – und sind immer wieder für eine Überraschung gut.
Massen und Radien sind die fundamentalsten Eigenschaften der Atomkerne: Ein tiefes Verständnis der Kernstruktur erfordert daher, sie präzise bestimmen zu können. Ernest Rutherford und Ernest Marsden haben vor etwas mehr als hundert Jahren die Größe von Goldkernen mittels der Streuung von α-Teilchen gemessen. Die registrierten Zählraten waren bei großen Streuwinkeln und hohen Teilchenenergien geringer als vorhergesagt, weil bei sehr kleinen Abständen die starke Wechselwirkung einsetzt. Daraus ergaben sich Kernradien von einigen Femtometern. Deutlich genauer lässt sich die Ladungsverteilung des Kerns mit elektromagnetischen Sonden vermessen. Besonders geeignet sind die strukturlosen Elektronen und Myonen: Ab den 1950er-Jahren gelang es mit elastischer Elektronenstreuung, die Radien nahezu aller stabilen Kerne zu bestimmen. Zusätzliche Informationen lieferte die Spektroskopie von Röntgenübergängen in myonischen Atomen [1]. Als Funktion der Massenzahl verhält sich der Ladungsradius Rc wie Rc = R03√A mit der Konstanten R0 ≈ 1,24 fm, die je nach Messmethode leicht variiert. Das Kernvolumen ist demnach proportional zur Massenzahl A = N + Z, sodass die Materiedichte im Kerninneren als annähernd konstant gelten kann. Für kurzlebige Kerne eignen sich diese Methoden im Allgemeinen nicht, obwohl es erst jüngst in Japan gelungen ist, die elastische Elektronenstreuung für radioaktive Kerne in einem Speicherring einzusetzen [2]. Ähnliche Pläne gibt es auch für die im Bau befindliche Beschleunigeranlage FAIR am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. (...)
Physik in der Pore
Polymere oder DNS-Stränge lassen sich durch Nanoporen transportieren und dabei analysieren.
Alles Leben basiert auf dem korrekten Zusammenspiel von Biomolekülen. Der Bauplan der Lebewesen ist in der Sequenz der Desoxyribonukleinsäure (kurz: DNS) gespeichert, und Proteine führen diesen genetischen Code aus. Für das Verständnis lebendiger Systeme ist es daher entscheidend, die Sequenz der DNS zu bestimmen sowie die Menge und Art der Proteine und Enzyme. Ein vielversprechender Ansatz dafür ist der Einsatz von Nanoporen als molekulare Sensoren.
Die Idee hinter dieser Methode besteht darin, Moleküle durch die Änderung eines Ionenstroms durch ein kleines, wassergefülltes Loch – die Nanopore – zu analysieren (Abb.1). Diese Idee geht auf Wallace H. Coulters fast 70 Jahre altes Patent zurück, das beschreibt, wie sich mikrometerkleine Partikel mithilfe von Strommessungen durch ein Loch in einer Glaskapillare untersuchen lassen [1]. Heutzutage ist die Detektion von Zellen und Bakterien mithilfe eines „Coulter-Counters“ Alltag in der Medizin. Während die Poren dabei mikrometergroße Durchmesser besitzen, beschäftigt sich die aktuelle Forschung in Physik, Chemie und Materialwissenschaften mit so genannten Nanoporen für die Biosensorik, DNS- und RNS-Sequenzierung und Proteinanalytik. Vor allem die DNS-Sequenzierung steht durch die mögliche Miniaturisierung dank der Nanoporen vor einer Revolution. (...)
Bildung - Beruf
„Hier steht einem die ganze Welt offen.“
Nach dem Physikdiplom wechselte Christian Aulbach in den Auswärtigen Dienst.
Der Physiker Dr. Christian Aulbach (41) hat sich nach Abschluss seines Studiums in Augsburg für eine Diplomatenkarriere im Auswärtigen Amt entschieden. Nach Stationen in den USA und Indien ist er nun in Berlin und gespannt darauf, wohin es ihn als nächstes verschlägt.
Was hat Sie bewogen, sich beim Auswärtigen Amt zu bewerben?
Während des Studiums hat sich herauskristallisiert, dass ich thematisch breit arbeiten möchte und ein großes Interesse am internationalen politischen Geschehen habe. Die internationale Verständigung ist ein sehr hohes Gut, für das ich eintreten möchte.
Aber Ihr Studium der Physik haben Sie noch beendet?
Das habe ich mit Herzblut zu Ende geführt, aber mich währenddessen umgeschaut. Dabei habe ich von der Studienstiftung profitiert: Als Stipendiat bekam ich einige Sprachkurse finanziert sowie ein Praktikum beim Generalsekretariat der Vereinten Nationen in New York.
Worum ging es dabei?
Um Abrüstung. Dieses Thema war für mich eine Brücke zwischen der Physik und der Welt der internationalen Politik. Im Anschluss an das Studium habe ich das Stiftungskolleg für Internationale Aufgaben absolviert und ein Projekt zu möglichen Gefahren durch nuklearen Terrorismus bearbeitet. (...)
Physik im Alltag
Menschen
Bücher/Software
Tagungen
Spins out of equilibrium: Manipulating and Detecting Quantum Magnets
658. WE-Heraeus-Seminar
Nonlinear Dynamics, Optimization and Control of Distributed Energy Systems
661. WE-Heraeus-Seminar
Dynamik und Strukturbildung organischer Moleküle auf dielektrischen Oberflächen
663. WE-Heraeus-Seminar