Physik Journal 7 / 2025

Cover

Pulsar Timing Arrays
Weltraummüll
Quantenphysikerinnen

Die künstlerische Darstellung zeigt ein Ensemble von Doppel­systemen aus extrem masse­reichen Schwarzen Löchern im Zentrum einer Galaxie (Bild: Olena Shmahalo for NANOGrav, vgl. S. 28). 



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Meinung

Quantentechnologie – bereits heute eine reale IndustrieWilhelm Kaenders7/2025Seite 3

Quantentechnologie – bereits heute eine reale Industrie

Welle-Teilchen-Dualismus und Verschränkung sind Treiber einer Industrie mit starkem Fußabdruck auch in Deutschland und Europa.

Aktuell

Maike Pfalz7/2025Seite 6DPG-Mitglieder

Ausgewählte Cluster

Die DFG hat die Entscheidungen über die neuen Exzellenzcluster bekannt gegeben.

AIP / Anja Hauck7/2025Seite 7DPG-Mitglieder

Mehr Raum für die Astronomie

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam hat ein weiteres Gebäude dazu bekommen.

Laura Lehmann7/2025Seite 8DPG-Mitglieder

Die Maße aller Dinge

Vor 150 Jahren legte das metrische System die Grundlage für ein internationales Einheitensystem.

Laura Lehmann7/2025Seite 10DPG-Mitglieder

Geschichte(n) des KIT

Vor 200 Jahren wurde das Karlsruher Polytechnikum gegründet – eine der beiden Keimzellen des Karlsruher Instituts für Technologie.

Leopoldina / FORTHEM / Alexander Pawlak7/2025Seite 11DPG-Mitglieder

Für Wissenschaftsfreiheit!

Die G7-Wissenschaftsakademien und die europäische Hochschulallianz FORTHEM bekräftigen die Freiheit von Forschung und Lehre.

Kerstin Sonnabend7/2025Seite 12DPG-Mitglieder

Oben wird die Luft sehr dünn

Ein Bericht ordnet die Leistungsfähigkeit von Deutschland als Wissenschaftsnation ein.

Alexander Pawlak7/2025Seite 12DPG-Mitglieder

Hintergrundrauschen

Schlagende Erkenntnis

Kerstin Sonnabend7/2025Seite 13DPG-Mitglieder

Kampagne der Rekorde

Das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X hat mehrere Meilensteine erreicht und Weltrekorde aufgestellt.

7/2025Seite 13DPG-Mitglieder

Neue Sonderforschungs­bereiche

Alexander Pawlak7/2025Seite 14DPG-Mitglieder

Übereinkommendes Jubiläum

Die Europäische Weltraumorganisation feiert 50 Jahre ESA-Konvention.

Anja Hauck7/2025Seite 15DPG-Mitglieder

Wirksame Förderung

Ein Bericht des Europäischen Forschungsrats beleuchtet das Innovationspotenzial der Proof of Concept-Grants.

Matthias Delbrück7/2025Seite 16DPG-Mitglieder

Auf dem Weg zum Quasi-Mond

China hat eine Mission zu einem Asteroiden nahe der Erde gestartet.

Matthias Delbrück7/2025Seite 16DPG-Mitglieder

Gewünschte Migration

Die Europäische Union und andere Akteure bieten US-Forschenden Anreize für einen Standortwechsel.

Matthias Delbrück7/2025Seite 17DPG-Mitglieder

USA: Ungewisse Zukunft; Aufgeweichter Schutz; Spende für die Theorie

Leserbriefe

Roland Diehl; Hans-Henning Fleßner7/2025Seite 18DPG-Mitglieder

Im Spannungsfeld

Zu: C. Denz, Physik Journal, Mai 2025, S. 3

Peter Hiltner7/2025Seite 18DPG-Mitglieder

Zerstörter Mythos

Zu: M. Jähnert, E. Schaa und A. Blum, Physik Journal, Mai 2025, S. 31

Roland Diehl, Jochen Greiner, Christoph Winkler7/2025Seite 18DPG-Mitglieder

Vorzeitig abgeschaltet

Zu: Physik Journal, April 2025, S. 11

High-Tech

Michael Vogel7/2025Seite 20DPG-Mitglieder

Nachhaltig detektieren; Nachtsicht light; Verbesserte blaue OLED; Teleskop-Mikroskop

Brennpunkt

Kühlen Kopf bewahrenWolfgang Pfaff7/2025Seite 22DPG-Mitglieder

Kühlen Kopf bewahren

Erstmals hat ein Experiment gezeigt, dass ein Superpositionszustand auch dann entstehen kann, wenn sich anstelle reiner Quantenzustände thermische Zustände überlagern.

Kerstin Sonnabend7/2025Seite 24DPG-Mitglieder

Auf den Punkt gebracht

Wie Riffe in Form kommen; Leuchtende Magnete; Wenn Elektronen schmelzen; Die Reibung macht‘s

Bildung und Beruf

„Anfangs war es Klinkenputzen.“Maike Pfalz7/2025Seite 26DPG-Mitglieder

„Anfangs war es Klinkenputzen.“

Vor 23 Jahren gründete Dr. Egbert Schark zusammen mit Arbeitskollegen d-fine.

Nach der Promotion wechselte Dr. Egbert Schark ins Bankwesen und später zu einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen. 2002 gründete er mit drei Partnern d-fine. Das Beratungsunternehmen fokussiert sich auf analytisch anspruchsvolle Themen, die ein naturwissenschaftlich geprägtes Team bearbeitet.

Überblick

Rauschende RaumzeitKai Schmitz7/2025Seite 28DPG-Mitglieder

Rauschende Raumzeit

Pulsarnetze helfen bei der Jagd nach niederfrequenten Gravitationswellen.

Seit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen im Jahr 2015 hat sich die Gravitationswellen­astronomie rasant entwickelt. Nach der Detektion von über 250 Signalen aus der Verschmelzung kompakter astrophysikalischer Objekte geht es nun darum, kontinuierliche Signale aufzuspüren. Pulsar Timing Arrays bieten hierbei vielversprechende Möglichkeiten.

Vor zehn Jahren – am 14. September 2015 – wiesen die Detektoren des Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory (LIGO) in den USA erstmals Gravitationswellen direkt nach. Das von den LIGO-Detektoren in Hanford (Washington) und Livingston (Louisiana) aufgespürte Signal GW150914 gab den Startschuss in das Zeitalter der beobachtenden Gravitationswellenastronomie [1, 2]. Aus dem Vergleich der gemessenen Signalform mit theoretischen Vorhersagen auf Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie ließ sich schnell der Ursprung des Signals rekonstruieren: Dabei handelte es sich um Gravitationswellen, die zwei Schwarze Löcher vor etwa 1,4 Milli­arden Jahren bei ihrer Verschmelzung in den Tiefen des Alls abgestrahlt haben. Diese Gravitationswellen breiteten sich anschließend mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen aus, bevor ein Teil der Wellenfront im September 2015 inner­halb von Sekundenbruchteilen durch die Interferometerarme der LIGO-Detektoren rauschte.

Dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen war ein Jahrhundert theoretischer und experimenteller Vorarbeiten vorausgegangen. Die Existenz von Gravita­tionswellen – Störungen der Raumzeit, die sich wellenartig­ durch Raum und Zeit ausbreiten und dabei Abstände in der Raumzeit periodisch strecken und stauchen – hatte ­Albert Einstein 1916 aus den Gleichungen seiner Allgemeinen ­Relativitätstheorie abgeleitet. Ein erster indirekter Nachweis von Gravitationswellen gelang in den 1970er- und 1980er-Jahren mittels Beobachtungen eines Doppelpulsars im Sternbild Adler, dessen Umlaufperiode stetig aufgrund des Energieverlustes durch die Abstrahlung von Gravitationswellen abnimmt. (...)

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Was bleibt, ist MüllKarl-Heinz Glaßmeier und Leonard Schulz7/2025Seite 36DPG-Mitglieder

Was bleibt, ist Müll

Von einer unbeachteten Müllhalde und atmosphärischer Nachhaltigkeit

Die Republik Ruanda wagt den Schritt ins All und will mit der Rwanda Space Agency in den kommenden Jahren mehr als 330 000 Kleinsatelliten in den Weltraum bringen. Dies geht aus einem Antrag an die International Telecommunication Union (ITU) hervor, welche die Funklizenzen zur Satellitenkommunikation vergibt.

Auch wenn die ernorme Zahl an Satelliten vermutlich nicht realisierbar ist, verdeutlicht das ruandische Beispiel das stark gestiegene Interesse an staatlicher und kommerzieller Raumfahrt. SpaceX, die Firma des amerikanischen Unternehmers Elon Musk, ergänzt ihre Satellitenkonstellation Starlink zurzeit alle drei Tage um eine zweistellige Zahl an Kleinsatelliten. Laut dem Bericht der Bundesregierung zur Raumfahrtstrategie, her­ausgegeben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, lag der Gesamtumsatz der weltweiten Raumfahrtökonomie im Jahr 2021 bei 469 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht in etwa dem Bundeshaushaltsentwurf für 2025 [1].  

Die Raumfahrt hat sich in den vergangenen Jahren von einer rein wissenschaftlichen Anwendung zu einem bedeutenden kommerziellen Faktor gewandelt. Im Jahr 2022 beförderten 179 Trägerraketen rund 2500 Satelliten in den Weltraum, wobei sich die überwiegende Mehrheit in einem erdnahen Bereich befindet [1]. Die Lebensdauer solcher Objekte liegt meist bei fünf Jahren. Damit zeichnet sich eine neue zentrale Herausforderung ab: Nachhaltigkeit in der Raumfahrt. Drei wesentliche Aspekte spielen dabei eine Rolle: das Oberflächen-Problem, das Orbit-Problem und das Atmosphären-Problem.

Als Oberflächen-Problem bezeichnen wir den kontrollierten und unkontrollierten Rückfall von Teilen einer Rakete oder eines Satelliten auf die Erdoberfläche. Es ist eine der sichtbarsten Herausforderungen der Raumfahrt, dass herabfallende Trümmer keinerlei Gefahr für Menschen und menschengemachte Strukturen darstellen dürfen. (...)

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Geschichte

Hendrika Johanna van LeeuwenMargriet van der Heijden und Miriam Blaauboer7/2025Seite 42DPG-Mitglieder

Hendrika Johanna van Leeuwen

Die Wissenschaftlerin hinter dem Bohr-van-Leeuwen-Theorem

Das Bohr-van-Leeuwen-Theorem besagt, dass Mag­ne­tismus nicht klassisch erklärbar ist, was darauf schließen lässt, dass es sich um ein echtes Quantenphänomen handeln muss. Dass es nach Bohr benannt ist, ist vielleicht nicht so überraschend, aber wer war van Leeuwen?

Als Hendrika Johanna „Jo“ van Leeuwen 1919 ihre Dissertation bei Hendrik Lorentz abschloss, war sie nicht seine erste Doktorandin. Drei weitere Frauen hatten ebenfalls bei ihm promoviert: seine eigene Tochter Berta und Johanna­ Reudler im Jahr 1912 sowie Eva Bruins im Jahr 1918. Die vier gehörten zu den ersten Frauen, die in den Niederlanden Physik auf universitärem Niveau studieren konnten. Das war in den Niederlanden wie auch anderswo in Europa keine Selbstverständlichkeit. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts bahnten sich Frauen langsam ihren Weg an die Universitäten, die ihnen bis dahin nur zögerlich ihre ­Türen geöffnet hatten. Ihr Fortkommen wurde oft durch eine unzureichende Vorbildung behindert, vor allem wenn sie sich für die Wissenschaft interessierten. Die Hogere Burger­ School (HBS), die zusammen mit einem zusätzlichen Staatsexamen in Griechisch und Latein für viele Jungen den Weg zu einem naturwissenschaftlichen Studium ebnete, nahm bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in der Regel keine Mädchen auf. In den mittlerweile eingerichteten speziellen HBS-Schulen für Mädchen wurden die Fächer Physik und Mathematik weitgehend durch Hand­arbeit und Hauswirtschaft ersetzt.

Jo van Leeuwen und ihre jüngere Schwester Nel hatten­ das Glück, dass ihre fortschrittlichen Eltern sie an der Haager­ Knabenschule anmeldeten, als diese 1901 die Aufnahme von Mädchen erlaubte, was damals noch einer minis­teriellen Ausnahmegenehmigung bedurfte. Außerdem erlaubten sie ihren beiden Töchtern, die staatliche Ergänzungsprüfung in Griechisch und Latein abzulegen und anschließend in Leiden Physik zu studieren. Dort begann Jo dann 1914 ihre Doktorarbeit bei Lorentz [1]. (...)

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Physik im Alltag

Maschinell lesbarMichael Vogel7/2025Seite 46DPG-Mitglieder

Maschinell lesbar

Zweidimensionale Codes liefern deutlich mehr Informationen als die altbekannten Strichcodes.

Rezensionen

Alexander Pawlak7/2025Seite 48DPG-Mitglieder

Rob Appleby und Connie Potter (Hrsg.): Collision. Stories from the Science of CERN

Kerstin Sonnabend7/2025Seite 48DPG-Mitglieder

Christian Grataloup: Die Geschichte der Erde – Ein Atlas

7/2025Seite 49DPG-Mitglieder

Alfred Krabbe, Dörte Mehlert und Jürgen Wolf (Hrsg.): SOFIA – Mission infrarotes Universum

Claus Beisbart7/2025Seite 49DPG-Mitglieder

David J. Chalmers: Realität+. Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie

Anja und Leon Hauck7/2025Seite 50DPG-Mitglieder

Lizzie Munsey et al. (Hrsg.): Universum des Wissens

Alexander Pawlak7/2025Seite 50DPG-Mitglieder

Louise M. Pryke: Wind und George R. Stewart: Sturm

Alexander Pawlak7/2025Seite 51DPG-Mitglieder

Karen Masters: Die Geschichte der Astro­nomie

7/2025Seite 51DPG-Mitglieder

Deutsche Physikalische Gesellschaft (Hrsg.): Physik. Erkenntnisse und Perspektiven

Menschen

Kerstin Sonnabend7/2025Seite 53DPG-Mitglieder

„Das Girls’ Camp war in wenigen Tagen ausgebucht.“

Interview mit Jens Braun und Robert Roth

7/2025Seite 54DPG-Mitglieder

Personalien

Oleg Derzhko, Andreas Honecker, Jürgen Schnack und Roser Valenti7/2025Seite 61DPG-Mitglieder

Nachruf auf Johannes Richter

DPG

7/2025Seite 9DPG-Mitglieder

48. DPG-Tagung Forschung – Entwicklung – Innovation

7/2025Seite 25DPG-Mitglieder

WEH-Stiftung: Ausschreibung Förderprogramme

7/2025Seite 35DPG-Mitglieder

Lehrkräfteumfrage

7/2025Seite 45DPG-Mitglieder

Physikerin der Woche

7/2025Seite 52DPG-Mitglieder

Young Scientist Award for Socio- and Econophysics

Fabian Ziegler7/2025Seite 62DPG-Mitglieder

Strategischer Schlüssel für Zukunftsfähigkeit

Bereits zum sechsten Mal fand das Forum für Wissens- und Technologietransfer der DPG statt, dieses Jahr in Bremen.

Annalena Secknus und Samuel Ritzkowski7/2025Seite 64DPG-Mitglieder

Das Herzstück der Astronomie Thüringens

Die jDPG-Regionalgruppe Jena besuchte die Thüringer Landessternwarte.

Fabian Ullherr7/2025Seite 65DPG-Mitglieder

Erinnerung an das goldene Zeitalter der Physik

Die jDPG-Regionalgruppe Nürnberg-Erlangen besichtigte den Tandembeschleuniger.

Bernhard Nunner7/2025Seite 65DPG-Mitglieder

Wahlen zum DPG-Vorstand

Tagungen

Arno Rauschenbeutel und Síle Nic Chormaic7/2025Seite 66DPG-Mitglieder

Optical Nanofibre Applications: From Quantum to Biotechnologies

829. WE-Heraeus-Seminar

Karen Alim, Karin Jacobs, Martin Lenz und Hervé Turlier7/2025Seite 66DPG-Mitglieder

From Soft Matter to Biophysics

Französisch-deutsches WE-Heraeus-Seminar

Nicola Paradiso, Mazhar Ali, Heng Wu, Semonti Bhattacharyya, Francesco Giazotto und Dr. Remko Fermin7/2025Seite 66DPG-Mitglieder

Superconductivity in Symmetry-Broken and Low-Dimensional Systems

WE Heraeus-Lorentz Workshop

Notizen

7/2025Seite 67DPG-Mitglieder

Notizen

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