Beyond the Quantum Paradox
Mayants
Von L. Mayants.
Taylor & Francis, London 1994. XI + 105 S., Paperback, £9.95.
ISBN 0-7484-0207-1
Ein aus Rußland emigrierter Physiker versucht, auf nicht ganz hundert Seiten und auf rein verbaler Basis die Quantenmechanik neu zu begründen und gleichzeitig die soziale Entwicklung der Welt inklusive des Zusammenbruchs des Kommunismus rational zu erklären. Ein Unterfangen, welches vom Ansatz her scheitern muß - und das tut es auch. Im naturwissenschaftlichen Bereich wird sowohl das Schrödinger-Katze- als auch das Zeno-Paradoxon sowie das Henne-Ei-Problem angesprochen. Die vom Autor über weite Teile des Buches diskutierte Unterscheidung zwischen konkreten Objekten oder Effekten, wie sie zum Beispiel in Experimenten zutage treten, und abstrakten Objekten, wie sie in den mathematischen Formulierungen auftreten, findet beim Rezensenten weitgehend Gefallen, weil damit bewußt gemacht wird, daß zum Beispiel das abstrakte Photon, Elektron oder Neutron, aber auch der abstrakte Leser oder Wähler nicht existiert, sondern nur konkrete Objekte, deren Verhalten im Rahmen abstrakter Vorstellungen statistisch beschrieben werden kann. Bei der Diskussion der quantenmechanischen Grundlagenexperimente erkennt man jedoch, daß die modernere Literatur nicht verarbeitet wurde, weil selbst das Doppelspaltexperiment mit Elektronen als nicht machbares Gedankenexperiment angesprochen wird, obwohl die Doppelspaltbeugung in der Zwischenzeit nicht nur für Elektronen, sondern auch für Neutronen und Atome realisiert wurde. Der Autor schlittert mit seinen Vorstellungen für konkrete Objekte in das reine Teilchenbild, während abstrakte Objekte dem Wellenbild zugeordnet werden, woraus ein Ersatz für das quantenmechanische Dualitätsprinzip abgeleitet wird. Daraus resultiert die Forderung nach einer endlichen Ruhemasse des Photons (emons) und die Nichtkonstanz der Lichtgeschwindigkeit. Nachdem es wesentlich bessere Bücher zum Grenzbereich Quantenmechanik/Erkenntnistheorie gibt, glaube ich nicht, daß das vorgelegte Buch neue Einsichten eröffnet.
H. Rauch, Wien
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