24.06.2011

Der Physikverführer

C. Drösser: Der Physikverführer, rororo, Reinbek bei Hamburg 2010, 240 S., Taschenbuch, 8,95 Euro, ISBN 9783499626272

C. Drösser

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Viele populäre Bücher versuchen, naturwissenschaftliche Phänomene den interessierten Laien auf besonders unterhaltsame Weise nahezubringen. „Der Physikverführer“ von Christoph Drösser ist eines dieser Bücher, und es hebt sich aus der Menge durchaus positiv hervor.

Physikalische Themen wie das archimedische Prinzip, die Newtonschen Gesetze, Corioliskraft, Chaosforschung oder Quantentheorie motiviert Drösser zunächst anhand unterhaltsamer Anekdoten und stellt so einen ganz selbstverständlichen Alltagsbezug her. Denn dass die zunächst so abstrakt wirkenden Gleichungen der Thermodynamik oder der Brechung und Beugung von Licht- und Schallwellen tatsächlich auch für das alltägliche Leben relevant sind, ist oftmals auf den ersten Blick nicht naheliegend und verblasst bei den meisten Menschen wohl in der Erinnerung an einen eher trocknen Physikunterricht in der Schule.

Glücklicherweise erliegt Drösser dabei jedoch nicht der Versuchung, zugunsten einer reinen Phänomenologie auf mathematische Formeln komplett zu verzichten, sondern fordert vom Leser durchaus die Bereitschaft, grundlegende Rechnungen nachzuvollziehen. Diese Berechnungen und detailliertere mathematische Herleitungen sind durch eine graue Hinterlegung optisch gut vom restlichen beschreibenden Text abgehoben. So ist es auch möglich, beim ersten Lesen auf die Formeln zu verzichten und sich der Materie so „schrittweise“ zu nähern, ohne den Lesefluss unangenehm zu unterbrechen. Eine kleine Knobelaufgabe beschließt jedes Kapitel.

Gerade als Urlaubslektüre ist der Physikverführer ein rundum gelungenes Buch, welches unterhaltsam, aber nie banal verschiedene physikalische Themengebiete einführt, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Möglicherweise kann es tatsächlich den einen oder anderen Leser dazu verführen, sich nach dem Urlaub genauer mit einzelnen Themen oder der Physik insgesamt, die noch so viel mehr wundervolle Aha-Erlebnisse bietet, zu beschäftigen.

Leider ist das Quellenverzeichnis sehr dünn; für eine ausführliche Lis­te mit Links wird auf die Internetpräsenz des Autors verwiesen, dort finden sich derzeit nur das Inhaltsverzeichnis und die Kurzlösungen zu den Aufgaben, wie sie auch im Buch stehen. Für die angekündigten ausführlicheren Lösungen mit detailliertem Rechenweg bittet Christoph Drösser noch um Geduld.

Dipl.-Phys. Birgit Niederhaus, Eppstein-Bremthal

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