23.02.2007

Die Kunst des wissenschaftlichen Präsentierens und Publizierens

Ascheron, C.

Der Physiker Claus Ascheron, seit mehr als zehn Jahren im Verlagswesen tätig, scheint den Anspruch zu haben, in diesem Buch das Thema „Präsentieren und Publizieren“ allumfassend behandeln zu wollen. So diskutiert er nicht nur das Vorbereiten und Halten von Präsentationen, das Konzipieren und Schreiben von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sondern beschäftigt sich darüber hinaus noch mit Themen wie dem Einreichen von Patenten, elektronischem Publizieren und der Planung der eigenen Karriere. Daneben leistet er sich sogar einen philosophischen Exkurs über die Frage nach wissenschaftlicher Kreativität. Solche Ergänzungen wirken allerdings eher überflüssig, und so erweckt das Buch an manchen Stellen den Eindruck, unnötig aufgebläht zu sein.
Insbesondere die ersten Kapitel wirkten auf mich eher ermüdend und überflüssig. Hier werden allzu elementare Grundlagen über das Präsentieren ausgebreitet („Was ist der Vorteil von PowerPoint?“).Neben eher selbstverständlichen Faustregeln („Sprechen Sie laut und deutlich“) gibt der Autor aber auch hilfreiche Tipps, etwa zur Typographie und Farbwahl bei Präsentationen oder zum Führen wissenschaftlicher Diskussionen im Anschluss an einen Vortrag. In diesem Zusammenhang beschreibt er, wie man auf unangenehme oder unvorhersehbare Situationen reagieren kann. Leider bleibt der Autor einige Antworten schuldig, z. B. auf die Frage „Was mache ich denn nun mit meinen Händen während meines Vortrags?“.
Zum Thema Publizieren leistet das Buch allerdings nützliche Hilfestellung beim Konzipieren, gibt einen Überblick, was rechtlich zu beachten ist, und erklärt, welche Regeln in Form und Stil einzuhalten sind. Ascheron stellt die verschiedenen Publikationsoptionen, die bekanntesten Zeitschriften und die Anforderungen an die Autoren vor und liefert zu allen Themen historische Anekdoten und viele Zitate, die das Ganze auflockern.
Auch internationale Aspekte kommen nicht zu kurz: Welche kulturellen Unterschiede gibt es beim Präsentieren und Publizieren, was sollte man beachten, wenn man in englischer Sprache arbeitet und dieser nicht als Muttersprache mächtig ist?
Fazit: Obwohl die meisten Leser getrost einige Kapitel überblättern können, kann ich dieses Buch denjenigen empfehlen, die sich zum ersten Mal mit der Aufgabe konfrontiert sehen, einen Konferenzvortrag zu halten oder eine Publikation zu verfassen.
Dipl.-Phys. Ramona Ettig, Universität Heidelberg

C. Ascheron: Die Kunst des wissenschaftlichen Präsentierens und
Publizierens
Elsevier, Spektrum (Akademischer Verlag), 2006, 306 S., broschiert

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