21.02.2005

Durch Raum und Zeit mit Onkel Albert

Stannard

Durch Raum und Zeit mit  Onkel Albert

Kann man einen Lichtstrahl einholen? Und wieso geht die Uhr nach, wenn man mit annähernder Lichtgeschwindigkeit durch das All rast? Diesen und anderen Fragen widmet sich das vorliegende Buch, mit dem laut Klappentext junge Leser in die Grundlagen der Relativitätstheorie eingeführt werden sollen.

Erzählt wird die Geschichte von Onkel Albert und seiner Nichte Memory, die für ein Schulreferat mit Hilfe ihres Onkels zahlreiche imaginäre Ausflüge ins All unternimmt. Dabei versucht sie unter anderem, einen Lichtstrahl zu fangen und stellt fest, dass sie bei zunehmender Geschwindigkeit immer schwerer wird. In Gesprächen mit Onkel Albert werden die unterschiedlichen Beobachtungen anschließend diskutiert und weitere Experimente zur Überprüfung der aufgestellten Theorien geplant. Schrittweise wird der Leser dabei auf unterhaltsame Weise immer weiter mit den Zusammenhängen vertraut gemacht.

Das Buch ist witzig geschrieben und lässt den Leser die Physik hautnah miterleben, z. B. bei einem Wettrennen zweier Lichtstrahlen, die sich dabei (gleichzeitig oder auch nicht) den Kopf an der gegenüberliegenden Wand stoßen. Es vermeidet im Hinblick auf die Zielgruppe die Verwendung von Fachwörtern oder gar Formeln.

Im letzten Kapitel werden als Ergebnis der gesamten Ausflüge ins All die beiden Grundgedanken der Relativitätstheorie formuliert (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und "Memorys Gesetz der Relativität").

Die Experimente und deren Resultate sind anfangs für junge Leser wohl recht gut nachzuvollziehen, beinhalten gegen Ende aber doch einige Unklarheiten, die ohne Hintergrundwissen schwer zu verstehen sind. Gerade im letzten Kapitel kommen die Schlussfolgerungen etwas schnell und hätten vielleicht einer ausführlicheren Erläuterung bedurft.

Der didaktischen Intention des Buches entsprechend findet sich am Ende des Buches ein kurzer Fragebogen, mit dem die Leser testen können, wieviel sie verstanden haben. Leider sind die Antworten dazu teilweise recht kurz geraten und die eine oder andere zusätzliche Begründung wäre wünschenswert gewesen.

Die Frage nach der Zielgruppe ist nicht ganz eindeutig zu beantworten. Der Schreibstil ist am ehesten für 11- bis 14-jährige Jugendliche geeignet, die aber den Gedanken, die diskutiert werden, möglicherweise nicht vollständig folgen können. Allerdings ist es sicher auch eine schwierige Aufgabe, eine solche Theorie, die der Alltagsintuition entgegensteht, für diese Zielgruppe aufzubereiten. In jedem Fall erhält man aber zu einem sehr erschwinglichen Preis eine spannende und interessante Geschichte, die zweifellos zum Weiterdenken anregt.

Anja Raggan, Westhofen

Weitere Infos:

Weiterbildung

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie
TUM INSTITUTE FOR LIFELONG LEARNING

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie

Vom eintägigen Überblickskurs bis hin zum Deep Dive in die Technologie: für Fach- & Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.

Virtuelle Jobbörse

Virtuelle Jobbörse
Eine Kooperation von Wiley-VCH und der DPG

Virtuelle Jobbörse

Innovative Unternehmen präsentieren hier Karriere- und Beschäftigungsmöglichkeiten in ihren Berufsfeldern.

Die Teilnahme ist kostenfrei – erforderlich ist lediglich eine kurze Vorab-Registrierung.

Meist gelesen

Themen