16.07.2019

Filmkritik: Apollo 11

Apollo 11, USA 2019, Regie: Todd Douglas Miller, CNN Films, 93 Minuten

Todd Douglas Miller

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Zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung gibt es einen neuen Dokumentarfilm, der in diesem Monat auch in deutschen Kinos zu sehen ist. In einer kürzeren Version wird er in IMAX-Kinos gezeigt.

Regisseur Todd Douglas Miller verwendet für seine anderthalbstündige Dokumentation nur originale Film- und Tonaufnahmen, die er zu einer packenden Chronik der Apollo-11-Mission kombiniert. Dabei haben auch die noch lebenden Besatzungsmitglieder Buzz Aldrin und Michael Collins sowie die Söhne von Neil Armstrong beratend mitgewirkt.

Natürlich sind auch Aufnahmen zu sehen, die man aus früheren Dokumentarfilmen wie „Moonwalk One“ (1970, mittlerweile frei im Web zu finden) von Theo Kamecke und „For All Mankind“ (1989) von Al Reinert kennt, die beide mittlerweile verstorben sind. Ihnen hat Todd Douglas Miller seinen Apollo-11-Film gewidmet.

Miller präsentiert allerdingst viele Ansichten und Perspektiven, die noch nie zuvor zu sehen waren, denn er konnte auf bislang unveröffentlichtes Filmmaterial, das teilweise im 70-Millimeter-Format vorlag, zurückgreifen und integriert auch Sequenzen, die für Industriefilme gedacht waren. Daneben gibt es auch Filmaufnahmen, welche die Apollo-11-Crew gemacht hat, und Ausschnitte der Fernsehübertragungen zu sehen.

Besonders gelungen finde ich, wie Miller die vielen Protagonisten in den Kontrollzentren in Szene setzt. Das veranschaulicht die menschliche Dimension genauso wie die technische Komplexität der Mission. Allerdings verzichtet der Film auf jedwede Erklärungen. Viele technische Abkürzungen bleiben für Uneingeweihte sicher rätselhaft. Das ist aber kein großer Nachteil, denn die Ansichten und Eindrücke, die man erhält, sind atemberaubend, spannend und sicher eine gute Anregung, sich einmal intensiver mit dem Apollo-Projekt zu beschäftigen.

Je mehr man weiß, umso mehr hat man aber wohl von diesem Film. Dann fällt einem sicher auf, dass Wernher von Braun nur einmal kurz von hinten zu sehen ist, oder es ist klar, dass mit „Günter“ der deutschstämmige Raumfahrt-Ingenieur Günter Wendt (1924 – 2010) gemeint ist. Dieser war als „Pad-leader“ für die Startvorbereitungen der bemannten amerikanischen Raumfahrtmissionen von Mercury bis Apollo-Sojus verantwortlich war. Er war es, der die Astronauten als Letzter verabschiedete und die Luke der Kommandokapseln verriegelte. Vor jedem Start erhielt er witzige Geschenke von den Astronauten überreicht. Auch das ist im Film zu sehen, wird aber nicht explizit kommentiert.

Selbst wenn man sich schon intensiv mit Apollo 11 beschäftigt hat und meint, alle Bilder zu kennen, sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen, der speziell am 21. Juli in zahlreichen Kinos in Deutschland zu sehen sein wird. Wo genau, lässt sich auf der offiziellen Website des Films herausfinden.

Alexander Pawlak

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