23.04.2009

Introduction to Astronomy and Cosmology

Morison, I.

Dass die Astronomie Studenten begeistern kann, hat auch Ian Morison während der Zeit seiner Lehrtätigkeit festgestellt. Manche Kollegen seiner Universität hielten es nicht für notwendig, allen Studienanfängern der Physik eine Vorlesung in Astronomie anzubieten. An meiner eigenen Universität gab es seinerzeit eine ähnliche Zurückhaltung. Dennoch wurde der Astronomiekurs eingeführt, und das Ergebnis hat Morison (und mir) Recht gegeben: Alle Physikstudenten nehmen das Angebot mit Begeisterung an. Und sie lernen dabei viel über Physik und die Methoden der naturwissenschaftlichen Forschung.
Der Erfolg einer Lehrveranstaltung hängt sicher auch mit der Qualität des Dozenten zusammen. Morison hat in seinem Buch die richtige Mischung von Erzählen und Übermittlung von Fakten gefunden. So wie es ein Student erwartet, stellt er zunächst einfache astronomische Wahrnehmungen vor und bettet diese in einen historischen Kontext ein. Dabei scheut er sich nicht, schon früh tiefer gehende Erkenntnisse zu vermitteln, z. B. über die Schwerkraft, die nicht wirklich eine Kraft ist, sondern ein menschliches Konstrukt, um die Wirkung der schwer erkennbaren Krümmung des Raumes zu beschreiben.
Nach wesentlichen Fakten über die Sonne und ihr Innenleben bespricht er auch moderne Forschungsthemen, wie solare Neu-trinos und den Sonnenfleckenzyklus. Er behandelt die Objekte im Umfeld der Sonne: die Planeten, Monde und Kometen sowie die Kleinplaneten. Auf natürliche Weise schließt er das Kapitel über Exoplaneten an. Dann geht er auf die vielen Messmöglichkeiten der Astronomie ein. Viele Teleskoptypen und Raumsonden stellt er vor. Der Student soll schließlich wissen, wie die astronomischen Fakten gewonnen werden und aus welchen Daten!
Im letzten Drittel des Buches bespricht Morison die Eigenschaften und die Entwicklung der Sterne und leitet über zu wesentlichen Aspekten der Kosmologie. Wohlgemerkt, alles in einer für eine „Einführung“ gebührenden Weise. Erneut versucht er, gewisse Magien auszuräumen, indem er z. B. ein stellares Schwarzes Loch nicht als eine Masse mit Singularität erklärt. Auch beim Thema Kosmologie hat er das richtige Maß gefunden. Die wesentlichen Erkenntnisse werden besprochen, gleichwohl hält er sich zu-rück mit allumfassenden Erklärungen. Und zu meiner Freude zeigt er das Diagramm zur Skala und Entwicklung des Universums in der richtigen Form. Nur mit dieser Darstellung lässt sich verständlich machen, wie unterschiedliche kosmologische Modelle zu unterschiedlichen Werten für das Alter des Universums führen.
Bisweilen kam es mir so vor, als ob ich meine eigene Einführungsvorlesung lesen würde. Es ist daher überhaupt nicht verwunderlich, dass ich das Buch herzlichst empfehlen möchte!
Prof. Dr. Klaas de Boer, Argelander-Institut für Astronomie, Universität Bonn

I. Morison: Introduction to Astronomy and Cosmology
John Wiley & Sons, Hoboken 2008,
360 S., brosch., ISBN 9780470033340

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