18.09.2003

Magnetism in Disorder

Hicks

Magnetism in Disorder

Von T. J. Hicks.
Clarendon Press, Oxford 1995. XV + 147 S., Hardback,
ISBN 0-19-851016-0

Das vorliegende Buch bemüht sich, die Problematik des Magnetismus in ungeordneten Systemen zu erläutern und zu zeigen, daß die Neutronenstreuung eine einzigartige experimentelle Methode zur Aufklärung der magnetischen Phänomene in solchen Substanzen ist. Der Autor bemüht sich insbesondere und mit Erfolg darum, Experimente mit polarisierten Neutronen hervorzuheben. Die Kapitel über Anregungen, Spingläser und amorphe Magneten sind besonders gelungen und dem Leser zu empfehlen.

Damit hört das Lob dann auch bald auf. Die Einleitung und ihr Appendix erschlagen den Leser mit einer Fülle von komplizierten Gleichungen, auf welche später praktisch kein Bezug genommen wird. Einige dieser Gleichungen sind allerdings wichtig, und man hätte sich gewünscht, daß ihr physikalischer Inhalt besser erklärt würde. Zum Beispiel ist es für den Nichtfachmann wichtig zu wissen, daß das ^-Zeichen an M ^ und µ ^ angibt, daß es sich um magnetische Komponenten senkrecht zum Impulsübertrag handelt. Dies wird im ganzen Buch nicht klar gesagt. In seinem Vorwort betont der Autor, daß er von theoretischen Erklärungen abgesehen hat und Modelle phänomenologisch beschreibt. Dies paßt nicht recht zur Einleitung, ist aber im folgenden manchmal zu bedauern, wie zum Beispiel im Kapitel "Magnons in Re-entrant Spin Glasses". Hier war ausgiebig dargelegt, daß es zwei verschiedene spektrale Funktionen gibt: die Doppel-Lorentz und den gedämpften harmonischen Oszillator, welche gleichberechtigt nebeneinander stehen. Die Analyse der Meßsignale mit der einen oder der anderen Funktion führen jedoch zu physi kalisch verschiedenen Schlüssen. Die Angabe der beiden Funktionen wäre sehr hilfreich gewesen.

Besonders negative Kritik ist am Kapitel "g-Mn-Ni Alloys" angebracht. Der Autor präsentiert Ergebnisse, die er 1982 und 1984 veröffentlicht hat und im Rahmen des damals angenommenen Modells für die magnetische Struktur (colinear) nicht ausreichend erklären konnte. Nach sechs Seiten Wiederholung von 1982 und 1984 wird endlich gesagt, daß man es heute besser weiß und die Struktur nicht-colinear ist. Damit verliert die alte Interpretation ihre Bedeutung, während die Meßdaten allerdings weiterhin gültig bleiben.

Das Buch hält sich bewußt an phänomenologische Beschreibung, bleibt dabei aber manchmal etwas vage. Die gebrachten Beispiele und die angegebene Literatur geben einen guten Überblick über den Stand der Forschung mit Neutronen in ungeordneten magnetischen Substanzen.

B. Dorner, Grenoble

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