OnlineRecht kompakt: Von derDomain zum Download
Erd
OnlineRecht kompakt: Von derDomain zum Download
Von R. Erd.
Fachhochschulverlag, Frankfurt/Main 2000. Band 74, 201 S., kartoniert,
ISBN 3-931297-40-3
Kaum jemand möchte bezweifeln, dass das Internet die Arbeitswelt auch in der Wissenschaft verändert. Mit den neuen Möglichkeiten, die das Medium bietet, sind aber auch Risiken verbunden, die die rechtlichen Konsequenzen des eigenen Handelns betreffen. Wer sich angesichts dieser neuen Situation mit der Rechtslage im Netz in groben Zügen vertraut machen möchte, findet zwar Fachliteratur vor, in der Regel wendet sie sich aber an einen Leserkreis mit juristischem Hintergrund.
Diese Lücke schließt das vorliegende Buch auf glänzende Weise. Rainer Erd, Professor für Arbeitsrecht an der Fachhochschule Darmstadt, gelingt es, in einer Nichtjuristen durchaus zugänglichen Sprache einen umfassenden ersten Überblick über Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Internet zu geben. Anhand von Beispielen aus der Rechtsprechung werden vielfältige Themen des Internet-Rechts behandelt. Insbesondere widmet sich das Buch den Fragen: Was darf ich aus dem Internet laden? Wie bekomme ich eine Internet-Adresse? Wie sichere ich meine persönlichen Daten im Internet? Und wann mache ich mich im Internet strafbar? "Online Recht kompakt" ist weder ein wissenschaftliches Buch, noch richtet es sich in erster Linie an Studierende oder in der Wissenschaft Tätige. Sprache und Themenwahl sind eher auf einen breiten Leserkreis ausgerichtet. Ein Thema, das für Physikerinnen und Physiker besonders interessant sein dürfte, ist etwa die Klärung des Urheberrechts und verwandter Schutzrechte. Oder welche Möglichkeiten man bei der Wahl einer Internet-Adresse hat - keineswegs eine einfach zu beantwortende Frage.
Überraschend mag die Uneinheitlichkeit in der Rechtsprechung sein. Ein Beispiel ist der noch etwas unklare Status der so genannten Domain-Names, also der Adressen von Netzseiten: So entschied etwa 1996 das Landgericht Köln, dass Domain-Namen wie Telefonnummern frei wählbar seien und damit nicht als Unternehmenskennzeichen unter das Markengesetz fallen. Demgegenüber war das Landgericht Hamburg der Auffassung, dass Netzadressen namensartige Kennzeichen darstellten und somit den Schutz durch das Markengesetz genössen.
Das Buch von Rainer Erd erklärt die Konsequenzen dieser zuweilen unklaren Rechtslage und führt souverän durch die behandelten Themen. Mit didaktischem Geschick zeigt er auf verständliche Weise die vielfältigen rechtlichen Dimensionen der Internetnutzung auf. Ein klares Layout und eine Urteilssammlung, die nach den Themen der Kapitel geordnet wichtige Urteile und Entscheidungsgründe zusammenstellt, erleichtern die Handhabung dieses kleinen Ratgebers. Online-Recht kompakt von Rainer Erd ist ein empfehlenswerter, praktischer Leitfaden.
Dr. Jens Eisert, Laser Optics and Spectroscopy Physics Department, Imperial College, London
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