19.05.2004

Physik. Einführung für Ingenieure und Naturwissenschaftler

Harten

Physik. Einführung für Ingenieure und Naturwissenschaftler

Solange das Lehrfach Physik vielfach in Frage gestellt wird, lassen sich kiloschwere Bücher zur Vorlesungsbegleitung kaum rechtfertigen. Bei den besseren Kompendien handelt es sich ohnedies eher um Referenzwerke, die schwächeren befleißigen sich einer unnötig breiten, dabei oft noch stereotypen Darstellungsweise.

Vor diesem Hintergrund stellt das vorgelegte kompakte Lehrbuch von Ulrich Harten eine Bereicherung dar. Seine Zielgruppe sind Ingenieurstudenten an Fachhochschulen und Universitätsstudenten mit Nebenfach Physik, das Buch sollte aber auch in keiner guten Schulbibliothek fehlen.

Jedes Buchkapitel wird leitmotivisch mit einer knappen "Übersicht" eingeleitet, bedeutsame Begriffe und Sätze sind als "wichtig" hervorgehoben, nützlich sind auch die Zusammenfassungen "in Kürze". Hartens Buch ist mit über 400 zum Teil zweifarbigen Illustrationen und Schwarzweißfotos wohltuend einheitlich ausgestattet. Diese entstammen großteils der vom Vater des Autors verfassten "Physik für Mediziner"; denn in hierzulande leider typischer Manier war der Verlag wohl nicht fähig oder gewillt, eine Neuausstattung vorzunehmen.

Hartens Einführungskapitel hält gleich zu der wichtigen Trennung von Größen- und Zahlenwertgleichungen, zur Einheiten-, Skalen- und Fehlerkontrolle an. Der weitere Aufbau des handlichen Lehrbuchs sieht gleiche Gewichte für die Mechanik und Elektrizitätslehre vor. Der 50-seitige Zwischenabschnitt zur Wärmelehre wurde dem bereits erwähnten Vorläuferwerk entlehnt und ist sehr verständlich gehalten.

Im ganzen Buch überzeugen die vielen Beispiele aus der technischen Lebenswelt der Zielgruppe. Auch über 200 Übungsfragen, die im Anhang kurz gelöst werden, dürften den meisten Studierenden zugänglich sein.

Optik und Atomphysik teilen sich die letzten 80 Seiten von Hartens Buch, was dort teilweise nur für ein Stoffskelett ausreicht. Wer sich bis dahin mit dem Buch befasst hat, sollte indessen gewillt und interessiert sein, die moderne Physik anderorts zu vertiefen.

Insgesamt führt das vorgelegte Lehrbuch in zeitloser Weise in die Grundlagenphysik ein. Hierzu trägt der von unnötigen Fremdwörtern und Schachtelsätzen freie Schreibstil Hartens bei. Hervorragend, wie es ihm gelingt, mit rein sprachlichen Mitteln für die von Studienanfängern so dringend benötigte Redundanz zu sorgen. Einige Flüchtigkeitsfehler ändern nichts am positiven Eindruck und werden nach Auskunft des Verfassers in einer bevorstehenden Neuauflage korrigiert.

Prof. Dr. Elmar Schmidt, Fachhochschule Heidelberg

Weitere Infos:

U. Harten: Physik. Einführung für Ingenieure und Naturwissenschaftler
Springer, Berlin, 2003. 413 S., Broschiert, ISBN 3-540-44119-0

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