24.06.2003

Quantentheorie. Grundlagen der modernen Physik

Ingold G.-L.


Von G.-L. Ingold. Verlag C. H. Beck, München 2002. 128 S., Paperback, ISBN 3-406-47986-3


Es sind nicht nur die Grundlagen der Quantenmechanik, die Gert-Ludwig Ingold dem Leser auf interessante Weise nahe bringt; auch Historisches und Anekdoten lässt der Autor immer wieder einfließen.
So beginnt das Kapitel über Atomuhren mit einer Diskussion über die Notwendigkeit einheitlicher Maße und der Vermessung der Strecke von Dünkirchen nach Barcelona; die Diskussion der Vakuumfluktuationen wird mit den Magdeburger Halbkugeln eingeleitet.

Mit überwiegend sehr anschaulichen Beispielen und Analogien beschreibt Ingold im Einzelnen, ausgehend von der Einführung des Planckschen Wirkungsquantums, die zentralen Punkte der Quantenmechanik. Der Autor diskutiert die Nichtlokalität der Quantenmechanik, den Einfluss von Messungen auf ein Quantensystem und den Übergang von der mikroskopischen zur makroskopischen Welt, wobei Schrödingers Kätzchen ein weiteres mal sterben muss, oder auch nicht. Bei all dem kommt Ingold gänzlich ohne Formeln aus.
Wer nun aber glaubt, mit diesem Büch lein eine leichte Lektüre erwerben zu können, wird sich nur in physikalischer Hinsicht (m=110g) bestätigt finden. Auch wenn der Autor es schafft, den Leser nahezu fließend von einem Thema zum nächsten zu geleiten, so sind die zwar hinreichenden und guten
Erklärungen doch sehr knapp gehalten. Auf dieses Weise zwingt Ingold den Leser dazu, bei ihm zu bleiben, sei es auch nur im Geiste und auf die Quantenmechanik bezogen. Insbesondere dort, wo verschränkte Zustände ins Spiel kommen, ist man leicht geneigt, den Faden zu verlieren. Hier würde vielleicht eine etwas mathematischere Beschreibung dem Verständnis hilfreich sein.

Mit besonderem Interesse habe ich das Buch aus dem Blickwinkel des Physiklehrers gelesen. Lässt sich dieses Buch im Unterricht einsetzen, oder Schülern zum Selbststudium empfehlen? Diese Frage lässt sich - mit Einschränkungen - mit ja beantworten. Es ist durchaus möglich, die von Ingold dargestellten Gedankengänge im Unterricht zu diskutieren. Ich würde dieses Büchlein auch guten und interessierten Leistungskursschülerinnen und -schülern zur Lektüre empfehlen, jedoch nicht ohne für klärende Gespräche bereitzustehen.
Die Reihe "C. H. Beck Wissen" möchte die Leser anspruchsvoll, knapp und kompetent informieren. Diesem Anspruch wird das vorliegende Buch sicherlich gerecht.
Dr. Dirk Saher, Hansa-Gymnasium Köln

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