22.05.2009
Solid State Physics
Hofmann, P.
Dieses englischsprachige Lehrbuch ist aus einer Vorlesung entstanden und hat das Ziel, Studierenden der Physik die Festkörper-physik auf Bachelor-Niveau nahe zu bringen. Autor Philip Hofmann vermeidet daher aufwändige mathematische Herleitungen und verweist stattdessen auf weiterführende Literatur. Dennoch setzt er ein gewisses Vorwissen in Physik, Quantenmechanik und Statistik voraus, das Studierende in den Grundvorlesungen erlernt haben sollten.
Die elf Kapitel des Buches decken folgende Themen ab: Bindungsarten in Festkörpern, Kristallstrukturen, mechanische Eigen-schaften, thermische Gittereigenschaften, elektronische Eigenschaften (das klassische Drude-Modell und eine quantenmechani-sche Herleitung), Halbleiter, Magnetismus, Dielektrika, Supraleitung und eine kurze Einleitung in Nanostrukturen.
Trotz seiner Kürze von 224 Seiten behandelt „Solid State Physics“ alle wichtigen Bereiche der Festkörperphysik. Den Studenten ermöglicht das Buch, sich effektiv und schnell einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften von Festkörpern zu verschaffen. Zudem kann es das Interesse an verschiedenen Aspekten der Festkörperphysik wecken. Der Themenumfang scheint einer Bachelor-Vorlesung angemessen, auch wenn manche Themen nur sehr kurz behandelt werden. Zum Beispiel könnte das erste Kapitel über Bindungsarten detaillierter sein. Es steht auch etwas zusammenhangslos ganz am Anfang – fachlich sinnvoller würde es erst später nach der Besprechung der Kristallstrukturen folgen.
Das Lehrbuch ist ansprechend gestaltet. Die zahlreichen Abbildungen verdeutlichen die Zusammenhänge und machen das Er-klärte gut verständlich. Nach jedem Kapitel folgen eine Diskussion und Aufgaben. Allerdings fehlt eine kurze Zusammenfassung des Wichtigsten in wenigen prägnanten Aussagen. Die Fragen der Diskussion sollen den Studenten dabei helfen, ihr Verständnis des vorhergehenden Stoffes zu testen. Die Übungsaufgaben gehen teilweise über den Stoff des Kapitels hinaus. Schwerere Aufgaben sind mit Sternchen gekennzeichnet. Die Lösungen zu den Übungsaufgaben stehen im Internet bereit, wo sie sehr detailliert und gut nachvollziehbar ausgeführt sind und das Buch äußerst sinnvoll ergänzen.
Insgesamt ist „Solid State Physics“ ein sehr gelungenes Buch und dazu geeignet, dem Studenten einen guten und verständlichen Überblick über die Festkörperphysik zu verschaffen oder auch dem Dozenten als Beispiel für eine Festkörperphysik-Vorlesung auf Bachelor-Niveau zu dienen. Für eine Prüfungsvorbereitung halte ich den angegebenen Stoffumfang allerdings teilweise für etwas zu gering.
Prof. Dr. Lukas Schmidt-Mende, Fachbereich Physik und Center for NanoScience (CeNS), Ludwig-Maximilians Universität München
P. Hofmann: Solid State Physics. An Introduction
Wiley-VCH, Berlin 2008, IX + 224 S., broschiert, ISBN 9783527408610
Die elf Kapitel des Buches decken folgende Themen ab: Bindungsarten in Festkörpern, Kristallstrukturen, mechanische Eigen-schaften, thermische Gittereigenschaften, elektronische Eigenschaften (das klassische Drude-Modell und eine quantenmechani-sche Herleitung), Halbleiter, Magnetismus, Dielektrika, Supraleitung und eine kurze Einleitung in Nanostrukturen.
Trotz seiner Kürze von 224 Seiten behandelt „Solid State Physics“ alle wichtigen Bereiche der Festkörperphysik. Den Studenten ermöglicht das Buch, sich effektiv und schnell einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften von Festkörpern zu verschaffen. Zudem kann es das Interesse an verschiedenen Aspekten der Festkörperphysik wecken. Der Themenumfang scheint einer Bachelor-Vorlesung angemessen, auch wenn manche Themen nur sehr kurz behandelt werden. Zum Beispiel könnte das erste Kapitel über Bindungsarten detaillierter sein. Es steht auch etwas zusammenhangslos ganz am Anfang – fachlich sinnvoller würde es erst später nach der Besprechung der Kristallstrukturen folgen.
Das Lehrbuch ist ansprechend gestaltet. Die zahlreichen Abbildungen verdeutlichen die Zusammenhänge und machen das Er-klärte gut verständlich. Nach jedem Kapitel folgen eine Diskussion und Aufgaben. Allerdings fehlt eine kurze Zusammenfassung des Wichtigsten in wenigen prägnanten Aussagen. Die Fragen der Diskussion sollen den Studenten dabei helfen, ihr Verständnis des vorhergehenden Stoffes zu testen. Die Übungsaufgaben gehen teilweise über den Stoff des Kapitels hinaus. Schwerere Aufgaben sind mit Sternchen gekennzeichnet. Die Lösungen zu den Übungsaufgaben stehen im Internet bereit, wo sie sehr detailliert und gut nachvollziehbar ausgeführt sind und das Buch äußerst sinnvoll ergänzen.
Insgesamt ist „Solid State Physics“ ein sehr gelungenes Buch und dazu geeignet, dem Studenten einen guten und verständlichen Überblick über die Festkörperphysik zu verschaffen oder auch dem Dozenten als Beispiel für eine Festkörperphysik-Vorlesung auf Bachelor-Niveau zu dienen. Für eine Prüfungsvorbereitung halte ich den angegebenen Stoffumfang allerdings teilweise für etwas zu gering.
Prof. Dr. Lukas Schmidt-Mende, Fachbereich Physik und Center for NanoScience (CeNS), Ludwig-Maximilians Universität München
P. Hofmann: Solid State Physics. An Introduction
Wiley-VCH, Berlin 2008, IX + 224 S., broschiert, ISBN 9783527408610
