Symmetries in Physics: Philosophical Reflections
Brading, Castellani, (Hrsg.)
Symmetries in Physics: Philosophical Reflections
Sowohl die Bereiche der klassischen als auch der nicht klassischen Grundlagenphysik lassen sich durchgängig im Rahmen von Symmetriebetrachtungen behandeln. Insbesondere für einen Zugang über die Wissenschaftsphilosophie bietet sich dieser Ausgangspunkt an. Im Hinblick darauf erfüllen Katherine Brading und Elena Castellani mit dem vorgelegten Band ein wichtiges Desiderat. 'Symmetries in Physics' spiegelt die laufende philosophische Diskussion über Symmetrien in den Grundlagen der Physik wider, indem die wichtigsten englischsprachigen Vertreter der Wissenschaftsphilosophie zu dieser Thematik zu Wort kommen.
Dankenswerterweise wird auch auf wichtige klassische Texte in Auszügen verwiesen. Neben Hermann Weyl und Eugene Wigner kommen auch Gottfried Wilhelm Leibniz und Immanuel Kant zu Wort. Die Herausgeberinnen stellen vor dem Hintergrund ihrer eigenen Forschungen sicher, dass solche für ein Gesamtverständnis der Thematik wesentlichen Einzelprobleme, wie die auf Leibniz zurückgehende Ununterscheidbarkeit von Elementarteilchen sowie der Status des Theorems von Noether, in angemessener Weise thematisch repräsentiert sind.
Die gern gestellte Frage nach dem Adressatenkreis des Bandes wird von den Herausgeberinnen im Vorwort beantwortet: Das Buch ist als Ausgangspunkt für vertiefende Studien zu der komplexen Thematik gedacht und richtet sich an Nicht-Experten, worunter auch Studenten und Philosophen der Naturwissenschaften im Allgemeinen gefasst werden. Anders als im angelsächsischen Universitätssystem ¿ aus dem bis auf zwei von einundzwanzig alle Autoren der Originalbeiträge stammen ¿ ist Philosophie der Naturwissenschaften im deutschsprachigen System ein Nischenfach. Darüber hinaus erfordern beinahe alle Beiträge für ein Basisverständnis eine Ausbildung in theoretischer Physik, sodass sich der Ausgangspunkt vermutlich in erster Linie für philosophisch interessierte Physiker anbietet. Auch den Klassikern des Themas wie CPT, Permutation und Symmetriebrechung wird breiter Raum gewidmet.
Seinem Anspruch gemäß deckt der Band vor allem die zeitgenössische Diskussion der Symmetriethematik in der Philosophie der Physik ab. Eine historische Darstellung der Genese des Invarianzbegriffs oder der historische Zusammenhang mit der Gruppentheorie werden nicht geboten. Auf diesem gruppentheoretischen Symmetriebegriff liegt aber selbstverständlich der thematische Schwerpunkt fast aller Beiträge. Vor dem Einsatz von verständniserweiterndem Formalismus wird nicht zurückgeschreckt.
Insgesamt erhält man einen kompetent eingeleiteten und zusammengestellten Überblick über eine für die gesamte Physik wichtige Basisthematik.
Dr. Frank Linhard, Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Fachbereich Physik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Weitere Infos:
- K. Brading, E. Castellani, (Hrsg.): Symmetries in Physics: Philosophical Reflections Cambridge University Press 2003, 458 S., Geb., ISBN 0521821371
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