18.09.2003

The Science Matrix The Journey, Travails, Triumphs

F. Seitz, The Science Matrix The Journey, Travails, Triumphs, Springer, Heidelberg 1998. XIII + 146 S., Softcover, ISBN 0387985743

Seitz

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Der Autor, der für seine Forschungen auf dem Gebiet der Festkörperphysik bekannt
ist und auch auf ein wissenschaftspolitisch aktives Leben zurückblicken kann, gibt als Hauptziel seines Buches an, "auf etwas persönliche Weise" darzustellen, "wie die Naturwissenschaften entstanden sind und was sie für unsere gegenwärtige Zivilisation bedeuten" (S. ix).

Das Buch besteht aus zwölf Essays - zum Teil überarbeitete Fassungen bereits veröffentlichter Texte - zu den verschiedensten Themen aus dem Umfeld der Naturwissenschaften: zur Entwicklung der Wissenschaften in den Vereinigten Staaten, zum Problem des Reduktionismus in der Biologie, zur Frage, wo die moderne Technik ohne Naturwissenschaften stünde, zu Fälschung und Diebstahl in der Wissenschaft und zu einigen weiteren Themen. Diese Zusammenstellung von Texten scheint für eine ernsthafte Behandlung der Frage "wie die Naturwissenschaften entstanden sind und was sie für unsere gegenwärtige Zivilisation bedeuten" wenig geeignet.

Dieses Problem der - am Anspruch der aufgeworfenen Fragen gemessen - beliebigen Auswahl der Themen wiederholt sich auf der Ebene einzelner Essays. In dem vom Autor als zentral bezeichneten dritten Kapitel, einer Skizze der Entwicklung der Wissenschaft bis New ton, steht die Frage im Mittelpunkt, weshalb die chinesische Kultur keine der europäischen entsprechende Wissenschaft hervorgebracht habe. Die skizzierten historischen Epochen, Personen und Ereignisse sind aber weder für den europäischen noch für den chinesischen Raum dieser Fragestellung entsprechend ausgewählt. So klammert der Autor von vornherein die frühen Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten aus der Diskussion aus, und die Mohisten, die wohl wichtigste Schule der chinesischen Antike, die sich um Naturerkenntnis bemüht hat, bleiben sogar gänzlich unerwähnt.

Wer sich für die aufgeworfenen Fragen interessiert, den wird dieses Buch daher nicht zufriedenstellen. Allerdings hat der Autor auch lediglich eine persönliche Behandlung der Fragen angekündigt, und wer an seiner "Sicht lebender Systeme" (S. 97), an seinen Überlegungen und Ansichten zu gesellschaftlichen Fragen im Umfeld der Wissenschaft oder an seinen Ausführungen zur Wissenschaftsgeschichte interessiert ist, dem ist dieses Buch zu empfehlen.

Dipl.-Phys. Matthias Schemmel,
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin

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