01.12.2014

WARP – Der Quanten­magier

E. Colfer: WARP – Der Quanten­magier, Loewe, Bindlach 2014, 348 S., geb., ISBN 9783785579091

E. Colfer

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Zeitreisekapseln, Quantenschaum, das FBI und ein böser Magier aus dem 19. Jahrhundert – dies sind die Zutaten des neuen Jugendromans von Eoin Colfer.

Eigentlich sollte Junior-FBI-Agentin Savano als Strafmaßnahme für ihre Verfehlungen in London eine langweilige Kapsel bewachen. Doch dann erwacht diese plötzlich zum Leben, und ihr entsteigt erst ein Junge, der „an Oliver Twist erinnert“, und später auch noch dessen fieser Lehrmeister, ein Illusionist und Auftragsmörder. Beide stammen aus dem Jahr 1898. Damit beginnt eine Jagd, die die beiden Jugendlichen zunächst durch das London unserer Tage führt. Auf der Flucht vor dem Bösewicht bleibt ­ihnen aber als letzter Ausweg schließlich nur die Reise in die Vergangenheit mit einer zweiten vorhandenen Kapsel.

Beide Zeitkapseln wurden von einem Wissenschaftler, dem Vater eines FBI-Agenten, entwickelt. Ihm ist es gelungen, ein „transversibles Raum-Zeit-Wurmloch“ zu stabilisieren, „indem er exotische Materie mit negativer Energiedichte verwendete“. Dieses Wurmloch verbindet nun zwei Zeiten an ein und demselben Ort. Das FBI wird frühzeitig auf diese Entdeckung aufmerksam und nutzt sie als Zeugenschutzprogramm (WARP steht für Witness Anonymous Relocation Program). Mithilfe der Kapseln schickt das FBI kooperationswillige Verbrecher bis zu ihrem Prozess in eine frühere Zeit. Dass dabei auch der eine oder andere in der Vergangenheit abhanden kommt und für weitere Verwicklungen sorgt, liegt auf der Hand.
Auch die Zeitreise an sich ist nicht ganz ungefährlich. Dabei kann es durch den „Quantenschaum“ zu unerwünschten Mutationen wie Gorilla­armen oder Reptilienschuppen kommen. Der ohnehin schon bösartige Magier verwandelt sich bei seinem Weg in die Jetztzeit in eine Art Superman. Er wird schneller, stärker und schlauer als gewöhnliche Sterbliche. So haben Junior-Agentin Savano und ihr neuer Verbündeter quer durch die Zeiten einiges zu tun, um erstens am Leben zu bleiben und zweitens dem Fiesling nach Möglichkeit auch das Handwerk zu legen, damit er sein Wissen nicht nutzt, um die Zukunft zu manipulieren.

Der Roman ist spannend und kurzweilig zu lesen, und die Charaktere sind treffend beschrieben. Er richtet sich in erster Linie an Jugendliche – allerdings mangelt es besonders im vorderen Teil des Buches nicht an Leichen –, doch auch erwachsene Leser können sicher ein paar unterhaltsame Stunden damit verbringen und sich über Colfers oft leicht ironischen Stil und die Anspielungen auf andere Werke und Künstler amüsieren.

Anja Hauck

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