Alle für einen
Am Very Large Telescope gelingt die Kombination aller vier Hauptteleskope zu einem virtuellen Riesenspiegel.
Das ESPRESSO-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile hat zum ersten Mal das kombinierte Licht aller vier 8,2-Meter-
Abb.: Das ESPRESSO-Instrument am Very Large Telescope kombiniert das Licht der vier Hauptteleskope. (Bild: ESO / L. Calçada)
Nach umfangreichen Vorbereitungen durch das ESPRESSO-
Der ESPRESSO-
Wenn alle vier 8,2-Meter-
Zwei der wichtigsten wissenschaftlichen Ziele von ESPRESSO sind die Entdeckung und Charakterisierung erdähnlicher Planeten und die Suche nach einer möglichen Veränderlichkeit der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Die letztgenannten Experimente erfordern die Beobachtung entfernter und schwacher Quasare, und dieses wissenschaftliche Ziel wird am meisten davon profitieren, wenn das Licht aller vier Hauptteleskope in ESPRESSO kombiniert wird. Beide Ziele erfordern eine hohe Präzision und Unempfindlichkeit des Instruments gegenüber äußeren Einflüssen und zusätzlich eine extrem stabile Referenzlichtquelle.
Aufgrund der Komplexität dieses Unterfangens war die Kombination des Lichts aller vier Hauptteleskope auf diese Art und Weise, dem „inkohärenten Fokus", bisher nicht realisiert worden. Allerdings wurde dafür von Anfang an Platz bei den Teleskopen und in der unterirdischen Struktur des Berges vorgesehen.
Ein System aus Spiegeln, Prismen und Linsen überträgt das Licht von jedem VLT-
Das Licht der vier Hauptteleskope wird routinemäßig im VLT-
Projektwissenschaftler Paolo Molaro kommentiert: „Dieser beeindruckende Meilenstein ist der Höhepunkt der langjährigen Arbeit eines großen Teams von Wissenschaftlern und Ingenieuren. Es ist wunderbar zu sehen, wie ESPRESSO mit allen vier Hauptteleskopen arbeitet und ich freue mich auf die spannenden wissenschaftlichen Ergebnisse, die kommen werden."
Durch die Einspeisung des kombinierten Lichts in ein einziges Instrument erhalten Astronomen Zugang zu Informationen, die bisher nicht verfügbar waren. Die neue Anlage ist eine entscheidende Neuerung für die Astronomie mit hochauflösenden Spektrographen. Sie bedient sich neuartiger Konzepte, wie z.B. der Wellenlängenkalibrierung mit Hilfe eines Laserfrequenzkamms, die eine bisher unerreichte Präzision und Reproduzierbarkeit bietet, und nun die Fähigkeit, die Lichtsammelleistung der vier einzelnen Hauptteleskope zu vereinen.
„Wenn ESPRESSO mit allen vier Hauptteleskopen arbeitet, gibt uns das einen verlockenden Vorgeschmack auf das, was die nächste Generation von Teleskopen wie das Extremely Large Telescope der ESO in einigen Jahren bieten wird", so Xavier Barcons, Generaldirektor der ESO.
MPIA / DE