21.08.2017

Astronomiedidaktik mit Auszeichnung

Michael Winkhaus erhält den Hanno-und-Ruth-Roelin-Preis für Wissenschaftspublizistik.

Der Wuppertaler Lehrer Michael Winkhaus wird am 19. September 2017 auf der Jahres­tagung der Astronomischen Gesellschaft in Göttingen mit dem Hanno-und-Ruth-Roelin-Preis für Wissenschafts­publizistik ausgezeichnet. Der Preis, der alle zwei Jahre vom Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg (MPIA) vergeben wird, ehrt Wissenschaftler, Wissenschafts­publizisten und akademische Lehrer, die einer breiteren Öffentlichkeit neue Erkenntnisse aus der Astronomie und Weltraum­forschung besonders erfolgreich vermittelt haben.

Abb.: Michael Winkhaus (Bild: M. Winkhaus)

Michael Winkhaus, seit dem Jahr 2000 Lehrer für Mathematik, Physik und Astronomie am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal, zeigt mit großem Erfolg, dass sich auch die heutige Jugend sehr wohl für Naturwissenschaften und Technik begeistern lässt, zumal wenn es mit astronomischen Themen versucht wird.

Seine Bilanz ist beeindruckend. Zusammen mit seinen Schülerinnen und Schülern hat er auf dem Dach seiner Schule sechs gleichwertig ausgestattete Beobachtungs­stationen errichtet, eine weitere steht in einem zusätzlichen Sternwarten­gebäude. So können insgesamt sieben Gruppen gleichzeitig ihre eigenständigen Beobachtungs­programme durchführen. Darüber hinaus entstand im Schulkeller ein kleines aber vollwertiges Planetarium für 15 bis 20 Personen, dessen sämtliche Komponenten von den Schülern selbst gebaut wurden.

Der Preisträger hat seine Schülersternwarte schon früh als Kooperations­projekt mit dem Fachbereich Didaktik der Physik der Bergischen Universität Wuppertal ausgestaltet, so dass nicht nur Schüler seiner Schule, sondern eben alle Interessierten die Sternwarte nutzen und dort eine astronomische Ausbildung bekommen können. Zusammen mit dem renommierten Astro­fotografen Bernd Koch hat Michael Winkhaus in den letzten fünf Jahren etwa 70 Schülerkurse und 35 Lehrer- und Erwachsenen­fortbildungen mit mehr als 1500 externen Teilnehmern durchgeführt. Über 100 Projekt-, Fach- und Jugend-forscht-Arbeiten sowie zirka 30 Bachelor- und Master­thesen von Studenten der Universität wurden in dieser Zeit am Schülerlabor Astronomie betreut.

Viele dieser Arbeiten waren bei Wettbewerben (Jugend forscht, Röntgen-Physikpreis, BundesUmweltPreis) erfolgreich. Allein in den letzten beiden Jahren gab es zwei Bundes­siege beim Wettbewerb Jugend forscht. 2016 wurde dem Schüler­labor Astronomie der Jugend-forscht-Schulpreis zuerkannt. Und Michael Winkhaus selbst wurde für seine weithin wirksame Arbeit an diesem Projekt bereits vielfach ausgezeichnet; seit 2014 ist er als einziger Lehrer Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.

Die Ehrung des Preisträgers findet am 19. September ab 9 Uhr im Rahmen einer Fest­veranstaltung im großen Hörsaal 1 der Fakultät für Physik (Göttingen, Friedrich-Hund-Platz 1) statt. Die Veranstaltung ist Teil der Herbst­tagung der Astronomischen Gesellschaft 2017 in Göttingen (18. bis 22. September).

MPIA / DE

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