24.05.2017

Auf den Flügeln des Erfolgs

Der „Jugend forscht“-Bundessieger in Physik von 2016, Ivo Zell, gewinnt den hoch dotierten Gordon E. Moore Award.

Der 18-jährige Ivo Zell hat bei der 68. Intel International Science and Engineering Fair (Intel ISEF) in Los Angeles, Kalifornien unter anderem den mit 75.000 US-Dollar dotierten Gordon E. Moore Award gewonnen. Beim weltweit größten naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerb, der vom 14. bis 19. Mai stattfand, setzte er sich gegen mehr als 1700 Jungforscherinnen und Jungforscher aus über 75 Ländern durch.

Ivo Zell (Mitte) erhielt auf der International Science and Engineering Fair,den Gordon E. Moore Award für den von von ihm entworfenen und gebauten Modell eines Nurflügler-Flugzeugs. Amber Yang aus Florida und Valerio Pagliarino aus Italien erhielten die Intel Foundation Young Scientist Awards. (Foto: Matt H. King)

Ivo Zell überzeugte in den USA mit seinem Nurflügler, einem Flugzeug ohne Leitwerke mit einem fließenden Übergang von Rumpf und Tragflächen. Der Jungforscher baute ein solches Flugzeug als Modell und optimierte dessen Flugeigenschaften anhand von Analysen mit selbst entworfenen Messinstrumenten. Mit seinem innovativen Forschungsprojekt war Ivo Zell beim „Jugend forscht“-Finale 2016 Bundessieger im Fachgebiet Physik geworden. Beim 28. European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) in Brüssel gewann er darüber hinaus den 2. Platz im Bereich Physik. Fast unnötig zu erwähnen, dass Ivo Zell, der sein Abitur bereits mit 17 Jahren in der Tasche hatte, die DPG-Mitgliedschaft und einen DPG-Buchpreis für seine hervorragenden Leistungen im Fach Physik erhalten hat.

Allererste Ideen für Nurflügler-Flugzeuge gab es bereits im Jahr 1903, als die Gebrüder Wright ihren ersten erfolgreichen Flug absolvierten. Eine besondere Expertise im Bau von Nurflüglern hatten die Bonner Flugzeugkonstrukteure Reimar und Walter Horten, die ab den frühen 1930er-Jahren Prototypen entwickelten und erprobten. Im Vergleich zu konventionellen Fliegern zeichnen sich Nurflügler durch ihre optimierte Aerodynamik und ihren deutlich geringeren Treibstoffverbrauch aus. Allerdings sind sie nur schwer zu steuern und kommen leicht ins Trudeln.

Aufbauend auf einem Konzept der Horten-Brüder konstruierte der leidenschaftliche Modellflieger Ivo Zell einen Nurflügler mit stabilem Flugverhalten. Dessen Eigenschaften untersuchte der Jungforscher experimentell und theoretisch. Die Jury von Jugend forscht würdigte insbesondere die Vollständigkeit von Ivo Zells Arbeit und lobte seine hohe physikalische Fachkompetenz und deren fehlerfreie Anwendung. Seine Arbeit könne dazu beitragen, die Nutzung des Nurflüglers in der zivilen Luftfahrt neu zu bewerten.

Ivo Zell verdankt seinem Nurflügler einen wahren Preisregen: In Los Angeles gewann er neben dem Hauptpreis außerdem den mit 3000 US-Dollar dotierten ersten Preis im Fachgebiet Engineering Mechanics, den Best of Category Award in Höhe von 5000 US-Dollar sowie einen Sonderpreis der Society of Experimental Test Pilots in Höhe von 1500 US-Dollar.

Das deutsche Team hat beim Schülerwettbewerb in Los Angeles insgesamt 16 Preise errungen. So gewann Tassilo Schwarz (18) aus Seeon einen ersten Preis im Fach Robotics and Intelligent Machines in Höhe von 3000 US-Dollar, den Best of Category Award in Höhe von 5000 US-Dollar und weitere Sonderpreise. Auch er befasste sich mit einem Thema aus dem Flugwesen: Er entwickelte ein umfassendes, softwarebasiertes Überwachungssystem, das kleine Flugdrohnen erkennen und ihre Position bestimmen kann, wenn sie in einen Luftraum eindringen.

Alexander Pawlak / Jugend Forscht

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