11.12.2015

Ausgezeichnete Übertragung

Oliver Ambacher erhält Karl Heinz Beckurts-Preis für Entwicklung neuer Mobilfunkelektronik.

Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, wurde am Dienstag der mit 30.000 Euro dotierte Karl Heinz Beckurts-Preis verliehen. Oliver Ambacher, Leiter des Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg, erhielt ihn für seinen Beitrag zur Entwicklung von hoch­effizienten Leistungs­verstärkern aus dem innovativen Halb­leiter­material Galliumnitrid für Mobilfunk-Basis­stationen der neuesten Generation. Die Preisverleihung fand am 8. Dezember 2015 im Berliner Rathaus im Rahmen der Innovation Days statt.

Abb.: Oliver Ambacher (Bild: A. Kaiser / Fh.-IAF)

Die neue Technologie ist eine wichtige Voraussetzung für den 5G-Mobilfunk-Standard, den die Europäische Union ab 2020 plant: „Für den LTE und künftigen 5G-Standard brauchen wir extrem schnelle und energie­effiziente Sende­verstärker. Das neuartige Halb­leiter­material Gallium­nitrid (GaN) ist mit seinen interessanten physikalischen Eigenschaften hierfür perfekt geeignet“, erläutert Oliver Ambacher, der auch als Professor für Verbindungs­halb­leiter am Institut für Mikro­system­technik der Universität Freiburg lehrt. Er konnte zeigen, dass man GaN-basierte Transistoren und Verstärker mit wesentlich höheren Spannungen, Strömen und Frequenzen betreiben kann als Silizium-basierte Bauelemente. Mit seinem Forschungsteam und Partnern aus der Industrie gelang es ihm, integrierte Schaltungen und Leistungs­verstärker aus GaN für Mobilfunk-Basis­stationen zur Einsatzreife zu bringen. Mit diesen innovativen Bauelementen kann der Leistungs­bedarf von Mobilfunk-Basis­station gegenüber konventionellen Technologien um 75 Prozent reduziert werden. Der Einsatz von GaN-Leistungsverstärkern für das Mobilfunknetz könnte allein in Deutschland pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

„Oliver Ambacher ist es gelungen, durch exzellente Grundlagenforschung an Galliumnitrid-Halbleitern Innovationen anzustoßen. Zusammen mit Partnern aus der Industrie haben er und sein Team hocheffiziente Bauelemente für die Mobilfunkelektronik der nächsten Generation entwickelt, die deutlich weniger Energie benötigen. Für diese Leistung erhält er den Karl Heinz Beckurts-Preis“, sagt Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäfts­führerin des Helmholtz-Zentrums Berlin und Vorstandsvorsitzende der Karl Heinz Beckurts-Stiftung.

Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung würdigt mit dem jährlich vergebenen Preis herausragende wissenschaftliche und technische Leistungen, von denen erkennbare und von den Preisträgern geförderte Impulse für Innovationen in Deutschland ausgehen. Seit 2011 erfolgt die Preisverleihung im Rahmen der Innovation Days.

Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung wurde 1987 von der Helmholtz-Gemeinschaft zur Erinnerung an den Forscher und Manager Karl Heinz Beckurts gegründet. Beckurts war von 1973 bis 1976 Vorsitzender der Arbeits­­gemeinschaft der Groß­forschungs­­einrichtungen (der Vorläufer-Organisation der Helmholtz-Gemeinschaft), seit 1976 Vorstands­vorsitzender der damaligen Kern­forschungs­anlage Jülich und ab 1980 Mitglied des Vorstands der Siemens AG. 1986 fiel Beckurts einem Terroranschlag zum Opfer. Der jährlich vergebene Preis der Stiftung würdigt herausragende wissenschaftliche und technische Leistungen, die auch wirtschaftlich bedeutend werden.

HZB / DE

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