Baden-Württemberg und Bayern liegen bei Forschung vorne
Aktuelle Studie des Stifterverbandes vergleicht Bundesländer nach Forschungsaufwendungen, Patenten und Drittmitteln.
Baden-Württemberg und Bayern liegen bei Forschung vorne
Aktuelle Studie des Stifterverbandes vergleicht Bundesländer nach Forschungsaufwendungen, Patenten und Drittmitteln.
Baden-Württemberg und Bayern sind die Sieger im Vergleich der Bundesländer nach Forschungserfolg und privaten wie öffentlichen Wissensinvestitionen. Die Schlusslichter sind Brandenburg, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Ländercheck des Stifterverbandes. Die Untersuchung berücksichtigte 16 Indikatoren, darunter die öffentlichen und privaten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft, an Hochschulen und anderen Wissenschaftseinrichtungen. Außerdem wurden die Zahl der Forschungsmitarbeiter im Vergleich zu allen Erwerbstätigen, die Drittmittel je Wissenschaftler an Hochschulen und die Patentanmeldungen je Einwohner ausgewertet.
„Auf dem Bildungsgipfel am 10. Juni müssen Bundesregierung und Länder ein klares Signal für mehr Bildungs- und Forschungsinvestitionen geben“, Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes in Essen, bei der Vorstellung des Ländervergleichs am Dienstag. In einigen Ländern klafften Anspruch und Wirklichkeit in der Wissenschafts- und Bildungspolitik nach der Analyse des Stifterverbandes erheblich auseinander. So sei der Anteil der FuE-Aufwendungen am Bruttoinlandsprodukt zwischen 1997 und 2007 insgesamt zwar um 13 % gestiegen. Dies gehe aber mit plus 18 % in erster Linie auf das Konto der Wirtschaft. Die Quote der Forschungsaufwendungen in Hochschulen wuchs dagegen nur um 2 %, in einigen Ländern war sie sogar rückläufig. „Die starke Stellung Baden-Württembergs und Bayerns ist vor allem das Ergebnis einer innovationsfreudigen und forschungsstarken Wirtschaft. Alle Bundesländer sind aufgerufen, die Unterfinanzierung der Hochschulen zu beenden“, sagte Schlüter.
Drei von vier Patentanmeldungen entfielen 2007 auf die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die ostdeutschen Bundesländer - ohne Berlin - brachten es dagegen nur auf fünf Prozent aller Anmeldungen. Auch bezogen auf die Bevölkerung zeigt sich eine Patentschwäche Ostdeutschlands. Während die meisten Bundesländer auf weniger als 30 Patentanmeldungen je 100 000 Einwohner kamen, waren es in Baden-Württemberg 125 und in Bayern 113. In Mecklenburg-Vorpommern waren es dagegen nur elf und in Sachsen 19.
Dafür hatte in Sachsen Forschung die höchste Haushaltspriorität. 5,9 Prozent der Nettoausgaben flossen 2007 aus dem Landeshaushalt in den Bereich FuE. Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Berlin folgen mit Werten von 4 Prozent und mehr. Weniger Vorrang genoss die Forschung in den öffentlichen Haushalten von Hamburg, Hessen, Brandenburg und Bremen.
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/dpa/KP