27.11.2014

CERN-Daten für alle!

Das CERN macht Daten aus seinen Experimenten für Forschung und Unterricht frei im Web verfügbar.

Bislang war es das Privileg der Teilchenphysikerinnen und -physiker, die vielen Petabyte an Daten zu durchforsten, die bei den Experimenten am Large Hadron Collider entstehen. Doch nun stellt das europäische Labor für Teilchenphysik CERN auf seinem „Open Data Portal“ umfangreiche Datensätze der Öffentlichkeit zur freien Verfügung, zusammen mit den nötigen Software-Tools für Analyse und Visualisierung, die sich im Webbrowser aktivieren lassen.

Allerdings handelt es sich dabei nicht um Rohdaten oder gar alle produzierten Daten. Die veröffentlichten Daten stammen aus der ersten Strahlzeit am LHC im Jahr 2010, derzeit hauptsächlich noch vom CMS-Experiment. In Zukunft sollen die Messdaten nach drei Jahren auf dem neuen Portal veröffentlicht werden, nicht zuletzt um eine angemessene Aufarbeitung und Dokumentation gewährleisten zu können. Dies alles geschieht unter der Creative-Commons-Lizenz CC0, nach der die Daten weitest gehend gemeinfrei sind.

„Die Daten gehören zu den wertvollsten Schätzen der LHC-Experimente“, sagte CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer und hofft, „dass der offene Zugriff auf die Daten Wissenschaftler weltweit – auch Studenten und Hobbyforscher – unterstützen und inspirieren wird“. So stellt das CERN vereinfachte Datensätze zusammen mit Anleitungen und Übungen im Rahmen so genannter „Masterclasses“ für die universitäre Lehre zur Verfügung.

Studierende analysieren Daten des CMS-Experiments im Rahmen einer Masterclass. (Foto: Marzena Lapka)

 
„Bei allen Daten handelt es sich um reale Kollisionsereignisse“, betont Tim Smith von der IT-Abteilung des CERN. Daher seien selbst die vereinfachten Datensätze auf dem Open-Data-Portal keinesfalls direkt und ohne größeren Aufwand interpretierbar. Allerdings sollen in den kommenden Monaten neue Tools hinzukommen, welche die Auswertung weiter vereinfachen.

Das öffentliche Daten-Portal ist Teil der „Open Science“-Initiative des CERN, das die dort gewonnenen Forschungsergebnisse möglichst weitreichend der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. So sollen im Rahmen des 2013 gestarteten SCOAP3-Projekts möglichst alle Publikationen der CERN-Wissenschaftler über Open Access frei im Internet verfügbar werden.

Alexander Pawlak

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