16.01.2014

Dauerhafte Sensorforschung

Die Projektgruppe „Faseroptische Sensorsysteme“ an der TU Clausthal wird ab April an zu einer Dauereinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Positive Nachricht über die Außenstelle des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) in Goslar: Die Projektgruppe „Faseroptische Sensorsysteme“, die 2009 eingerichtet wurde und unter der Leitung des Clausthaler Professors Wolfgang Schade steht, wird vom 1. April 2014 an zu einer Dauereinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Der Bund-Länder-Ausschuss als zuständiges Gremium hatte Ende 2013 grünes Licht für die Harzer Forscher gegeben. Damit geht die bisherige Anschubfinanzierung durch das Land Niedersachsen in eine Bund-Länder-Finanzierung über, bei der der Bund 90 und das Land nur noch 10 Prozent trägt. Für das Haushaltsjahr 2014 beläuft sich der Gesamtetat der Goslarer Einrichtung auf etwa drei Millionen Euro, davon werden 650.000 als Grundbetrag durch die Fraunhofer-Gesellschaft bereitgestellt. Der Hauptteil wird durch öffentliche und industrielle Drittmittelprojekte eingeworben. Personell ist die Gruppe, die 2009 mit sieben Mitarbeitern auf dem Energie-Campus der TU Clausthal in Goslar gestartet war, inzwischen auf 40 Beschäftigte angewachsen. Wissenschaftlich ist das HHI-Team eng verknüpft mit dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen der TU. Gemeinsam investieren die Einrichtungen in ein neues Batterie- und Sensoriktestzentrum.

Abb.: Wolfgang Schade – hier im Gespräch mit Bundesministerin Ursula von der Leyen im August 2013 – leitet die Fraunhofer Gruppe „Faseroptische Sensorsysteme". (Bild: TU Clausthal)

„Ich freue mich sehr über diese Nachricht. Sie zeigt, dass der Schritt von Clausthal in die Region nach Goslar richtig und nachhaltig war. Unsere Strategie, mit renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen zu kooperieren, geht auf“, so Universitätspräsident Thomas Hanschke. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Außer mit Fraunhofer kooperiert die TU beispielsweise mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bzw. mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.

„Dass wir diesen großen und wichtigen Schritt zu einer Dauereinrichtung geschafft haben, ist sehr erfreulich. Mit dem neuen Batterie- und Sensoriktestzentrum erhalten wir zudem eine zusätzliche Infrastruktur, die es uns in Zukunft ermöglichen wird, weiter erfolgreich Drittmittelprojekte einzuwerben und damit die Energiethematik voranzubringen“, so der Leiter der HHI-Außenstelle, Professor Schade.

Woran arbeitet das Team? Mit ultrakurzen Laserpulsen werden optische Materialien – beispielsweise Lichtwellenleiter – derart funktionalisiert, dass eine neue Generation photonischer Sensoren entwickelt und hergestellt werden kann. Zum Einsatz kommen sie in den verschiedensten Mess- und Regelsystemen. So reichen die Anwendungen vom Schnellladen von Batterien bei Elektrofahrzeugen über neuartige Sicherheitskonzepte zum Betrieb stationärer Batterie-Speichersysteme bis hin zur Überwachung von Bohrungen in der Erdöl- und Erdgastechnik sowie in der Medizintechnik zur Navigation von Endoskopen und Kathetern. Um derartige Sensoren herstellen zu können, werden nanostrukturierte Materialien erforscht und neuartige Prozessmethoden für integriert-optische Komponenten mit ultrakurzen Lichtpulsen entwickelt.

Mit diesem Ansatz brachten sich die Südniedersachsen bereits erfolgreich in die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ein. In 2012 war das Team von Schade, der an der TU Clausthal auch die Arbeitsgruppe „Angewandte Photonik“ am Institut für Energieforschung und Physikalische Technologien leitet, für das Projekt „Maßgeschneiderte Lichtpulse“ ausgezeichnet worden. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung eines neuen Verfahrens, das die Eigenschaften von Silizium optimiert um auch den Infrarotanteil des Sonnenspektrums zur Energiewandlung in Solarzellen zu nutzen.

TU Clausthal / CT

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