15.08.2025

Dennis Meier nimmt Professur in Duisburg an

Der international anerkannte Experte erforscht Energiesparen mit intelligenten Materialien.

Energieeffizient und mit neuester Technik unterwegs: Was sogenannte ferroische Materialien dazu beitragen können, erforscht Prof. Dr. Dennis Meier im Research Center „Future Energy Materials and Systems“ der Universitätsallianz Ruhr. Zum 1. Juli 2025 hat er die Professur für Funktionale Ferroische Systeme an der Fakultät für Physik der Universität Duisburg-Essen angenommen. Er ist ein international führender Experte in der Forschung zu funktionalen Domänenwänden und Spin-Texturen und untersucht, wie sich die winzigen Strukturen im Inneren von Funktionsmaterialien gezielt für neuartige Technologien einsetzen lassen.

Dennis Meier
Dennis Meier
Quelle: UDE, Anke Wälischmiller

Ferroische Materialien begegnen uns im Alltag häufiger, als man denkt – und sie sind technologisch äußerst vielseitig: „Unser Team erforscht spezielle Materialien mit elektrischen oder magnetischen Eigenschaften, die auf äußere Reize wie elektrische oder magnetische Felder besonders empfindlich reagieren. Solche Materialien weisen Bereiche mit geordneten Strukturen auf. Deren funktionale Domänenwände sowie Spin-Texturen zeigen oft außergewöhnliche physikalische Eigenschaften, die sich gezielt für neue Anwendungen nutzen lassen“, erläutert Meier, der neuberufene Professor für Funktionale Ferroische Systeme an der Fakultät für Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE).

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Wände mit besonderer Funktion

Diese besonderen Eigenschaften bleiben auch im Kleinstmaßstab erhalten, was sie ideal für die Miniaturisierung macht. Deshalb kommen sie in vielen modernen Technologien zum Einsatz – etwa in Smartphones, Speicherchips oder kabellosen In-Ear-Kopfhörern. Kurz gesagt: Ohne ferroische Materialien wären viele kompakte, leistungsstarke Geräte, die heute selbstverständlich erscheinen, nicht denkbar. „Aufbauend auf unserer bisherigen Forschung ist das Ziel unserer Arbeit, diese Effekte mithilfe modernster Mikroskopie- und Nanostrukturierungstechniken bis auf Atomebene zu untersuchen und zu kontrollieren. Damit schaffen wir die Grundlage für neuartige, energieeffiziente Informations- und Sensortechnologien der Zukunft“, ergänzt Professor Meier.

Um diese Materialien zu erforschen, nutzt sein Team hochauflösende Mikroskopieverfahren wie etwa die Rastersonden- und Elektronenmikroskopie. Durch fokussierte Ionenstrahlen kann es gezielt nanoskalige Strukturen verändern oder erzeugen. Durch die Weiterentwicklung hochpräziser Spezialmikroskopie möchte Professor Meier ins Innere der Materialien schauen. „Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung, Charakterisierung und Anwendung neuartiger Energiematerialien und beschreiten konzeptionell neue Wege für energiesparende Informationsverarbeitung und Sensorik“, so der 45-Jährige.

„Wenn man auf atomarer Skala Quantenmaterialien so zusammenbaut, dass sie neuartige und einzigartige Eigenschaften zeigen, erschließt man mit exzellenter Grundlagenforschung aus der Physik in den spektakulären Bereichen Spintronics und Topologische Systeme gänzlich neue, wichtige Technologien und Anwendungsfelder. Das führt uns in die Zukunft, und wir sind stolz, für die Universitätsallianz Ruhr und die Universität Duisburg-Essen diesen Spitzenforscher gewonnen zu haben“, sagt Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen.

Für seine Forschung wurde Meier vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit einem ERC Consolidator Grant des European Research Council (2019), dem Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2017, ↗ Preisträgerartikel) sowie mehreren Preisen der norwegischen Wissenschaftswelt.

Nach seinem Physikstudium an der Universität Köln (2000 – 2006) forschte Dennis Meier an der Universität Bonn, wo er 2010 am Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik promoviert wurde. Danach ging er 15 Jahre an drei Hochschulen ins Ausland: von 2010 bis 2013 als Feodor-Lynen-Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an die University of California, Berkeley, und von 2013 bis 2016 als Leiter einer Nachwuchsgruppe an die ETH Zürich, wo er auch seine Habilitation erlangte. Vor seiner Berufung an die Universität Duisburg-Essen war er Professor an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität in Trondheim, Norwegen. [UDE / dre]

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