15.02.2008

Der Club der jungen Physiker

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) bietet Studierenden der Physik ein eigenes Forum: die ''junge DPG''.



Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) bietet Studierenden der Physik ein eigenes Forum: Die „junge DPG“ versteht sich als Kontaktbörse, organisiert Vorträge, Gesprächsrunden und lädt zum Besuch von Unternehmen und Forschungslabors.

Jung sind nicht nur ihre Mitglieder, die „junge DPG“ selbst ist gerade mal zwei Jahre alt. „Von der Gründungsidee her sind wir eine Gruppe von Studierenden, die das Programm der DPG so ergänzen möchten, dass es insbesondere für junge Leute von der Oberstufe des Gymnasiums bis zum Diplom interessant ist“, erläutert Alexander Heinrich (21), stellvertretender Sprecher der „jungen DPG“. Das klassische Fachprogramm der DPG mit Tagungen und internationalen „Physics Schools“ sei für Studierende – gerade zu Studienbeginn – noch zu anspruchsvoll, meint der Bonner Physik-Student: „Meist ist das wissenschaftliche Niveau so hoch, dass man erst ab dem Diplom sinnvoll daran teilnehmen kann. Wir haben deshalb ein Angebot von Studenten für Studenten. Glanzstück ist unsere große Sommerexkursion. Dazu laden wir einmal jährlich in eine deutsche Stadt und besuchen dort alle Wissenschaftseinrichtungen, die etwas mit Physik zu tun haben. Über die DPG haben wir Kontakte zu vielen Instituten und Unternehmen.“ Die bisherigen Touren führten nach Berlin und in die Bonner Region, wobei das Besichtigungsprogramm jeweils eine Woche dauerte. „Bei der Exkursion kommen rund 50 Studierende aus ganz Deutschland zusammen“, berichtet Heinrich.

Organisiert ist die „junge DPG“ in einem bundesweiten Netzwerk. Ansprechpartner gibt es mittlerweile in zwölf Universitätsstädten. Diese örtlichen Gruppen bieten Treffen mit Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Leben und inzwischen auch kleinere Exkursionen in der jeweiligen Region. Darüber hinaus entwickeln sich weitere Aktivitäten. Im vergangenen Jahr gab es beispielsweise ein Treffen mit Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle und in Bonn wird zurzeit ein Stammtisch für Studierende vorbereitet. „Vielen Studienanfängern ist gar nicht bewusst, was man später mit Physik alles machen kann“, so Heinrich. „Zu unserem Stammtisch wollen wir daher Doktoranden und Dozenten einladen, die von ihrer Arbeit erzählen.“

Aktiv ist die „junge DPG“ auch im Rahmen der DPG-Tagungen. Bei der diesjährigen Jahrestagung, die Ende Februar in Berlin stattfinden wird, bietet sie Vorträge zu solch unterschiedlichen Themen wie Rüstungskontrolle und Quanten-Elektrodynamik. Die Referenten sind anerkannte Experten. „Wir möchten, dass gerade Studierende etwas davon haben“, betont Heinrich. „Die Vorträge sind keineswegs populärwissenschaftlich, sondern fachlich durchaus anspruchsvoll. Aber eben nicht so anspruchsvoll wie das übrige Tagungsprogramm.“

Aufgrund derlei Aktivitäten unterscheide sich die „junge DPG“ von den Physik-Fachschaften an den Universitäten, meint der Bonner Student: „Bei uns geht es um physikalische Themen und um Berufschancen. Anders als die Fachschaften setzen wir unsere Schwerpunkte nicht in der Hochschulpolitik.“ Die „junge DPG“ pflege einen kollegialen Kontakt zu den Fachschaften, versichert Heinrich: „Wir sehen uns als Ergänzung, keineswegs als Konkurrenz.“

Zwei Jahre nach Start ist die „junge DPG“ weiterhin im Aufbau. Jedenfalls habe man sich noch einiges vorgenommen, so Heinrich: „Wir möchten beispielsweise alle Arten Erfahrungsberichte von Studierenden sammeln, insbesondere von denjenigen, die eine Zeitlang im Ausland waren. Außerdem denken wir darüber nach, an Schulen zu gehen, um dort von unseren persönlichen Studienerfahrungen zu berichten.“ Entsprechende Kontakte zu Lehrern und Schulen gäbe es bereits. Auch plane man, erfahrene Physikerinnen und Physiker als Mentoren für Studierende zu gewinnen. Das sei aber noch Zukunftsmusik.

Quelle: DPG

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