08.02.2007

Deutschland ist Exportweltmeister

Deutschland hat 2006 mit einem Ausfuhrrekord zum vierten Mal in Folge den Titel des Exportweltmeisters gewonnen.

Wiesbaden (dpa) - Deutschland hat 2006 mit einem Ausfuhrrekord zum vierten Mal in Folge den Titel des Exportweltmeisters gewonnen. Der Wert der ausgeführten Waren «made in Germany» wuchs um 13,7 Prozent auf 893,6 Milliarden Euro - das war ein historischer Rekord und weltweit der Spitzenplatz. «Damit hat Deutschland ganz klar wieder den Weltmeistertitel geholt», sagte ein Statistiker des Statistischen Bundesamtes am Donnerstag in Wiesbaden. Auf Platz zwei beim Weltexport liegen nach wie vor die USA mit umgerechnet rund 825 Milliarden Euro. Drittplatzierter ist mit 770 Milliarden Euro die aufstrebende Wirtschaftsmacht China. Das Reich der Mitte wird in diesem Jahr voraussichtlich die USA überholen und 2008 Deutschland den Weltmeistertitel streitig machen.

Auch die Außenhandelsbilanz - der Saldo von Exporten und Importen - schloss 2006 mit einem neuen Rekordüberschuss von knapp 162 Milliarden Euro ab (Vorjahr: 158 Mrd Euro). Damit ist Deutschland auch in diesem Punkt Weltspitze. «Es kommt Rekord auf Rekord - bei den Exporten, den Importen und der Bilanz», sagte der Statistiker. Mit diesen ausgezeichneten Zahlen war der Außenhandel im vergangenen Jahr der wichtigste Antriebsmotor für die deutsche Wirtschaft, die mit einem Plus von 2,5 Prozent so stark wie seit dem Boomjahr 2000 nicht mehr zulegte. Den Wachstumsbeitrag der Exporte beziffern die Statistiker auf 0,8 Prozentpunkte. Als Grund dafür gelten der Boom der Weltwirtschaft und die relativ niedrigen Lohn- und Preissteigerungen im vergangenen Jahr.

Nach diesem Rekordjahr sind die Aussichten für den Export 2007 gedämpft. «Die Weltwirtschaft hat bereits an Schwung verloren», berichtete die Commerzbank. Im Dezember legten die deutschen Ausfuhren nur noch um 10,3 Prozent zu. «Zudem ist aus dem Rückenwind von Seiten des Wechselkurses inzwischen ein leichter Gegenwind geworden.» Der Euro hat in den letzten Monaten wieder aufgewertet und liegt aktuell bei 1,30 US-Dollar, was deutsche Waren im außereuropäischen Ausland teurer macht. Deshalb rechnen Ökonomen für 2007 nur noch mit einem Exportzuwachs von 7 bis 8 Prozent - das wäre etwa halb so viel wie 2006.

Die Einfuhren stiegen im vergangenen Jahr mit plus 16,5 Prozent noch stärker als die Ausfuhren. Volkswirte sehen darin ein Zeichen für die Belebung der inländischen Nachfrage. Als Grund gilt auch der Preisanstieg bei Öl und anderen Rohstoffen, der die Importe verteuerte. Deutsche Firmen fertigen immer mehr Vorprodukte im Ausland und bringen sie zur Endmontage nach Deutschland.

Deutsche Exportschlager sind laut Statistik Autos, Maschinen und Chemieprodukte. Der wichtigste Markt für deutsche Güter sind die Länder der Europäischen Union, in die mit 556 Milliarden Euro fast zwei Drittel der deutschen Exporte gingen (plus 11,5 Prozent). Wichtigster Abnehmer deutscher Waren war Frankreich. An zweiter Stelle lagen die USA. Noch stärker stiegen die Exporte in Länder außerhalb der EU mit plus 17 Prozent auf 337 Milliarden Euro. Dies ist auf die starke Nachfrage aus den Erdöl exportierenden Ländern zurückzuführen, die ihre «Petrodollar» in deutsche Maschinen und Anlagen investierten.

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