Die NuStar-Mission fliegt ins All per Flugzeug und Rakete
Das neue Röntgenteleskop der NASA startet am 13. Juni. Die kombinierte Transportmethode soll Kosten sparen.
Die NuSTAR-Raumsonde (Nuclear Spectroscopic Telescope Array) ist ein Hochenergie-Röntgen-Teleskop, das die Erde in einem zirkulären Orbit umkreisen soll. Mit einer relativ leichten Masse von 365 Kilogramm bietet sich ein kombinierter Start an, bei dem die Raumsonde mitsamt ihrer Pegasus-Trägerrakete zunächst von einem „Stargazer“ genannten L-1011-TriStar-Flugzeug Huckepack genommen wird, um dann aus großer Höhe in den Weltraum zu starten.
Abb.: Startvorbereitungen des Stargazer-Flugzeugs mit der Pegasus-Rakete. (Bild: NASA)
Die NuSTAR-Mission ist Teil des Small Explorer Programms, mit dem die NASA Kosten bei Weltraummissionen einsparen will. Zum wissenschaftlichen Programm von NuSTAR zählt insbesondere die Erforschung Schwarzer Löcher und Aktiver Galaktischer Kerne sowie die kosmische Elementsynthese. Die Etappen der NuSTAR-Mission sehen dabei folgendermaßen aus.
Abflug
Das Stargazer-Flugzeug soll um 7:30 pazifischer Zeit vom Buchholz Auxiliary Airfield im Kwajalein-Atoll abheben. Gut eine Stunde später wird es eine Höhe von knapp 12.000 Metern erreichen.
Abwurf
Gegen 8:30 wird das Flugzeug dann die Pegasus-Trägerrakete mitsamt dem NuSTAR-Teleskop abwerfen. Die Rakete wird sich fünf Sekunden lang im freien Fall befinden.
Abb.: Trennung der Trägerrakete vom Transportflugzeug. (Bild: Orbital Sciences Corporation)
Zündung
Die erste Stufe zündet dann und brennt 70 Sekunden lang. Anschließend wird sie abgeworfen, und die zweite Stufe zündet. Sie brennt anderthalb Minuten.
Abtrennen der Kegelnase
Noch während die zweite Stufe brennt, wird die Kegelnase der Pegasus-Rakete pyrotechnisch entfernt. Die Verkleidung fällt zu Boden und NuSTAR ist zum ersten Mal dem Weltraum ausgesetzt.
Loslösung von der Rakete
Gegen 8:43, 13 Minuten nach der Trennung der Pegasus-Rakete vom Stargazer, wird NuSTAR sich von der dritten Stufe der Rakete lösen. Dann befindet sich NuSTAR in einem Orbit von 600 Kilometern Höhe bei einer leichten Inklination von sechs Grad.
Nach Hause telefonieren
Nun übernehmen die Satellitensysteme das Kommando und kontrollieren die Orientierung im Weltraum. Der Satellit stabilisiert sich und die Solarmodule werden aufgeklappt. Er verschickt die ersten Signale. Die kommende Woche dient einer Serie verschiedener Checks aller Subsysteme.
Ausbringen des Auslegers
Nach dieser Woche wird der zehn Meter lange Ausleger ausgefahren, mit dem das Teleskop Röntgenstrahlung fokussiert. Solche langen Optiken sind bei Röntgenteleskopen notwendig, um hochaufgelöste Bilder zu erhalten. Die wissenschaftlichen Programme sind für einen Monat nach dem Start geplant.
NASA / DE