15.10.2013

Diodenlaserlinie zum Knipsen

Auf der „K“ zeigt Jenoptik das Schweißen mit einer abschnittsweise ein- und ausschaltbaren Laserlinie.

Dank modernster Lasertechnologie ergeben sich ständig neue Anwendungsbereiche in der Materialbearbeitung. Beim Schneiden, Schweißen und Perforieren von Kunststoffen ist die Lasertechnologie ein etabliertes und anerkanntes Verfahren, unter anderem in der Automobil- und Zulieferindustrie. Die zunehmende Ausstattung des Fahrzeuginterieurs und die steigende Nachfrage nach Sicherheit stellen die Automobilbauer immer wieder vor neue Herausforderungen – diese lassen sich durch den Einsatz der Votan-W verlässlich lösen.

Abb.: Laseranlage Votan-W zur Materialbearbeitung, Geschäftsbereich Laseranlagen der Jenoptik Automatisierungstechnik GmbH (Bild: Jenoptik)

Auf der Düsseldorfer Kunststoffmesse K zeigt Jenoptik seine aktuellste Entwicklung im Bereich Kunststoffschweißen: Das Schweißen mit einer abschnittsweise ein- und ausschaltbaren Laserlinie erweitert die Anwendungsmöglichkeiten des Laserdurchstrahlschweißens. Dieses neuartige Verfahren kommt in der Industrie bereits mehrfach erfolgreich zum Einsatz. Wesentliche Vorteile dieser neuen Technik sind nicht nur die berührungslose Verbindungstechnik ohne mechanische und thermische Beeinflussung, sondern auch eine hohe Produktivität und vergleichsweise geringe Betriebskosten. Angewendet wird diese Methode beim Laserdurchstrahlschweißen von großen Kunststoffbauteilen, zum Beispiel beim Schweißen von Schusskanälen auf Instrumententafeln oder dem Schweißen von Türverkleidungen.

Für das neu entwickelte Laserschweißverfahren werden Diodenlaser aus eigenem Haus mit einer Breite von zehn Millimeter und einer optischen Laserleistung von bis zu hundert Watt pro Submount für die Standard-Wellenlängen 808, 940 und 980 Nanometer eingesetzt. Die abschnittsweise ein- und ausschaltbare Diodenlaserlinie besteht aus acht Diodenlaser-Submounts in einem kompakten Gehäuse und erzeugt eine Linie von etwa 100 mm Gesamtlänge. Jeder Submount kann entsprechend der zu schweißenden Kontur individuell an- und ausgeschaltet werden und so fast jede Schweißgeometrie erzeugen. Durch die Anordnung mehrerer Diodenlaserlinien zu einer Gesamtlinie, dem so genannten Diodennest, können nahezu alle Bauteilgrößen sehr produktiv in einer Überfahrt geschweißt werden. Insgesamt ist eine Fläche von maximal 1.500 mm × 600 mm in einer Überfahrt schweißbar.

In der Laserschweißanlage bewegt sich das Diodennest auf einer Linearachse über die zu verbindenden Bauteile und verschweißt diese fest miteinander, ohne Abzeichnungen (Einfallstellen) auf der Dekorseite oder thermischen Verzug zu erzeugen – und das bei Schweißgeschwindigkeiten von bis zu 100 mm/s. Um eine gleichbleibende Qualität der Schweißung zu garantieren, findet während des gesamten Schweißprozesses eine Online-Prozesskontrolle zur Qualitätssicherung statt. Im direkten Vergleich zu alternativen Verbindungstechnologien sind die Festigkeiten (Abzugskräfte) der Schweißverbindung im Randbereich sowie der Klappe im Durchschnitt 25 Prozent höher.

Sehen Sie eine Live-Demonstration der schaltbaren Laserlinie des Robotersystems, dem Kernstück der Lasermaschine, auf der K in Düsseldorf vom 16. bis 23. Oktober 2013 in Halle 11, Stand C45.

Jenoptik / OD

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