DIW: Deutschland fällt beim Produktivitätswachstum zurück
Die Produktivität in Deutschland wächst nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im internationalen Vergleich immer langsamer.
DIW-Studie: Deutschland fällt beim Produktivitätswachstum zurück
Berlin (dpa) - Die Produktivität in Deutschland wächst nach einer Studie im internationalen Vergleich immer langsamer. Diese Tendenz zeige sich seit etwa 20 Jahren und habe sich zuletzt verstärkt, heißt es in einer Analyse, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin vorlegte.
Im europäischen Vergleich stehe Deutschland «noch immer relativ gut da», stellte DIW-Konjunkturexperte Ulrich Fritsche fest. Im Verhältnis zu den USA sei die Bundesrepublik aber weit zurückgefallen. Wichtigster Grund dafür sei der effektivere Einsatz von Computern und Informationstechnologie in den Vereinigten Staaten. Langfristig spielten auch die Investitionen in Qualifikation und Bildung eine Rolle.
Das DIW untersuchte vor allem den Zeitraum 1995 bis 2006 in den 30 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Als Kenngröße verwendeten die Wissenschaftler die Arbeitsstundenproduktivität, die sich aus dem Bruttoinlandsprodukt und der Gesamtheit aller geleisteten Arbeitsstunden errechnet.
Dabei ist das deutsche Produktivitätswachstum im Jahresdurchschnitt von 1,9 Prozent im Zeitraum 1995 bis 2000 auf 1,4 Prozent im Zeitraum 2001 bis 2006 zurückgegangen. Dies ist zwar geringfügig besser als der Wert für die Eurozone von 1,2 Prozent. Er ist jedoch deutlich geringer als der für alle G7-Länder mit 1,9 Prozent. Die USA und Großbritannien mit je 2,2 Prozent und auch Japan (2,1 Prozent) sowie einige skandinavische Länder schnitten deutlich besser ab.