Zeiss erwirbt alle Aktien der Pi Imaging Technology
Die Übernahme des langjährigen Partnerunternehmens ermöglicht die Nutzung von SPAD-Technologie für fortschrittliche Bildgebungsanwendungen in der Mikroskopie und darüber hinaus.
Anfang Juli hat die Carl Zeiss Microscopy GmbH alle Aktienanteile der Pi Imaging Technology SA mit Sitz in Lausanne, Schweiz, erworben. Das Unternehmen operiert nun als „Pi Imaging Technology SA – a ZEISS company“. Der Standort Lausanne mit allen Mitarbeitenden bleibt erhalten. Pi Imaging Technology SA ist seit vielen Jahren ein vertrauensvoller Partner von Zeiss Research Microscopy Solutions. Um die erfolgreiche langfristige Zusammenarbeit fortzusetzen und zu vertiefen, hat Zeiss nun alle Aktienanteile der Pi Imaging Technology erworben.

Der in der Schweiz ansässige Sensorikanbieter konzentriert sich auf die Entwicklung von Einzelphotonen-Avalanche-Dioden (Single-Photon Avalanche Dioden, kurz SPAD) Arrays und Bildsensoren, die mit modernster Halbleitertechnologie entwickelt werden. SPAD ist eine Art von Fotodetektor, der sehr schwache Lichtsignale, sogar bis auf die Ebene einzelner Photonen, erkennen kann. SPADs werden bereits in einer Vielzahl von Anwendungen im Alltag, in der Industrie und in verschiedenen Forschungsbereichen eingesetzt. „Ziel der Akquisition ist es, die innovative SPAD-Technologie mit unseren Zeiss Mikroskopie-Lösungen zu kombinieren und gemeinsam weiterzuentwickeln, um unsere marktführende Position weiter auszubauen. Mit der Akquisition investieren wir in eine Technologie, die unser zukünftiges Kerngeschäft sichert und weiteres Wachstum ermöglicht“, sagt Dr. Michael Albiez, Leiter der Zeiss Research Microscopy Solutions.
Die SPAD-Detektoren von Pi Imaging Technology SA werden die aktuellen und zukünftigen Sensortechnologien ergänzen, die in den hochwertigen Mikroskopen von Zeiss verwendet werden. Die Kombination der Technologie der Unternehmen wird in Zukunft innovative Lösungen für Forscher im Bereich der hochwertigen Fluoreszenzmikroskopie ermöglichen. Die Integration der SPAD-Technologie in Zeiss-Mikroskope verbessert sowohl die Qualität als auch den Durchsatz in der mikroskopischen Bildgebung in den Lebenswissenschaften und eröffnet so neue technologische Möglichkeiten und Anwendungen. Da SPAD-Sensoren eine außergewöhnliche Empfindlichkeit aufweisen und sehr kleine Signale detektieren können, ermöglichen sie es Forschenden, molekulare Umgebungen und Wechselwirkungen mit bemerkenswerter Klarheit zu untersuchen.
„Wir haben bahnbrechende Meilensteine erreicht, indem wir 2020 als erstes Unternehmen ein SPAD-Array in ein kommerzielles Mikroskop integriert und 2021 die erste SPAD-Kamera auf den Markt gebracht haben“, sagt Michel Antolovic, Geschäftsführer und Mitbegründer von Pi Imaging Technology. „Ich freue mich sehr, dass wir nach vielen Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Zeiss nun den nächsten Schritt gehen und unser gesamtes Geschäft in die Gruppe integrieren. Wir werden unsere Innovationsfähigkeiten bündeln und gemeinsam das Feld der Lichtdetektion vorantreiben.“
Die Kamera SPAD Alpha hat auf der diesjährigen Laser World of Photonics in München einen der prestigeträchtigen Innovation Awards gewonnen. Aus über siebzig Einreichungen wurde sie als Spitzenreiter in ihrer Kategorie ausgewählt. Sie wurde für ihre bahnbrechenden neuen Bildgebungsfunktionen ausgezeichnet, die ultraschnelle Aufnahmegeschwindigkeit mit Einzelphotonen-Empfindlichkeit verbinden.
Nach der Akquisition dürfen Zeiss-Kunden fortschrittliche Bildgebungasanwendungen der nächsten Detektorengeneration erwarten. Die beiden Unternehmen sind auch in anderen Bereichen aktiv, darunter Spektroskopie, wissenschaftliche Bildgebung, Bildgebung bei schwachem Licht und Hochgeschwindigkeitsbildgebung. Ihr Ziel ist es, auch in der Weiterentwicklung dieser Bereiche zusammenzuarbeiten. [Zeiss / Pi Imaging / dre]