Jenoptik investiert in erweiterte Optik-Fertigung
Der Photonik-Konzern investiert ab Ende 2025 eine Summe im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in die High-end-Fertigung von Halbleiteroptiken.
In der geplanten Flächenerweiterung will Jenoptik anspruchsvollste, hochqualitative Optik-Komponenten fertigen, die hauptsächlich in der Halbleiterausrüstungsindustrie zum Einsatz kommen. Nach Abschluss der Vorplanungen bis Jahresende 2025 und der sich anschließenden Genehmigungen und Vergaben soll der Umbau der aktuell leerstehenden Halle im Sommer 2026 beginnen. Start der Produktion in der neuen Fertigungsumgebung ist für die zweite Jahreshälfte 2027 geplant. Über die geplante Investition informierten der Jenoptik-Vorstandsvorsitzende Stefan Traeger und Colette Boos-John, Thüringens Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, am Dienstag in Jena-Göschwitz.

Für den umfassenden Umbau auf dem Jenoptik-Campus sind zwei Stufen vorgesehen. So soll zunächst eine Fläche von rund 2.000 m2 für die zusätzlichen Fertigungskapazitäten modular ausgebaut und modernisiert werden, auch mit Blick auf Energieeffizienz. In Abhängigkeit vom mittelfristigen Wachstum, insbesondere mit Kunden in der Halbleiterausrüstungsindustrie, und im Kontext der Anforderungen zur globalen Ausrichtung von Fertigungskapazitäten, ist eine zusätzliche bedarfsgerechte Erweiterung möglich.
Neben der Investition in den Flächenausbau im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sind Investitionen in modernste Maschinen und Infrastruktur vorgesehen.
Die Halle bietet künftig hochmoderne Flächen für die Fertigung höchst anspruchsvoller Optiken, die zentraler Bestandteil von photonischen Hochleistungsmodulen und -systemen sind. Mit der Investition wird neben dem Wachstum auch eine noch stärkere Ausrichtung an modernen Wertstromkonzepten ermöglicht. Dabei werden in der Optik-Komponentenfertigung Materialflüsse optimiert sowie Abläufe effizienter und transparenter gestaltet – unter Beibehaltung höchster Qualitätsstandards.
Erst im Frühjahr 2025 hatte Jenoptik im „Silicon Saxony“ in Dresden eine neue Hightech-Fabrik eröffnet. Dort werden Mikrooptiken und Sensoren für die Halbleiterausrüstungsindustrie produziert.
„Mit der Investition in eines unserer Kerngeschäfte reagieren wir auf die zunehmenden Anforderungen unserer Kunden im Wachstumsfeld der Halbleitertechnik“, so der Jenoptik-Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Traeger. „Darüber hinaus ist die Investition ein Bekenntnis zu unserem Hauptstandort Jena, wo wir Teil eines einzigartigen Ökosystems der Photonik-Industrie sind, in dem Wirtschaft, Forschungsinstitute und Hochschulen zusammenarbeiten und wichtige Strukturen für Zulieferer, Ausbildung und qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind.“
„Die Optik-Industrie bleibt eine Wachstumsbranche für Thüringen“, sagte Wirtschaftsministerin Boos-John. „Angesichts der momentanen konjunkturellen Seitwärtsbewegung in Deutschland ist es ein starkes Signal, dass Jenoptik jetzt auch an seinem Thüringer Konzernsitz investiert. Das spricht für ein grundsätzliches Vertrauen in den Standort, das wir auf Bundes- wie Landesebene durch eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechtfertigen müssen.“ Das Land werde die positive Entwicklung eines seiner „Flaggschiff-Unternehmen“ auch weiterhin eng begleiten und unterstützen, so die Ministerin. [Jenoptik / dre]