21.11.2025 • Quantenphysik

SmaraQ integriert Quantenoptik auf einem Chip

Lithografisch hergestellte UV-Lichtwellenleiter auf einem Chip ersetzen Hunderte von Einzelkomponenten.

QUDORA Technologies, AMO und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF haben sich im BMFTR-Forschungsprojekt SmaraQ zusammengeschlossen, um integrierte photonische Komponenten für Ionenfallen-Quantencomputer zu entwickeln. Das Projekt ist nach dem Smaragdkolibri benannt und spiegelt mit seinem Fokus auf Miniaturisierung und Präzision sowie seiner Arbeit im ultravioletten (UV) Spektrum die Fähigkeit des winzigen Vogels wider, UV-Licht wahrzunehmen und mit einer laserhaften Genauigkeit auf kleinstem Raum zu navigieren.

Ionenfallen-Quantencomputer verwenden natürliche identische Ionen als Qubits und zeichnen sich durch hervor­ragende Qubit-Kontrolle und Kohärenz­zeiten aus, insbe­sondere wenn sie die proprietäre NFQC-Technologie (Near Field Quantum Control) von QUDORA für die Ausführung von Quanten­gattern nutzen. Mit zuneh­mender Größe dieser Systeme wird es jedoch immer schwieriger, einen präzisen optischen Zugang zu jedem Qubit für die Initiali­sierung und Laserkühlung aufrechtzu­erhalten. Bislang kommen zu diesem Zweck Freiraum-Laser­strahlen aus großen, komplexen optischen Systemen zum Einsatz, was sowohl die maximale Prozessor­größe als auch die Gesamtzahl der nutzbaren Qubits begrenzt. SmaraQ begegnet dieser Herausforderung mit der Entwicklung von UV-Wellen­leitern und photo­nischen Kompo­nenten auf Basis von Alu­minium­nitrid (AlN) und Alu­minium­oxid (Al2O3), die direkt auf Ionen­fallen-Chips inte­griert werden können.

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„Die On-Chip-Integration ist der Weg in die Zukunft für das Quanten­computing mit Ionenfallen“, erklärt Dr. Maik Scheller, Head of Photonics bei QUDORA. „Wir entwickeln Wellen­leiter­strukturen im Nano­meter­bereich – zehn­tausend­mal dünner als ein mensch­liches Haar – die das Licht mit haar­scharfer Präzision genau dorthin bringen, wo unsere Ionen-Qubits es benötigen.“

Das Projekt vereint komplementäre Kompe­tenzen: QUDORA Techno­logies fungiert als Koordi­nator und System­integrator und ist dafür verantwortlich, die Techno­logie über den Projekt­zeitraum hinaus zur Markt­reife zu bringen. Das Fraunhofer IAF betreibt Material­forschung und produziert durch epitak­tisches Wachstum Dünnschicht-AlN-Wafer in weltweit führender Qualität. AMO nutzt modernste Fertigungs­kapazitäten im Bereich der Nano­techno­logie, um die photo­nischen Kompo­nenten auf den Chips zu entwickeln. Diese Zusammen­arbeit etabliert eine wider­stands­fähige Liefer­kette mit Sitz in Deutsch­land für die genannten Basis­techno­logien.

Das Vorhaben wird vom BMFTR im Rahmen der Förder­initiative Enabling Techno­logies für resi­liente F&E-Liefer­ketten in den Quanten­techno­logien unterstützt. Sie zielt darauf ab, die techno­lo­gische Souveränität in kriti­schen Liefer­ketten der Quanten­techno­logie zu stärken und gleichzeitig die führende Position Deutschlands und Europas im Bereich Quanten­computing und Quanten­sensorik zu festigen. [Fh.-IAF / dre]

Anbieter

Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF

Tullastraße 72
79108 Freiburg
Deutschland

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