DPG-Preise: Quantenfeldtheorie und Quantenpunkte
Die DPG-Preisträgerinnen und -Preisträger für das Jahr 2020 stehen fest.
Nach guter Tradition wählten die Preiskomitees der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) auf dem „Tag der DPG“ am vergangenen Wochenende die Preisträgerinnen und Preisträger des kommenden Jahres aus. Viele erhalten ihre Auszeichnungen im kommenden Jahr während der 84. Jahrestagung der DPG in Bonn.
Die Max-Planck-Medaille – die höchste Auszeichnung der DPG für Theoretische Physik – erhält Prof. Dr. Andrzej J. Buras von der TU München. Die Auszeichnung erfolgt „in Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, insbesondere auf dem Gebiet der sogenannten Flavorphysik und der Quantenchromodynamik".
Buras ist für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, vor allem zur Phänomenologie des Standardmodells der Teilchenphysik, international hoch anerkannt. Von besonderem Einfluss waren seine Arbeiten zur Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie (CP-Verletzung) und zu den quantitativen Effekten der starken Wechselwirkung (QCD-Korrekturen höherer Ordnung) in schwachen und seltenen Zerfällen von gebundenen Quark-Antiquark Zuständen.
Die Stern-Gerlach-Medaille, die höchste Auszeichnung der DPG für Experimentelle Physik, geht an Prof. Dr. Dieter Bimberg von der TU Berlin „in Würdigung seiner Pionierarbeiten in der Physik von Halbleiter-Nanostrukturen, insbesondere von Quantenpunkten und darauf basierenden nanophotonischen und nanoelektronischen Bauelementen".
Bimberg ist Wegbereiter auf dem Gebiet der Halbleiter-Nanostrukturen. Er steht für eine Vielzahl herausragender Entdeckungen zu deren Wachstum und elektronischer Struktur. Mit innovativen Messmethoden konnte er viele ihrer außergewöhnlichen elektronischen, optischen und elektrischen Eigenschaften erstmals beobachten. Dieses Grundlagenwissen hat es ihm ermöglicht, neuartige Konzepte für elektronische und photonische Bauelemente zu entwickeln, die unter anderem die Energieeffizienz des Internets verbessern.
Neben den beiden höchsten Auszeichnungen zeichnet die DPG weitere hervorragende Forscherinnen und Forscher aus: Den Walter-Schottky-Preis 2020 erhält Dr. Zhe Wang von der Universität zu Köln für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Quanten-Magnetismus. Der Gustav-Hertz-Preis 2020 zeichnet Dr. Laerte Patera von der Universität Regensburg aus für die Entwicklung einer neuartigen Variante der Rastertunnelmikroskopie, mit der sich erstmals auf einer vollkommen isolierenden Probe einzelne Moleküle untersuchen ließen. Der Gaede-Preis 2020 geht an Dr. Takashi Kumagai vom Fritz-Haber-Institut in Berlin in Würdigung seiner wegweisenden Arbeiten zur Dynamik von Wasserstoff-Brückenbindungen auf der Ebene einzelner Moleküle.
Der Robert-Wichard-Pohl-Preis würdigt außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik und geht 2020 an Prof. Dr. Heinz-Jürgen Kluge von der Universität Heidelberg. Den Herta-Sponer-Preis 2020 erhält Dr. Priscilla Pani vom DESY in Zeuthen für ihre essenziellen Beiträge zur Suche nach Dunkler Materie am Large Hadron Collider am CERN.
Auch der physikalische Nachwuchs erhält 2020 DPG-Preise: B. Eng. David Scholz von der Technischen Hochschule Deggendorf wird mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis ausgezeichnet für seine herausragende Abschlussarbeit im Bachelor-Studiengang Physikalische Technik. Mit ihr leistet er einen besonderen Beitrag zum Verständnis der Struktur und Energie von stöchiometrischen Oberflächen des Minerals Hämatit. Last but not least erhalten zehn Schülerinnen und Schüler für herausragende Leistungen bei der internationalen Physik-Olympiade bzw. beim International Young Physicists' Tournament den Schülerinnen- und Schülerpreis der DPG.
Maike Pfalz / DPG
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- D. Bimberg, Vom hässlichen Entlein zum Schwan, Physik Journal, Mai 2012, S. 25
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- D. Bimberg, Der Zoo der Quantenpunkte, Physik Journal, August/September 2006, S. 43
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