10.07.2009

Dritter Anlauf für Endeavour: Spielt das Wetter mit?

Nach zwei verschobenen Startterminen wegen eines Tanklecks versucht die NASA dieses Wochenende die Raumfähre endlich ins All zu bringen.

Dritter Anlauf für «Endeavour»: Spielt das Wetter mit?

Washington (dpa) - Auch der dritte Anlauf zum Start der US- Raumfähre «Endeavour» steht auf der Kippe. Nachdem zweimal ein Tankleck zur Startverschiebung führte, könnte diesmal schlechtes Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Wie die US- Weltraumbehörde NASA am Donnerstag mitteilte, bestehe eine 60- prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Gewitter und tief hängende Wolken ein Abheben des Orbiters unmöglich machen. Die vorgesehene Startzeit ist 01.39 Uhr MESZ.

Nach den Enttäuschungen der vergangenen Wochen geben sich die Verantwortlichen diesmal demonstrativ optimistisch. «Alle Systeme sind in exzellentem Zustand», meinte Steve Payne, Test-Direktor der US-Weltraumbehörde NASA am Donnerstag (Ortszeit). «"Endeavour" und das Team sind zum Start bereit.» Ziel des Shuttle mit sieben Astronauten an Bord ist die Internationale Raumstation ISS, die weiter ausgebaut werden soll.

Auch wenn der Tank und alle anderen technischen Systeme mitspielen - diesmal könnte das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. NASA-Meteorologen sagen für den Starttermin am Samstagabend (Ortszeit) Gewitter und Regen voraus. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Shuttle erneut am Boden bleiben muss, sei durchaus nicht gering, heißt es bei der NASA. 

 

 

 

Abb.: STS-127 Crew-Mitglieder, NASA Kennedy Space Center in Florida: Commander Mark Polansky, Pilot Doug Hurley sowie die Astronauten Dave Wolf, Christopher Cassidy, Tom Marshburn, Tim Kopra und die kanadische Raumfahrtastronautin Julie Payette. Kopra wird den japanischen Astronauten Koichi Wakata in der Raumstation ISS ablösen, der nach einem ISS-Aufenthalt von drei Monaten mit der «Endeavour» wieder auf die Erde zurückkehrt. (Bild: NASA/Kim Shiflett)

Eigentlich hätte der Shuttle bereits vor rund einem Monat abheben sollen. Um eine allzu große Verzögerung zu vermeiden, hatten die NASA-Ingenieure zunächst noch versucht, das Leck am riesigen Außentank des Orbiters rasch zu beheben. Doch die Sicherheit der Astronauten ging vor: Selbst kleinste Unregelmäßigkeiten an dem mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff gefüllten Tank gelten als äußerst heikel und gefährlich.

Startverschiebungen sind bei den US-Raumfähren fast schon zur Routine geworden und immer wieder sind es die Tanks, Tankleitungen oder -Sensoren, die Probleme bereiten. Bereits seit längerem gelten die Shuttles, die seit über einem Vierteljahrhundert im Einsatz sind, als Sicherheitsrisiko. Im nächsten Jahr sollen die drei verbliebenen Orbiter «Endeavour», «Atlantis» und «Discovery» in Pension geschickt werden. Doch bis zum nächsten Sommer soll es noch rund eine halbes Dutzend Starts geben.

Hauptaufgabe während der 16-tägigen «Endeavour»-Mission ist es, eine gut vier Tonnen schwere Logistikplattform am japanischen Raumlabor Kibo der ISS anzubringen. Darauf sollen später Instrumente für Experimente im All installiert werden. «Eine Veranda im Weltall», nennt die NASA diese Plattform. Dort sollen etwa eine Röntgenkamera sowie Instrumente zur Untersuchung von kosmischem Staub installiert werden. Insgesamt sind fünf Außeneinsätze der Astronauten vorgesehen.

NASA/dpa/KP

KP

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