05.02.2018

Ehrendoktor für Zeiss-Vorstand

Michael Kaschke wird heute von der Universität Jena ausgezeichnet.

Spätestens seit Zeiten von Carl Zeiss und Ernst Abbe ist Jena ein Zentrum der Optik in Deutschland. Und die Verbunden­heit der beiden Gründungs­väter des Unter­nehmens Zeiss mit der Jenaer Universität hat auch die enge Kooperation von Wissen­schaft und Wirtschaft in diesem Bereich begründet, die bis heute lebt und einen wichtigen Teil des Erfolgs der Stadt Jena ausmacht. Diese lebendige Verbindung wird heute sichtbar, wenn die Physikalisch-Astro­nomische Fakultät der Friedrich-Schiller-Univer­sität Jena die Ehren­doktorwürde an Michael Kaschke, den Vorstands­vorsitzenden der Carl Zeiss AG, verleiht. Kaschke wird ausgezeichnet „für seine Beiträge zur Femtosekunden­spektroskopie und Anwendungen der Kohärenz­tomographie sowie für seine Verdienste in der optischen Industrie und für Bildung und Wissen­schaft“, so der Urkun­dentext. Dahinter steckt ein Leben als Wissen­schaftler, Hochschul­lehrer, Manager und Vordenker, das eng mit Jena verbunden in die ganze Welt ausstrahlt.

Abb.: Zeiss-Vorstandsvorsitzender Michael Kaschke erhält am 5. Februar 2018 die Ehrendoktorwürde der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. (Bild: Zeiss)

Der 1957 in Greiz geborene Michael Kaschke hat an der Friedrich-Schiller-Univer­sität Jena Physik studiert, 1986 promoviert und sich 1988 habilitiert. „In dieser Zeit hat er bedeutende Beiträge auf dem Gebiet der Erzeugung und Anwendung ultra­kurzer Laserpulse geleistet, darunter auch eine der ersten Arbeiten auf dem Gebiet der Femtosekunden-Laser­spektroskopie. Er hat damit dazu beigetragen, Jena schon vor der politischen Wende zu einem weltweit führenden Standort der Ultra­kurzpuls-Laserphysik zu machen“, betont der Jenaer Laser-Experte Gerhard G. Paulus, der beim Festakt die Laudatio halten wird. Kaschke setzte seine Forschungen am Max-Born-Institut in Berlin und am IBM Research Center in den USA fort. 1992 trat er bei ZEISS ein „und machte sich auch dort schnell einen Namen als Wissen­schaftler“, sagt Andreas Wipf.

Nach dem Über­reichen der Urkunde wird der neue Ehren­doktor Kaschke einen Vortrag halten über „From Bench to Social Impact. Die Entwicklung der Kurzzeit­laserphysik von Grundlagen bis hin zu Goldstandards im Ge­sund­heitswesen“. Darin werden auch seine Erfahrungen aus der Industrie einfließen. Denn Kaschke hat in seinen über 25 Jahren bei Zeiss unter anderem den Unternehmens­bereich Medizintechnik verantwortet, bevor er 2011 als Vorstands­vorsitzender die Gesamt­verantwortung für den Konzern übernahm. Sein Wirken geht über das Hightech-Unternehmen hinaus, schlägt der besonnene Unternehmens­lenker doch immer wieder die Brücke zwischen Wirtschaft und Wissen­schaft. So ist er auch Honorar­professor am Karlsruher Institut für Techno­logie und lehrte in Harvard und St. Gallen. Darüber hinaus engagiert sich Kaschke weltweit für Optik und Photonik – auch in der Vermitt­lung in die breite Öffent­lichkeit.

Er ist einer der Mitini­tiatoren der Gründung des Deutschen Optischen Museums in Jena. Darüber hinaus setzt er sich allgemein für Wissen­schaft und Bildung ein: als Mitglied des Wissenschafts­rates, dem er seit 2014 angehört, oder zuvor als Mitglied des Jenaer Universi­tätsrates. Mit Kaschke gewinnt die Friedrich-Schiller-Univer­sität, wie viele Experten betonen, eine heraus­ragende Persön­lichkeit der deutschen Industrie- und Wissenschafts­landschaft als neuen Ehren­doktor. Und Kaschke steht in einer Reihe mit weiteren Zeissianern, die von der Jenaer Univer­sität mit der Ehren­doktorwürde ausgezeichnet wurden, wie zum Beispiel Carl Zeiss (1880), Ernst Abbe (1896), Rudolf Straubel (1913 und 1930) und Hugo Schrade (1965). Der öffent­liche Festakt findet heute ab 18.15 Uhr im Großen Hörsaal des Haupt­gebäudes der Physik (Max-Wien-Platz 1) statt. Die interes­sierte Öffent­lichkeit ist herzlich einge­laden; der Eintritt ist frei.

U. Jena / JOL

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