22.11.2024

Ein „Leuchtturm“ für den European XFEL

Neues Ausstellungs- und Konferenzzentrum an Hamburger Forschungsstätte eröffnet.

Diese Woche öffnete der European XFEL auf seinem Campus in Schenefeld bei Hamburg das moderne Ausstellungs- und Konferenz­zentrum Lighthouse für das Publikum. Das zweistöckige Gebäude bietet Platz für eine große Dauer­ausstellung, Flächen für Sonderausstellungen, das Xcool Lab mit zwei Laboratorien für Schülerinnen und Schüler sowie Räume für Konferenzen und Veranstaltungen. Der Name Lighthouse („Leuchtturm“) geht auf Vorschläge der Belegschaft zurück.  Zusammen mit dem Desy-Besuchs­zentrum Desyum, das 2025 eröffnet werden soll, wird es Besucherinnen und Besucher auf eine noch umfassendere Entdeckungs­reise in die moderne Forschung mit Röntgen­lichtquellen und Teilchenphysik mitnehmen.

Abb.: Auf einem Rundgang durch die neue Ausstellung.
Abb.: Auf einem Rundgang durch die neue Ausstellung.
Quelle: A. Heimken, European XFEL

„Mit unserem neuen Ausstellungs- und Konferenz­zentrum haben wir eine hochmoderne, repräsentative Heimat für die Wissenschafts­kommunikation geschaffen. Hier empfangen wir Besucherinnen und Besucher aus aller Welt in einer offenen und einladenden Atmo­sphäre und bieten ihnen faszinierende Einblicke in unsere wegweisende und gesell­schaftlich hochrelevante Forschung. Dieses Zentrum steht sinnbildlich für unseren Anspruch, Wissenschaft greifbar zu machen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffent­lichkeit zu fördern“, sagt Thomas Feurer, Vorsitzender der Geschäftsführung von European XFEL.

Entworfen hat das Gebäude der Architekt David Bücker. „Ein Bau wie das Lighthouse ist trotz langjähriger Erfahrung, Erprobung in 3D Modellen und Visualisierungen auch ein Experiment, dessen Ergebnis immer wieder aufs Neue erstaunt. Heute können wir hier gemeinsam feststellen, dass das Experiment sehr erfolgreich verlaufen ist. Das Lichtspiel beispiels­weise, dass die Fassade auf den Sichtbeton zaubert, könnten wir im Vorfeld derart schön gar nicht visualisieren“, sagt er. Die Ausstellung, in deren Zentrum ein Modell des Röntgenlasers steht, hat die Forschungseinrichtung zusammen mit der Berliner Agentur Archimedes Exhibitions konzipiert und gestaltet. Interaktive Exponate machen die Forschungs­einrichtung für die Öffentlichkeit zugänglich und erklären Anwendungen der Ergebnisse. Weitere Räume sind für Virtual-Reality und Film­vorführungen vorgesehen.

„Die Faszination der Forschung und die enge Zusammen­arbeit der Teams von Archimedes Exhibitions und European XFEL haben zu einer besonderen Ausstellung geführt, die sich sehen lassen kann. Sie macht das, was unseren Augen eigentlich verborgen bleibt, nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar“, sagt Jörg Schmidtsiefen, der als ehemaliger Geschäftsführer von Archimedes Exhibitions das Projekt von Anfang an begleitet hat. Ein besonderes Highlight sind speziell für European XFEL angefertigte Objekte des Hamburger Künstler­kollektivs Well Wired Team: Eine Licht­installation über­dimensionaler, aus Draht gehäkelter Skulpturen, die am 28. November eröffnet wird. Die Skulpturen sind Bio­molekülen nachempfunden, die am European XFEL erforscht werden.

Im Xcool Lab können Schülerinnen und Schüler im Einklang mit dem Lehrplan eigenständig physikalische oder molekular­biologische Experimente durchführen. Beides sind wichtige Arbeits­felder von European XFEL. Lehrkräfte können die ganztägigen Veranstaltungen für ihre Klassen oder Kurse buchen. Die Baukosten für das Lighthouse lagen bei rund 15 Millionen Euro. Die Kosten wurden von den European XFEL Partner­ländern entsprechend ihren Anteilen getragen; auf Deutschland – das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung und die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein – entfiel dabei rund die Hälfte. Schleswig-Holstein beteiligt sich darüber hinaus mit einem Beitrag von zwei Millionen Euro und einer Lehrkraftstelle für das Xcool Lab.

Europ. XFEL / JOL

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