15.06.2009
'Endeavour'-Start wegen Leck verschoben
Wegen eines Lecks am Außentank hat die NASA den Start des Space Shuttles bis mindestens zum 17. Juni 2009 verschoben
Washington (dpa) - Erneut technische Probleme mit den alternden US-Raumfähren: Wegen eines Lecks am Außentank hat die NASA den Start des Space Shuttle «Endeavour» bis mindestens zum 17. Juni 2009 verschoben. Der mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff gefüllte Tank wurde geleert, nachdem am 13. Juni, wenige Stunden vor dem geplanten Abheben im Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida), die schadhafte Leitung entdeckt wurde, teilte die US-Raumfahrtorganisation mit.
Der Termin am 17. Juni ist jedoch problematisch, weil für diesen Tag der Start einer Atlas-V-Rakete mit zwei Mond-Sonden an Bord vorgesehen ist. Sollte «Endeavour» bis zum 20. Juni nicht abheben können, könnte der Orbiter erst wieder am 11. Juli zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen, wo die Crew das japanische Raumlabor «Kibo» komplettieren soll.
Das Leck an der «Endeavour» befindet sich in einer Leitung, an der vor rund drei Monaten auch bei der «Discovery» eine undichte Stelle entdeckt worden war, hieß es weiter. Zuvor hatten Probleme mit Ventilen am Treibstofftank den Start der Raumfähre vereitelt. Der Shuttle konnte erst mit wochenlanger Verspätung abheben.
Bei der NASA ist inoffiziell immer wieder zu hören, dass die veralteten Shuttles längst zum Risikofaktor geworden sind. Seit einem Vierteljahrhundert sind die «Arbeitspferde» in Sachen Weltraumtransport im Dienst, ein Teil der Technik stammt noch aus den 60er Jahren. Nächstes Jahr sollen sie endgültig ausgemustert werden.
Während der Mission der «Endeavour» mit sieben Astronauten an Bord soll eine gut vier Tonnen schwere Logistikplattform für Experimente im All außen an dem Kibo-Labor angebracht werden. «Eine Veranda im Weltall», nennt die NASA die Plattform. Unter anderem sollen darauf eine Röntgenkamera sowie Instrumente zur Untersuchung von «kosmischem Staub» und anderen Raumpartikeln installiert werden.
Von der unbemannten Mondmission erhofft sich die NASA «aufregende Informationen über unseren nächsten Nachbarn». Läuft alles nach Plan, werden zwei Sonden ausgesetzt: der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS). Aufgabe des LRO wird es sein, dreidimensionale Landkarten aufzunehmen. LCROSS soll erkunden, ob sich in den schattigen Kratern an den lunaren Polen Eis verbirgt.
Weitere Infos:
- US-Weltraumbehörde NASA
www.nasa.gov
AL