11.06.2012

Erlanger Optik-Graduiertenschule vergibt Nachwuchspreis

100.000 Euro für Forscher von der Oxford Universität.

Die „Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies“ (SAOT) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) verleiht heute, am 11. Juni 2012, zum fünften Mal einen mit 100.000 Euro dotierten Forschungspreis für Nachwuchswissenschaftler, den Young Researcher Award in Advanced Optical Technologies. Preisträger ist in diesem Jahr der britische Wissenschaftler Dr. Martin Booth von der Oxford University. Der Präsident der FAU, Karl-Dieter Grüske, übergibt den Preis bei einer Festveranstaltung um 15.30 Uhr, in der Aula des Erlanger Schlosses. Die Laudatio wird der Koordinator der SAOT, Alfred Leipertz, halten. Professor John Christopher Dainty, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Physik und der Science Foundation Ireland Professour an der National University of Ireland in Galway und im letzten Jahr Präsident der Optical Society of America, hält den Festvortrag zum Thema: „Simple Physics for Better Vision“.

Abb.: Martin Booth. (Bild: U. Oxford)

Die SAOT ehrt Martin Booth für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Anwendung der Adaptiven Optik für die Mikroskopie und die photonische Technik. Dabei wird der optische Strahlengang in einem Mikroskop durch steuerbare optische Elemente so auf das Versuchsobjekt angepasst, das sich das Auflösungsvermögen des Mikroskops verbessert und Abbildungsfehler korrigiert werden. Folglich können lassen sich kleinere und detaillierte Strukturen auflösen oder erzeugen.

Martin Booth ist Forschungsstipendiat am Department für Ingenieurwissenschaften an der Oxford Universität in Großbritannien. Zu seinen Schwerpunkten gehören unter anderem die aktive und adaptive Optik, optische Mikroskopie für die biomedizinische Bildgebung und Materialuntersuchung sowie die optische Mikrostrukturierung für die Herstellung photonischer Materialien, die beispielsweise in der Informationstechnologie zum Einsatz kommen. Erlangen ist bereits seine zweite Forschungsstation in Deutschland: 1997 forschte er für einige Monate am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen.
Mit dem Young Researcher Award ist eine Gastprofessur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verbunden, in deren Rahmen der Preisträger die Möglichkeit erhält, an der Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies zu lehren und gemeinsam mit den SAOT-Wissenschaftlern zu forschen. Im Rahmen derartiger Kooperationen mit international renommierten Wissenschaftlern kommt es zum intensiven Wissenstransfer zwischen den SAOT-Mitgliedern und ihren Gästen. Dieser Austausch ist ein wesentlicher Aspekt bei der Arbeit und der wissenschaftlichen Ausbildung in der Graduiertenschule SAOT.
Der Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Optischen Technologien an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die zum zeitpunkt der Antragstellung das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Unter Beratung internationaler Experten – mindestens drei Gutachten von international hochangesehenen Wissenschaftlern werden eingeholt – entscheidet eine Jury aus Vertretern der SAOT über die Vergabe des Awards.
In der Graduiertenschule, die im November 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Universitäten eingerichtet wurde, arbeiten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an den Schnittstellen von Physik, Medizin und Ingenieurwissenschaften eng zusammen und lernen so, das ungeheure Potenzial der neuen optischen Technologien fachübergreifend voll auszuschöpfen. Die sieben Schwerpunktbereiche der Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies bilden nahezu das gesamte Spektrum der aktuellen Optik-Forschung ab: Grundlagen der Optik, Optische Messtechnik, Optik in der Materialbearbeitung, Optik in der Medizin, Optik in der Kommunikations- und Informationstechnik, Optische Materialien und Systeme sowie Computer-Optik. Zurzeit nehmen bereits mehr als 140 Doktorandinnen und Doktoranden am Promotionsprogramm der Graduiertenschule teil, betreut von knapp 50 Principal Investigators, darunter 15 internationale Gastprofessoren, und über 50 Mentoren aus dem akademischen Mittelbau der Universität. Daneben bietet die Universität mit den gleichen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Vorbereitung auf die Graduiertenschule seit dem Wintersemester 2007/08 im Rahmen des Elite-Netzwerkes Bayern das Elite-Masterprogramm „Advanced Optical Technologies” (MAOT) für besonders leistungsstarke Absolventen mit einem natur- bzw. ingenieurwissenschaftlichen (Bachelor- oder Master-) Abschluss an.

U. Erlangen / PH

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