Ersatz für Antikörper
Peptide als Marker ermöglichen dank geringer Größe gute Lokalisierung bei Fluoreszenzmikroskopie.
Die Fluoreszenzmikroskopie macht die molekularen Bausteine von Zellen sichtbar. Proteine von Nervenzellen zum Beispiel lassen sich mit Sonden markieren, die dann mit Licht angeregt werden und daraufhin fluoreszieren. „Eine große Schwierigkeit dabei ist es, das jeweils interessierende Protein effektiv und hoch spezifisch zu markieren“, sagt Markus Sauer vom Lehrstuhl für Biotechnologie und Biophysik der Universität Würzburg. Für diesen Zweck würden oft Antikörper eingesetzt, weil sie fest und selektiv an Proteine binden. „Allerdings ergeben sich daraus relativ unscharfe Bilder, weil die Antikörper selbst große Proteine sind.“
Abb.: Die Pre-Synapsen von Gehirnzellen sind konventionell mit Antikörpern markiert (rot), die Post-Synapsen mit speziellen Peptiden, was die Auflösung deutlich verbessert. Die Auflösung entspricht 130 Nanometern. (Bild: F. Neubert & S. Doose)
Die Nachteile von Antikörpern zeigen sich unter anderem in der neurobiologischen Forschung – etwa wenn es darum geht, auf molekularer Ebene die Funktionsweise des Gehirns und der Nervenzellen zu verstehen. Hier gab es mehrere Versuche, das Synapsen-
Um auf diesem Feld Fortschritte zu erzielen, hat Sauers Forschungsgruppe in Kooperation mit der Universität Kopenhagen eine alternative Strategie verfolgt: die Entwicklung von Peptid-
Bisher hat die Forschungsgruppe an der Uni Würzburg die neuen Sonden vor allem benutzt, um die Praktikabilität des Ansatzes zu prüfen. Mit den Ergebnissen ist das Team zufrieden: „Es erscheint uns jetzt möglich, ähnliche Sonden für andere Schlüsselproteine zu entwickeln“, so Sauer. Der Würzburger Professor beschreibt die Möglichkeiten, die sich durch die neue Entwicklung ergeben: „Hoch spezifische, effektiv bindende und vor allem kleine Sonden haben ein großes Potential. Sie können helfen, die Anordnung der Proteine in ihrem natürlichen zellulären Zusammenhang aufzuklären und sogar ihre Quantifizierung zu ermöglichen.“
U. Würzburg / DE