05.03.2009

Europäische Ionenstrahl-Einrichtungen stärker vernetzt

Elf führende europäische Ionenstrahl-Einrichtungen haben sich in dem Netzwerk "SPIRIT" zusammengeschlossen


   
Elf führende europäische Ionenstrahl-Einrichtungen haben sich in dem Netzwerk SPIRIT ("Support of Public and Industrial Research using Ion Beam Technology") zusammengeschlossen. Mit einem Kickoff-Treffen am 6. März 2009 wird am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf offiziell der Startschuss dafür gegeben. Das Netzwerk SPIRIT wird von der EU mit etwa 7 Millionen Euro gefördert und durch das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) koordiniert.

Ziel des Projektes ist es, europäischen Materialwissenschaftlern den Zugang zu Ionenstrahltechnologien in Europa zu erleichtern. Diese sind ein wichtiges Instrument, um z.B. Oberflächen mit neuen oder verbesserten Funktionen zu erzeugen, und spielen für die Halbleiterindustrie eine wichtige Rolle. An dem Kickoff-Treffen nehmen neben Vertretern der an dem Netzwerk beteiligten Einrichtungen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Slowenien, Großbritannien, Portugal, Kroatien und der Schweiz auch die für das Projekt verantwortliche Vertreterin der EU, Maria Douka, teil.

Das FZD mit seinem Ionenstrahlzentrum sowie sechs weitere Netzwerk-Partner bieten "Transnational Access" an, d.h. sie stellen ihre Forschungsinfrastrukturen auswärtigen Nutzern zur Verfügung. Dies wird im Rahmen von SPIRIT auch finanziell gefördert, indem die EU Mittel für die dabei anfallenden Kosten für Reise und Unterkunft der Wissenschaftler bereitstellt und die gastgebenden Labore durch eine Nutzerpauschale unterstützt. Ein internationales Auswahlkomitee begutachtet die Anträge von interessierten Wissenschaftlern unter einer gemeinsamen Richtlinie.

Die an SPIRIT beteiligten Einrichtungen wollen außerdem gemeinsame Forschungsprojekte durchführen, u.a. um die Möglichkeiten und Qualität gezielter Ionenimplantation von Materialoberflächen zu verbessern oder Analysemethoden zu optimieren. Damit verbunden ist das Ziel, Forschungsergebnisse untereinander auszutauschen, sodass diese auch auswärtigen Nutzern zur Verfügung stehen. Schließlich wollen sich die Partner durch regelmäßige Treffen, Wissenschaftler- und Technikeraustausch oder Trainingswochen für Techniker insgesamt stärker vernetzen.

Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) wird von Bund und Land gefördert und hat das Ziel, strategisch und langfristig ausgerichtete Spitzenforschung in politisch und gesellschaftlich relevanten Forschungsthemen wie Energie, Gesundheit und Schlüsseltechnologien zu leisten. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt:

- Wie verhält sich Materie unter dem Einfluss hoher Felder und in winzigen Dimensionen?
- Wie können Tumorerkrankungen frühzeitig erkannt und wirksam behandelt werden?
- Wie schützt man Mensch und Umwelt vor technischen Risiken?

Diese Fragestellungen werden in strategischen Kooperationen mit Forschungs- und Industriepartnern bearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Betrieb von sechs einmaligen Großgeräten, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen.

Forschungszentrum Dresden - Rossendorf e.V.


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