08.11.2024

Exoplanetenforschung im Fokus

Mit Katja Poppenhäger wird erstmals eine Frau Direktorin am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.

Katja Poppenhäger hat am 1. November 2024 die Leitung des Forschungsbereichs „Sterne, Sonne und Exoplaneten“ am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) übernommen. Sie ist damit die erste Direktorin in der 325-jährigen Geschichte des Instituts. Die Nachfolge von Klaus G. Strassmeier, der das Amt 24 Jahre innehatte und weiterhin Forschungsaufgaben am AIP wahrnimmt, markiert einen neuen Schwerpunkt in der Erforschung von Exoplanetensystemen am AIP.


Abb.: Katja Poppenhäger ist die erste Direktorin in der 325-jährigen...
Abb.: Katja Poppenhäger ist die erste Direktorin in der 325-jährigen Geschichte des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.
Quelle: T. Spikermann / AIP

Die Erforschung von Exoplaneten, also der Planeten in anderen Sonnensystemen, wird nun einen eigenen Schwerpunkt neben der Erforschung der Sonne und anderer Sterne am AIP bilden. In meiner neuen Position als erste weibliche Direktorin freue ich mich darauf, die Arbeit des AIP weiter voranzutreiben und die Forschung neu zu gestalten. Besonders am Herzen liegt mir die Chancengleichheit. Wir wollen die talentiertesten Köpfe gewinnen, um die vor uns liegenden Rätsel des Universums zu lösen“, sagt Katja Poppenhäger zu ihrer neuen Position. 

Matthias Steinmetz, wissenschaftlicher Vorstand des AIP und Direktor des Forschungsbereichs „Extragalaktische Astrophysik“ ergänzt: „Mit Professorin Poppenhäger gewinnt das AIP eine international herausragende Forscherin als Direktorin des Forschungsbereichs „Sterne, Sonne und Exoplaneten. Mit ihr rückt eines der spannendsten Forschungsthemen der Astrophysik, nämlich die Frage nach Leben anderswo im Kosmos, auch zentral in den Forschungsfokus des AIP.“

Katja Poppenhäger erlangte 2004 ihr Physikdiplom an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2005 bis 2007 war sie außerhalb der akademischen Forschung in Hamburg tätig, bevor sie 2011 ihr Promotionsstudium der Astrophysik an der Universität Hamburg abschloss. Im Anschluss sammelte sie sowohl nationale als auch internationale Forschungserfahrung unter anderem am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, USA, wo sie mit dem renommierten Sagan Postdoktoranden-Stipendium ausgezeichnet wurde. Von 2015 bis 2018 war sie zudem als Dozentin an der Queen’s University Belfast tätig. 2018 nahm sie einen Ruf zur Professorin an die Universität Potsdam und eine Abteilungsleitung am AIP in Potsdam an und leitet die Abteilung „Sternphysik und Exoplaneten“. Dort setzt sie sich intensiv mit der Wechselwirkung zwischen Sternen und ihren Planeten auseinander. Ihre Forschungsinteressen umfassen die magnetische Aktivität von Sternen, die Entwicklung von Stern-Planeten-Systemen und die Suche nach Exoplaneten. Dabei nutzt sie sowohl Weltraumteleskope wie XMM-Newton, Chandra und TESS, als auch erdgebundene Observatorien.

Katja Poppenhäger spielt zudem eine wichtige Rolle in internationalen Kooperationen. Sie leitet als Mitglied des Lenkungsausschusses den deutschen Beitrag zum hochauflösenden ANDES-Spektrographen für das Extremely Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO. Sie ist involviert in den wissenschaftlichen Teams von internationalen Weltraumteleskopen wie PLATO und eROSITA und hat mehrere Jahre ihre Expertise im wissenschaftlichen Beratergremium der ESA eingebracht.

Mit ihrer langjährigen Führungserfahrung am AIP und einem internationalen Forschungsnetzwerk ist Katja Poppenhäger bestens mit dem Institut vertraut und wird mit ihrer Expertise neue Akzente in der wissenschaftlichen Ausrichtung und Forschung setzen. Gemeinsam mit Matthias Steinmetz und Wolfram Rosenbach bildet sie ab sofort die Institutsleitung des AIP.

AIP / DE


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