16.11.2017

Exzellente Biophotonik im Transatlantik-Verbund

Jena-Davis-Alliance of Excellence in Biophotonics startet Januar 2018.

Die Jena-Davis-Alliance of Excellence in Biopho­tonics (JEDIS) stärkt ab Januar 2018 die trans­atlantische Zusammenarbeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Biophotonik. Gemein­same wissen­schaftliche Konferenzen, ein nachhaltiges Austausch­programm und Sommer­schulen fördern die Kommu­nikation und Zusammen­arbeit zwischen Wissen­schaftlern des Jenaer Leibniz-Instituts für Photo­nische Technologien (Leibniz-IPHT), der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der nordameri­kanischen University of California, Davis (UC Davis).

Abb.: Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-IPHT, koordiniert die JEDIS-Allianz. (Bild: S. Döring, IPHT)

Die Biophotonik ist ein wachsendes, multi­disziplinäres Forschungs­gebiet, das licht­basierte Techno­logien nutzt, um Frage­stellungen aus Medizin und Lebens­wissen­schaften zu beant­worten. Zu den Techno­logien zählen moderne Mikro­skopie- und Spektroskopie­verfahren und der Einsatz von Licht in Form von Lasern als Werkzeug, sei es in der Zell­biologie oder in der Chirurgie. In der Augenheil­kunde sind biopho­tonische Verfahren für die klinische Diagnostik und Therapie bereits etabliert. Damit ist die Biophotonik eine wissenschaftliche Disziplin von großer gesell­schaftlicher Bedeutung, dank der aktuelle Herausforderungen, wie die Auswirkungen einer alternden Gesell­schaft, Pandemien und stark ange­spannte Gesundheits­systeme gemeistert werden könnten.

Um die Entwicklung neuer biopho­tonischer Techno­logien und Verfahren voran­zutreiben, vernetzt die JEDIS-Allianz Wissen­schaftler unter­schiedlicher Fachgebiete auf beiden Seiten des Atlantiks und fördert eine konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit von klinischem Personal und Technologieentwicklern. Die Forschungsarbeiten des Leibniz-IPHT und der UC Davis knüpfen an gemeinsame Projekte auf dem Gebiet der Biopho­tonik an. So unter­suchten Wissen­schaftler-Teams bereits verschiedene spektro­skopische Methoden für optische Diagnostik von Gewebe­proben. Die JEDIS-Initiative zielt darauf ab, die Kooperation in Forschung und Lehre zu inten­sivieren.

„Der Fokus unserer zukünf­tigen Forschung liegt auf der spektro­skopischen Diagnose von Krebs. Wir möchten die Expertise der UC Davis auf dem Gebiet der Fluoreszenz­lebensdauer-Bildgebung mit der Kompetenz des Leibniz-IPHT im Bereich Raman-Spektro­skopie vereinen, um neue Werkzeuge zur Tumor­rander­kennung sowie für die Tumor­einstufung und -klassifizierung zu schaffen. Dank der schnellen und färbe­freien Techniken erhalten wir ergänzende Infor­mationen über Morpho­logie und chemische Zusammen­setzung der Gewebe. Integriert in Mikro­skope oder Mikro-Endoskope, hoffen wir mit diesen biopho­tonischen Methoden Tumore bereits während einer Operation zu erkennen“, so Jürgen Popp, Koor­dinator des Projekts und wissen­schaftlicher Direktor am Leibniz-IPHT.

Das über eine Laufzeit von drei Jahren mit 240 000 Euro geförderte JEDIS-Projekt umfasst wissen­schaftliche Konferenzen, zwei hoch­klassige Sommer­schulen in Davis und Jena und ein nachhaltiges Austausch­programm. Die laufenden Forschungs­arbeiten beider Insti­tutionen begleiten drei Kolloquien mit inter­nationalen Experten aus Wissen­schaft und Praxis. Laura Marcu, die die Initiative an der UC Davis koordiniert, betont: „Indem wir solche Tandem­aktivitäten zwischen den Institutionen anbieten, fördern wir den Austausch von Stand­punkten und den Dialog an der Schnitt­stelle von Biopho­tonik, Innovation und gesell­schaftlichem Nutzen. Das ist dringend nötig, um aktuelle und zukünftige globale Frage­stellungen in der Medizin und den Lebens­wissenschaften zu lösen. Wir planen ein gemeinsames Forschungs­labor an der UC Davis (Biomedical Engi­neering and Compre­hensive Cancer Center) einzurichten, um unsere Kompetenzen in der klinisch-diagnos­tischen Raman-Spektro­skopie auszubauen und uns besser auszu­tauschen.“

Die JEDIS-Allianz startet Ende Januar 2018 mit einem Kick-off Meeting in San Francisco. Die erste wissen­schaftliche Veranstaltung, eine Sommer­schule zum Thema „Clinical Biopho­tonics“, findet im September 2018 am Leibniz-IPHT in Jena statt. Gefördert wird das Projekt durch das Trans­atlantik-Programm der Bundes­republik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundes­ministeriums für Wirtschaft und Arbeit, das das Gedenken an George C. Marshall am Leben erhalten und die trans­atlantischen Partner­schaft unter­stützen soll.

IPHT / JOL

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