15.12.2014

Fert forscht in Halle

Physik-Nobelpreisträger kommt für mehrere Aufent­halte an die Uni Halle-Witten­berg und ans MPI für Mikro­struk­tur­physik.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat dem französischen Physik-Nobelpreis­träger Albert Fert den Humboldt-Forschungs­preis zuerkannt. Albert Fert, der 2007 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Riesen­magnet­widerstands GMR erhalten hat, will sein Preisgeld auch für mehrere Forschungs­aufenthalte in Halle-Wittenberg nutzen. Dort und am Max-Planck-Institut für Mikro­struktur­physik wird er unter anderem mit Stuart Parkin zusammen­arbeiten, dessen Verdienst die techno­logische Entwicklungs­arbeit zur Nutzbar­machung des GMR-Effekts in modernen Speicher­medien ist.

Abb.: Albert Fert bei einer Presse­konfe­renz 2009 (Bild: Padawane / Wikim. Comm.)

Die Entscheidung von Albert Fert für Halle ist ein weiterer Erfolg für den Forschungs­schwerpunkt „Nanostruk­turierte Materialien" in Halle, an dem Universität und das MPI für Mikro­struktur­physik beteiligt sind. Dazu zählt auch der Sonder­forschungs­bereich 762 „Funktio­nalität oxidischer Grenz­flächen" an der MLU, der seit 2008 von der Deutschen Forschungs­gemeinschaft in Millionen­höhe gefördert wird. Die Wissen­schaftler des SFB erforschen spezielle Nano­strukturen, die zu einer Revolution in der Speicher­techno­logie führen könnten.

Albert Fert, Jahrgang 1938, studierte von 1957 bis 1962 Mathematik und Physik an der École Normale Supérieure in Paris. Zunächst forschte er an der Universität Grenoble, später an der Universität Paris-Sud, wo er 1970 auch promoviert wurde. Seit 1976 hatte Fert dort eine Professur inne. Er leitet heute als wissen­schaftlicher Direktor ein gemeinsames Labor der Universität Paris-Sud und des Centre national de la recherche scientifique (CNRS).

Den Nobelpreis erhielt Fert für die 1988 gemachte Entdeckung des GMR-Effekts, wie ihn auch im selben Jahr Peter Grünberg vom Forschungs­zentrum Jülich beschrieben hatte. Beide wurden 2007 gemeinsam mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Der GMR-Effekt erlaubte die Konstruktion von extrem empfindlichen Leseköpfen, die heute in fast allen Festplatten benutzt werden und die eine deutlich höhere Speicher­dichte ermöglichen. Stuart Parkin, seit 2014 an der Universität und dem MPI für Mikro­struktur­physik in Halle tätig, entwickelte das Design der Leseköpfe.

Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden durch die Alexander von Humboldt-Stiftung Wissen­schaftler für ihr bisheriges Gesamt­schaffen ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzen­leistungen erwartet werden können. Die Preisträger können selbst gewählte Forschungs­vorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzu­führen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

Zu seinem ersten Aufenthalt wird Albert Fert im Frühjahr 2015 in Halle erwartet. Er wird sich dann mit einem Vortrag im physikalischen Kolloquium vorstellen.

MLU / OD

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