Fraunhofer-Preise verliehen
Auszeichnungen für Entwicklung von Batterien, Aluminiumproduktion und ein neues Kompressionsformat für Videos.
Diese Woche zeichnete die Fraunhofer-Gesellschaft herausragende Projekte ihrer Forscherinnen und Forscher aus. Verliehen wurden drei Joseph-von-Fraunhofer-Preise sowie der Preis „Innovations for a Better Future“ der Fraunhofer-Zukunftsstiftung. Kriterien für die Auszeichnung mit dem Forschungspreis sind unter anderem die Neuartigkeit des wissenschaftlich-methodischen Ansatzes, der Erkenntnisfortschritt und die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Anwendung. Die Auszeichnung umfasst ein Preisgeld von jeweils 50.000 Euro.

Damit die Elektromobilität weiter Fahrt aufnehmen kann, müssen die Produktionskapazitäten für Batteriezellen hierzulande intensiv ausgebaut und die Produktionsverfahren energiearm und deutlich günstiger werden. Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden hat mit „DRYtraec“ ein revolutionäres Verfahren entwickelt, das eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Herstellung von Batterieelektroden erlaubt. Die patentierte Technologie hat sich inzwischen als Standardverfahren für die Trockenbeschichtung etabliert.
Bisherige Videocodecs nehmen bei der Bilddatenübertragung in Produktionsumgebungen größere Verzögerungszeiten oder Qualitätsverluste in Kauf. Zusätzlich benötigen sie eine vergleichsweise hohe Rechenleistung bei der Dekodierung der Daten, was den Einsatz teurer Hardware erfordert und zu einem höheren Energiebedarf führt. Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen hat mit JPEG XS ein hoch-modernes und zukunftsweisendes Bildkompressionsformat entwickelt, das qualitativ hochwertige Bilder mit minimaler Latenzzeit, geringem Ressourcenverbrauch und nahezu verlustfreier Bildqualität überträgt.
Dank seiner physikalischen Eigenschaften spielt Aluminium eine große Rolle für die Kreislaufwirtschaft und das Erreichen der Klimaneutralität. Bei der Verarbeitung entscheidend ist eine hohe Materialgüte: Verunreinigungen in der Aluminiumschmelze verringern die Qualität fertiger Bauteile. Anders als bisherige Analysemethoden kann das ultraschallbasierte Messsystem „AloX“ des Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP vorhandene Einschlüsse gleichermaßen zuverlässig, schnell und kostengünstig aufspüren.
Den Preis „Innovations for a Better Future“ der Fraunhofer-Zukunftsstiftung erhalten Forschende am Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST sowie am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Sie haben im Projekt „PreCare“ eine Lösung für die flächendeckenden medizinischen Versorgung für Menschen in entlegenen Regionen entwickelt. Eine flexible, modulare Gesundheitsplattform, die auf Geländewagen montiert werden kann, ist in Südafrika und Namibia bereits im Einsatz.
FhG / JOL