Frühwarnung vor Vulkanausbrüchen
Satellitengestützte Radaraufnahmen ermöglichen Frühwarnung von Ausbrüchen gletscherbedeckter Vulkane.
Satellitengestützte Radaraufnahmen ermöglichen Frühwarnung von Ausbrüchen gletscherbedeckter Vulkane.
Aufbauend auf Ergebnissen aus der Überwachung der Vulkanausbrüche auf Island und ihrer Auswirkungen dieses Jahr soll ein satellitengestütztes Frühwarnsystemein gerichtet werden. Mit hochauflösenden Aufnahmen des Satelliten TerraSAR-X hat der Ulrich Münzer von der Ludwigs-Maximilian-Universität München im März und April in einer internationalen Zusammenarbeit die Ausbrüche nahezu in Echtzeit überwacht. „Wir konnten die Ausbrüche Fimmvörduháls und am Eyjafjallajökull in einer sehr engmaschigen Zeitserie verfolgen und erstmals auch einen Gletscherlauf im Detail erfassen“, berichtet Münzer.
Seit der Besiedlung Islands vor mehr als 1.100 Jahren sind noch rund 30 Vulkansysteme aktiv. Feuer bestimmt die Geologie der Insel aber nicht allein: Zu rund zehn Prozent liegt Island unter Eis. „Unter den Gletschern gibt es gewaltige subglaziale Vulkanausbrüche“, berichtet Ulrich Münzer. „Die Eruptionen schmelzen große Teile des Eises ab, was zu verheerenden Gletscherläufen führen kann.“
Bislang konnten subglaziale und frei an der Erdoberfläche ablaufende Ausbrüche nicht zuverlässig und vor allem nicht frühzeitig vorhergesagt werden. Seit 2008 liefert der Radarsatellit TerraSAR-X hochauflösende Daten bis zu einer Bodenauflösung von einem Meter, was auch die detaillierte Beobachtung von Gletscherbewegungen ermöglicht. Die Untersuchungsgebiete auf Island können auf Grund der Umlaufbahn fast zweimal täglich beobachtet werden. Damit ist erstmals eine satellitengestützte Überwachung fast in Echtzeit möglich. Dies wiederum erlaubt auch eine Frühwarnung vor Eruptionen, weil Veränderungen am Vulkan lückenlos verfolgt und untersucht werden können.
LMU / KK