07.11.2007

Fühlende RFIDs

Erweitert man Funketiketten - RFID-Chips - um Sensorfunktionen, so lassen sich damit Waren während des Transports lückenlos überwachen.



Erweitert man Funketiketten – RFID-Chips – um Sensorfunktionen, so lassen sich damit Waren während des Transports lückenlos überwachen.

Der internationale Warentransport rund um den Globus ist gigantisch. Flugzeuge, Lkws und Schiffe tragen Millionen Tonnen von Fahrzeugbauteilen, Flachbildschirmen oder Frischobst um die Welt – Tendenz steigend. Doch nicht immer klappt der Transport reibungslos. Autokomponenten kommen verrostet in der Fabrik an, gekühlte Medikamente treffen verdorben beim Großhändler ein. Für die Geschädigten ist es oftmals unmöglich, den Schuldigen oder den Fehler in der Transportkette zu finden – denn auf dem Weg um die Welt geht die Ware durch viele Hände.

Diese Lücke will das Verbundprojekt TRACK schließen. Unter der Regie des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg entwickeln sechs Industrieunternehmen kostengünstige Funketiketten mit Sensorfunktion für die Frachtüberwachung. Ähnliche RFID-Etiketten, Radio Frequency Identification Devices, werden bereits seit längerer Zeit in der Industrie zur individuellen Kennzeichnung von Bauteilen oder Produkten genutzt. Sensorfunktion übernehmen die Etiketten im Industriealltag aber nur selten, denn eine erschwingliche und robuste Standardlösung existiert bisher nicht. „Das Ziel von TRACK ist deshalb eine einheitliche kostengünstige RFID-Chip-Plattform mit standardisierten Schnittstellen, an die sich je nach Bedarf die benötigten Sensoren ankoppeln lassen“, sagt Projektleiter Jürgen Wöllenstein vom IPM. Die Herausforderung bestand darin, besonders energiesparende Sensoren zu entwickeln, um die kleinen Bordbatterien zu schonen. Darüber hinaus sollen die Sensoretiketten flexibel wie ein Aufkleber sein.

Abb.: Der Prototyp eines RFID-Chips mit „Sinn“: In die standardisierte RFID-Plattform werden je nach Transportszenario verschiedenartige Sensoren eingekoppelt. (Quelle: Fraunhofer IPM)

Inzwischen haben die TRACK-Partner erste Prototypen gefertigt – Feuchtesensoren zur Überwachung von korrosionsempfindlichen Autoteilen und Temperatursensoren, die über die Kühlung von Impfstoffen wachen. Integriert wurden inzwischen auch Licht- und Beschleunigungssensoren für die Sicherung von Luftfrachtcontainern – die Sensoren sollen feststellen, ob die Behälter geöffnet oder während des Transports stark erschüttert wurden. Die Sensoren nehmen kontinuierlich Messwerte auf und speichern diese im RFID-Chip. Eine integrierte Uhr erfasst den Zeitpunkt jeder Messung. Der Empfänger liest die Information bequem per Funksignal aus. Im Falle einer Reklamation kann er nachvollziehen, wann und wo der Schaden aufgetreten ist, und den Verursacher anmahnen. Die TRACK-Partner sind sich sicher, dass die Kombination von herkömmlichen Transpondern und Sensorik der RFID-Technik endgültig zum Durchbruch verhelfen wird. Erste Praxistests sind für das kommende Jahr geplant.

Quelle: FHG

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