10.01.2005

Handy als universelle Datenbox

Physik Journal - Die von Warenetiketten und Skipässen bekannte RFID-Technologie soll Handys neue Möglichkeiten erschließen.




Physik Journal - Die von Warenetiketten und Skipässen bekannte RFID-Technologie soll Handys neue Möglichkeiten erschließen.

Das Handy als Türschlüssel, Geldbeutel, Check-In-Helfer am Flughafen oder Hotel - die Funktechnik der RFID-Chips (Radio Frequenz Identifikation) macht es möglich. Während die günstigen kleinen Datenträger heute zunehmend den Streifencode auf Produkten ersetzen, wollen Entwickler vom Philips Forschungslabor in Aachen diese Technik für alle sinnvoll einsetzen. Integriert in ein Mobiltelefon reicht dabei eine kurze Berührung eines RFID-Chips aus, um innerhalb von Sekundenbruchteilen Daten an das Handy zu senden.

Die von Warenetiketten und Skipässen bekannte RFID-Technologie soll Handys neue Möglichkeiten erschließen. (Quelle: Philips)

Unter der Bezeichnung NFC (Near Field Communication) integrierten sie in PDA, Handy oder Fernseher eine RFID-Schnittstelle, die andere Kanäle von Bluetooth, Infrarot oder WLAN ergänzen soll. Über eine integrierte Radiofrequenz-Spule wird aktiv eine Verbindung zu den passiven RFID-Funkchips aufgebaut. Die auf der Funkfrequenz von 13,56 Megahertz zum Datenaustausch erforderliche Spannung wird dabei induktiv über das elektromagnetische Feld vom Handy als RFID-Scanner auf die batterielosen Funkchips, auch Transponder genannt, übertragen. Bewusst reduzierten die Entwickler dabei die Reichweite dieses Funkkanals auf etwa zehn Zentimeter, damit kein Unbefugter in der Nähe die Daten stehlen und missbrauchen kann.

In ersten Testläufen übertragen so Funkchips in Filmplakaten Hintergrundinformationen oder der Handybesitzer erhält per Berührung eines Verkaufsterminals die elektronische Eintrittskarte zu einem Konzert. Die Datenrate liegt heute bei 424 Kilobit pro Sekunde, doch soll in Kürze bis zu ein Megabit pro Sekunde möglich werden. Neben Bild-, Musik- oder Textdaten können auch Befehlsequenzen übertragen werden, die automatisch nach dem Kontakt der beiden Geräte für den Aufbau einer schnelleren oder weiter reichenden Verbindung über Bluetooth, Infrarot oder WLAN sorgt. Bereits im Frühjahr 2005 wird Nokia die ersten Handys mit der NFC-Technologie von Philips zum RFID-Scanner aufrüsten. Im NFC-Forum haben sich auch weitere Elektronik-Hersteller wie Sony zusammengefunden, um bereits im kommenden Jahr die geschätzte Zahl von einer Million verkaufter NFC-Geräte zu erreichen.

Jan Oliver Löfken

Quelle: Physik Journal, Januar 2005

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