31.01.2008

Herkunft = Bildung

Von 100 Akademikerkindern studieren 83, von 100 Nicht-Akademiker-Kindern nur 23. Das geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) hervor.



Von 100 Akademikerkindern studieren 83, von 100 Nicht-Akademiker-Kindern nur 23. Das geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) hervor.

Magdeburg/Berlin – Die soziale Herkunft, insbesondere der Bildungsgrad der Eltern, entscheidet in Deutschland noch immer über den Bildungsweg und darüber, ob jemand studiert oder nicht. Kinder aus Beamtenfamilien, in denen mindestens ein Elternteil studiert hat, haben eine fünfeinhalb Mal so hohe Studierchance wie Kinder aus Arbeiterfamilien. Im Jahr 2005 schafften 83 von 100 Akademiker-Kindern den Sprung an die Hochschule, aber nur 23 von 100 Kindern aus Familien ohne akademische Tradition. „Im Jahr 2003 waren es auch 83 Akademiker-Kinder, die ein Studium aufnahmen, aber immerhin 26 Nicht-Akademikerkinder. Die soziale Selektivität des deutschen Hochschulsystems droht sich noch weiter zu verschärfen“, warnte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde gestern in Magdeburg auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Deutschen Studentenwerks unter dem Titel „Herkunft = Zukunft?“

Für Meyer auf der Heyde ist klar: „Die zusätzlichen Studierenden, die Deutschland dringend braucht, müssen aus hochschulfernen und einkommensschwächeren Schichten rekrutiert werden.“ Mehr Fachkräfte, eine Studierquote von 40% eines Jahrgangs - dies könne nur erreicht werden, so Meyer auf der Heyde, „wenn ein Hochschulstudium für junge Menschen aus allen Bevölkerungsschichten attraktiver wird und soziale Barrieren auf dem Weg zur Hochschule abgebaut werden.“

Derzeit geschehe aber mit Studiengebühren und flächendeckenden numeri clausi das Gegenteil, beklagte Meyer auf der Heyde. Er appellierte insbesondere an die Länder, die vielen zusätzlichen Studierenden, die in den kommenden Jahren erwartet werden, als Chance zu begreifen. „Zur Wissensgesellschaft geht es nur durch weit geöffnete Hörsaaltüren! Das muss das Signal an die heutigen Schülerinnen und Schüler sein.“ Die Hochschulen und die Studentenwerke müssen ausreichend finanziert werden, forderte der DSW-Generalsekretär. „Hochschulbildung darf nicht ein Privileg der gebildeten Stände sein, sondern offen und zugänglich für alle.“

Quelle: Deutsches Studentenwerk

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