14.03.2007

High-Tech weiter im Aufschwung

Die anhaltend gute deutsche Konjunktur beschert der High-Tech-Branche einen stetigen und stabilen Aufschwung.

Hannover (dpa) - Die anhaltend gute deutsche Konjunktur beschert der High-Tech-Branche einen stetigen und stabilen Aufschwung. Der Branchenverband BITKOM rechnet für 2007 und 2008 mit jeweils zwei Prozent Wachstum - trotz fallender Preise und Dämpfer in einzelnen Sparten. «Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist auf Wachstum gepolt und es spricht derzeit nichts dafür, dass gewerbliche und private Kunden ihre Ausgaben drosseln werden», sagte BITKOM-Präsident Willi Berchtold am Mittwoch zu Beginn der Computermesse CeBIT in Hannover (15.-21. März). Die weltweit wichtigste Branchenschau sollte am Abend von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet werden. Am Donnerstag soll ein informelles Treffen der EU- Telekommunikationsminister die Debatte um günstigere Auslandstarife im Mobilfunk voranbringen.

Der Gesamtmarkt dürfte Berchtold zufolge in diesem Jahr auf 149,1 Milliarden Euro wachsen. Dahinter stünde zwar ein niedrigeres Plus als 2006 mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent - allerdings war der Verband bislang nur von 1,6 Prozent Wachstum 2007 ausgegangen. Der sehr wettbewerbsintensive Sektor Computerhardware habe sich aber stabilisiert und die Segmente Software und IT-Dienstleistungen entwickelten sich besser als angenommen, sagte BITKOM-Chef Berchtold.

Die weltweite Leitmesse ist von Donnerstag an für das Publikum geöffnet und dauert bis zum 21. März. Auf der CeBIT präsentieren 6059 Unternehmen aus 77 Ländern ihre Produkte. Mehr als die Hälfte der Aussteller kommt aus dem Ausland. Im vergangenen Jahr waren noch rund 6260 Firmen auf der Messe vertreten. 2006 verzeichnete die Messe rund 434 000 Besucher.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos betonte, seit Jahren seien die Entgelte für grenzüberschreitende Handy-Telefonate deutlich zu hoch. Eine europaweite Regelung, die die Bürger nachhaltig entlaste, sei dringend geboten. Gegenwärtig werde auf europäischer Ebene ein Verordnungsentwurf diskutiert, bei dem aber noch wichtige Detailfragen offen seien, erläuterte Glos. Ziel der deutschen EU-Präsidentschaft sei es, im Juni dieses Jahres in Luxemburg eine politische Einigung bei dem Thema zu erzielen. Die EU-Kommission will die Mobilfunkanbieter mittels einer Preisobergrenze zwingen, die hohen Gebühren für Anrufe im europäischen Ausland um bis zu 70 Prozent zu verringern.

2008 soll die CeBIT grundlegend reformiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei auch, die Messekosten für die Unternehmen zu reduzieren. Die CeBIT-Veranstalter haben in diesem Jahr tausende von Billigtickets an Aussteller verkauft. Es gebe seit langem Rabattpreise für Aussteller der Computermesse, sagte ein Sprecher der Deutschen Messe AG. Neu in diesem Jahr sei aber ein Angebot für so genannte Mit-Aussteller - das sind Firmen, die nicht mit einem eigenen Stand auf der CeBIT vertreten sind, ihre Produkte aber auf Ständen anderer Aussteller präsentieren.

Mit-Aussteller konnten jeweils 500 Tickets zum Preis von insgesamt 490 Euro ordern. Umgerechnet entspricht dies einem Ticket-Preis von 0,98 Euro. «Um die» 300 Firmen hätten dieses Angebot genutzt, sagte der Messe-Sprecher. Es seien über diesen Weg also rund 150 000 Tickets abgegeben worden. Die «Nutzungsquote» solcher günstiger Tickets liege aber erfahrungsgemäß weit darunter. Die Messe rechnet diesmal wie im Vorjahr mit rund 434 000 Besuchern. Etwa die Hälfte der CeBIT-Gäste kommt mit Karten von den Ausstellern auf das Messegelände. Normalerweise kostet ein CeBIT-Ticket an der Tageskasse 38 Euro, im Vorverkauf 33 Euro.

Wachstumsmotor der gesamten Branche sind vor allem die Informationstechnik (plus 3,5 Prozent) und die digitale Unterhaltungselektronik (plus 6,5 Prozent). Anders als die Informationstechnik entwickelt sich die Telekommunikations-Branche erstmals seit Jahren rückläufig. Mit 65,9 Milliarden Euro wird der Umsatz in diesem Jahr nach BITKOM-Angaben leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Während Datendienste deutlich zulegten, gehe der Umsatz im Festnetz-Bereich zurück.

Beim Mobilfunk erwartet der BITKOM mit einem Prozent ebenfalls lediglich ein geringes Wachstum. «Die Tarife sinken, aber zugleich telefonieren mehr Menschen immer länger mit dem Handy», sagte Berchtold. Jedes fünfte Telefongespräch werde mittlerweile mit dem Handy geführt. Auch die Zahl der Mobilfunk-Anschlüsse in Deutschland steigt mittlerweile nur leicht. Für 2007 erwartet der BITKOM ein Wachstum von fünf Prozent - im Vorjahr hatte die Zuwachsrate noch bei acht Prozent gelegen. Nach BITKOM-Berechnungen werden 2007 in Deutschland im Schnitt 108 Mobilfunkanschlüsse auf 100 Einwohner kommen. Insgesamt rechnet der Branchenverband zum Jahresende mit 10,5 Millionen Prepaidkarten und Langzeitverträgen.

Hoffnungen setzt die Branche in die Unterhaltungselektronik. Das Umsatzvolumen in diesem Bereich sei in den vergangenen fünf Jahren auf 10,7 Milliarden Euro gestiegen und habe sich damit mehr als verdoppelt, sagte Berchtold.

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